Berkshire Hathaway überzeugt mit starkem Quartal – Anleger debattieren über Kapitalstrategie

Omaha – 1. November 2025. Berkshire Hathaway, das von Warren Buffett geprägte Investmentkonglomerat, hat im dritten Quartal 2025 eindrucksvolle Zahlen vorgelegt. Der Nettogewinn stieg um 17 % auf 30,8 Mrd. USD, während das operative Ergebnis mit 13,5 Mrd. USD rund ein Drittel über dem Vorjahr lag. Treiber waren vor allem das Versicherungsgeschäft und stabile Ergebnisse aus den Industrie- und Transportsparten.

Analysten loben die robuste Entwicklung des Versicherungs-Underwritings, das sich mit einem Quartalsgewinn von 2,37 Mrd. USD mehr als verdreifachte. Auch die Bahntochter BNSF und das Industrieportfolio trugen solide zum Ergebnis bei. Das Energiegeschäft schwächte sich leicht ab, bleibt aber eine verlässliche Ertragsquelle.

Besonders ins Auge fällt die weiterhin massive Liquiditätsreserve. Berkshire Hathaway hält inzwischen rund 382 Mrd. USD in Cash und kurzfristigen Anlagen – ein Rekordwert, der laut Marktbeobachtern sowohl Stärke als auch eine gewisse Ratlosigkeit signalisiert. Die Mittel verschaffen zwar enorme Flexibilität für Akquisitionen oder Aktienrückkäufe, bergen aber auch „Opportunitätskosten“, sollte das Kapital zu lange ungenutzt bleiben.

Mit dem schrittweisen Übergang der Konzernführung von Warren Buffett zu Greg Abel rückt die Frage in den Vordergrund, wie die künftige Kapitalallokation aussehen wird. Anleger beobachten genau, ob Berkshire unter der neuen Leitung an Buffetts vorsichtiger Investitionspolitik festhält oder neue Schwerpunkte setzt.

An der Börse werden die Ergebnisse mehrheitlich positiv aufgenommen. Die operativen Gewinne untermauern die Ertragskraft des diversifizierten Geschäftsmodells, das auch in einem anspruchsvollen Marktumfeld stabile Cashflows generiert. Gleichzeitig bleibt Berkshire ein konservativer Anker im US-Markt – allerdings mit einer zunehmend strategischen Herausforderung: wohin mit der Rekordliquidität?

Fazit:
Berkshire Hathaway bleibt ein Paradebeispiel für Stabilität und Kapitaldisziplin. Doch der nächste Schritt – die effiziente Verwendung der gewaltigen Geldreserven – wird über die künftige Rendite entscheiden. Für konservative Langfristinvestoren bleibt die Aktie ein Symbol für Substanz und Sicherheit, auch wenn der Kurs des Konzerns in der Nach-Buffett-Ära neu justiert werden muss.


Zusammenfassung des Berkshire Hathaway Quartalsberichts (Q3 2025)

Berkshire Hathaway meldete für das dritte Quartal 2025 einen deutlichen Ergebnisanstieg. Der Nettogewinn belief sich auf 30,8 Mrd. USD (Vorjahr: 26,3 Mrd. USD). Davon entfielen 17,3 Mrd. USD auf Anlagegewinne und 13,5 Mrd. USD auf das operative Ergebnis, das im Vergleich zum Vorjahr um rund 34 % stieg.

Im Detail stiegen die operativen Erträge vor allem durch:

  • Versicherungs-Underwriting: 2,37 Mrd. USD (Vorjahr: 0,75 Mrd. USD)
  • BNSF (Eisenbahnsparte): 1,45 Mrd. USD (Vorjahr: 1,38 Mrd. USD)
  • Berkshire Hathaway Energy: 1,49 Mrd. USD (Vorjahr: 1,63 Mrd. USD)
  • Industrie, Dienstleistungen & Einzelhandel: 3,62 Mrd. USD (Vorjahr: 3,34 Mrd. USD)

Für die ersten neun Monate 2025 lag der operative Gewinn bei 34,3 Mrd. USD (Vorjahr: 32,9 Mrd. USD). Der Nettoüberschuss ging dagegen auf 47,8 Mrd. USD zurück (Vorjahr: 69,3 Mrd. USD), da 2024 außergewöhnlich hohe unrealisierte Kursgewinne enthalten waren.

Das Versicherungsgeschäft bleibt die wichtigste Ertragsquelle. Das sogenannte Insurance Float, also der Kapitalpuffer aus eingenommenen, aber noch nicht ausgezahlten Prämien, stieg zum 30. September 2025 auf 176 Mrd. USD, rund 5 Mrd. USD mehr als zum Jahresende 2024.

Der Gewinn je Aktie (Klasse A) lag im Quartal bei 21.413 USD (Vorjahr: 18.272 USD), die Klasse B-Aktie bei 14,28 USD (Vorjahr: 12,18 USD).

Berkshire betont, dass die stark schwankenden Anlageergebnisse durch Bewertungsgewinne und -verluste an den Aktienmärkten nach GAAP-Regeln in die Bilanz einfließen müssen, diese jedoch kein zuverlässiges Maß für die operative Leistung darstellen.

Fazit:
Berkshire Hathaway zeigte im dritten Quartal 2025 eine solide Verbesserung der operativen Ertragskraft, getragen vor allem vom Versicherungs- und Industriesegment. Trotz schwankender Marktgewinne bleibt die Bilanz stark, mit wachsendem Float und stabiler Diversifikation über Versicherung, Energie, Bahn und Industrie.

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