Brüssel – Neue Daten des Statistikamtes Eurostat zeichnen ein düsteres Bild der finanzpolitischen Lage in Europa. Der öffentliche Schuldenstand in der Eurozone und der gesamten EU ist im zweiten Quartal 2025 weiter angestiegen und erreicht ein besorgniserregendes Niveau. Die Zahlen sind ein unmissverständlicher Weckruf: Die mangelnde Haushaltsdisziplin vieler Mitgliedstaaten treibt den Kontinent auf einen finanzpolitischen Abgrund zu.
Die Schuldenquote im Euroraum kletterte auf alarmierende 88,2 % des Bruttoinlandsprodukts. Damit setzt sich der unheilvolle Trend der steigenden Verschuldung fort, der die Last für zukünftige Generationen ins Unermessliche steigert. Auch in der gesamten EU sieht die Lage mit einer Quote von 81,9 % kaum besser aus.
Sorgenkinder gefährden die Gemeinschaft
Angeführt wird die Liste der Schuldensünder von den üblichen Verdächtigen: Griechenland (151,2 %), Italien (138,3 %) und Frankreich (115,8 %) weisen untragbare Schuldenquoten auf und erweisen sich zunehmend als Risiko für die Stabilität der gesamten Währungsunion. Während verantwortungsvolle Nationen wie Estland (23,2 %) und Luxemburg (25,1 %) solide wirtschaften, untergräbt die Politik des billigen Geldes in den großen Volkswirtschaften die Grundfesten der Gemeinschaft.
Auch die Defizitzahlen bieten keinen Anlass zur Entwarnung. Zwar verharrte das saisonbereinigte Defizit im Euroraum bei 2,7 %, doch von einer echten Konsolidierung kann keine Rede sein. Ein Defizit bedeutet nichts anderes, als dass weiterhin auf Pump gelebt wird – eine Praxis, die den Schuldenberg täglich weiter anwachsen lässt.
Die neuesten Zahlen aus Brüssel sind mehr als nur eine statistische Momentaufnahme. Sie sind das Zeugnis einer verfehlten Finanzpolitik, die Wachstum und Wohlstand nachhaltig gefährdet. Ein radikales Umdenken hin zu solider Haushaltsführung und echter Sparsamkeit ist überfällig, bevor die Schuldenlawine nicht mehr zu stoppen ist.