Der am 12. September 2025 veröffentlichte Nachrichtenartikel von Eurostat fasst die Daten zu den im Jahr 2024 in der Europäischen Union (EU) ausgestellten ersten Aufenthaltstiteln für Drittstaatsangehörige zusammen. Im Jahr 2024 wurden in der EU insgesamt 3,5 Millionen erste Aufenthaltstitel erteilt. Dies entspricht einem Rückgang von 8,3 % (−315.700) gegenüber dem Vorjahr 2023, das mit über 3,7 Millionen Erstgenehmigungen bisher das Jahr mit der höchsten Zahl an Aufenthaltstiteln war.

Gründe für die Erteilung von Aufenthaltstiteln
Die wichtigsten Gründe für die Erteilung dieser Titel im Jahr 2024 waren:
- Erwerbstätigkeit: Mit 31,9 % (1,1 Millionen) aller Erstgenehmigungen blieb die Beschäftigung der häufigste Grund, ging aber im Vergleich zu 2023 deutlich um 12,2 % (−155.500) zurück.
- Familiäre Gründe: Hier wurden 27,1 % (950.600) der Aufenthaltstitel erteilt, was einem Rückgang von 6,5 % (−65.800) gegenüber 2023 entspricht.
- Andere Gründe (darunter internationaler Schutz): Dieser Bereich machte 25,3 % (886.300) der Erstgenehmigungen aus und sank um 10,0 % (−98.900).
- Bildungsgründe: Hier gab es mit 15,7 % (549.400) nur einen marginalen Anstieg von 0,8 % (+4.500) gegenüber dem Vorjahr.
Diese Daten stammen aus dem Eurostat-Datensatz migr_resfirst, der die Statistiken zur regulären Zuwanderung in die EU erfasst. Der Artikel verweist auf einen detaillierteren Beitrag im Statistics Explained-Portal von Eurostat unter dem Titel „Residence permits – statistics on first permits issued during the year“.
Staatsangehörigkeit der Berechtigten
Im Jahr 2024 erhielten ukrainische Staatsbürger die meisten ersten Aufenthaltstitel mit 295.600, gefolgt von:
- Indien: 192.400
- Marokko: 188.400
Bei Betrachtung der zehn Staaten mit den meisten erhaltenen Aufenthaltserlaubnissen zeigt sich eine unterschiedliche Verteilung der Aufenthaltsgründe je nach Herkunftsland:
- Erwerbstätigkeit war der dominierende Grund bei:
- Ukraine (72,5 %)
- Weißrussland (55,2 %)
- Indien (43,9 %)
- Andere Gründe (vor allem internationaler Schutz) überwogen bei:
- Afghanistan (85,4 %)
- Syrien (79 %)
- Bangladesch (40,8 %)
- Familiäre Gründe standen im Vordergrund für:
- Marokko (46,6 %)
- Kolumbien (44,8 %)
- Türkei (35,4 %)
- Bildungsgründe waren bei chinesischen Staatsbürgern am häufigsten (34,1 %).
Zusammenfassend zeigt der Bericht, dass die Zahl der ersten Aufenthaltstitel in der EU 2024 deutlich zurückging, wobei Erwerbstätigkeit weiterhin der wichtigste, aber rückläufige Grund war. Die Herkunftsländer und die Beweggründe für die Migration unterscheiden sich stark je nach Nationalität, was auf vielfältige Migrationsmuster hinweist.