1. Kernaussagen zur Entwicklung des Auftragseingangs
Monatlicher Vergleich (Oktober vs. September 2025)
- +1,5 % Auftragseingang insgesamt (real, saison- und kalenderbereinigt).
- +0,5 % ohne Großaufträge – zeigt, dass der Anstieg stark durch einzelne Großprojekte beeinflusst ist.
- Im Dreimonatsvergleich (Aug.–Okt. 2025): –0,5 %, ohne Großaufträge –0,1 %.
Vorjahresvergleich
- Gegenüber Oktober 2024: –0,7 % (kalenderbereinigt).
- Für September 2025 revidiert: –3,4 % zum Vorjahr.
2. Branchen- und Güterstruktur
Stärkste Treiber (Oktober 2025)
- Sonstiger Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge):
+87,1 % zum Vormonat – erklärt den Großteil des Gesamtanstiegs. - Metallerzeugung/-bearbeitung: +11,9 %.
Negative Beiträge
- Elektrische Ausrüstungen: –16,2 %.
Entwicklung nach Gütergruppen
- Investitionsgüter: +4,9 %.
- Vorleistungsgüter: –3,4 %.
- Konsumgüter: –2,2 %.
3. Inlands- und Auslandsnachfrage
- Inlandsaufträge: +9,9 % – deutlicher Anstieg.
- Auslandsaufträge: –4,0 %.
- Eurozone: +0,1 %.
- Nicht-Eurozone: –6,5 % – zeigt eine klare Schwäche außerhalb Europas.
4. Umsatzentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe
- +0,3 % im Oktober 2025 gegenüber September (real, saison- und kalenderbereinigt).
- –1,6 % im Vorjahresvergleich.
- Für September 2025 revidiert: –2,4 % zum Vormonat.
5. Kritische Einordnung
- Großaufträge verzerren den Trend
Der starke Anstieg im Oktober resultiert hauptsächlich aus einem Einzelauftrag im Sonstigen Fahrzeugbau. Ohne diesen steigt der Auftragseingang nur moderat. Dies weist auf eine weiterhin fragile Dynamik hin. - Schwache Auslandsnachfrage
Besonders die Nicht-Eurozone zeigt deutliche Rückgänge. Dies könnte auf globale Unsicherheiten, schwächere Investitionstätigkeit oder Verschiebungen in den Lieferketten hindeuten. - Divergenz zwischen Gütergruppen
Während die Investitionsgüter Nachfragezuwächse verzeichnen, fallen Vorleistungs- und Konsumgüter. Das weist auf eine möglicherweise unausgeglichene konjunkturelle Lage hin. - Umsatzentwicklung bestätigt nur leichte Erholung
Der Umsatz steigt nur minimal, während der Vorjahresvergleich weiterhin negativ ist. Das deutet darauf hin, dass die Produktionsauslastung trotz Auftragseingängen moderat bleibt.
Quelle: Statistischen Bundesamt
