Der am 9. September 2025 von Eurostat veröffentlichte Nachrichtenartikel „Agrarerzeugerpreise in der EU steigen um 5,6 %“ berichtet über die Entwicklung der landwirtschaftlichen Preise im zweiten Quartal 2025 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres (Q2 2024). Die durchschnittlichen Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte in der Europäischen Union stiegen in diesem Zeitraum um 5,6 %, wodurch sich der anhaltende Aufwärtstrend nach einer vorherigen Phase des Preisrückgangs bestätigte.
Entwicklung der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte
Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse zeigten im zweiten Quartal 2025 deutliche Unterschiede je nach Produktgruppe:
- Starke Preisanstiege wurden bei folgenden Produkten verzeichnet:
- Eier: +27,8 %
- Obst: +21,1 %
- Milch: +13,3 %
- Deutliche Preisrückgänge gab es hingegen bei:
- Olivenöl: -39,9 %
- Kartoffeln: -29,1 %
Diese unterschiedlichen Entwicklungen zeigen die volatilen Marktbedingungen in verschiedenen Sektoren der Landwirtschaft.
Entwicklung der Preise für nicht investitionsbezogene Produktionsmittel
Die Kosten für Güter und Dienstleistungen, die in der Landwirtschaft als Input verwendet werden (ohne Investitionsgüter wie Maschinen), stiegen im Durchschnitt leicht um 0,4 %. Dabei zeigten sich jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kategorien:
- Größte Preisanstiege:
- Düngemittel und Bodenverbesserungsmittel: +5,6 %
- Tierarztkosten: +3,3 %
- Preisrückgänge:
- Energie und Schmierstoffe: -5,8 %
- Davon betroffen waren insbesondere Kraftstoffe, deren Preise um 10,8 % sanken.
Diese Entwicklung deutet auf eine Entlastung bei den Energiekosten, während gleichzeitig die Ausgaben für Düngemittel und tiermedizinische Versorgung stiegen.
Länderübergreifende Preisentwicklung
Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte stiegen in den meisten EU-Mitgliedstaaten:
- In 26 von 27 EU-Ländern waren die Preise im zweiten Quartal 2025 höher als im gleichen Quartal 2024.
- Die höchsten Zuwächse wurden verzeichnet in:
- Lettland: +21,8 %
- Irland: +21,1 %
- Luxemburg: +18,4 %
- Griechenland war die einzige Ausnahme mit einem leichten Preisrückgang um 0,1 %.
Unter den Ländern mit insgesamt niedrigeren Preisen (d. h. Rückgang gegenüber 2024) waren die stärksten Einbrüche zu verzeichnen in:
- Zypern und Bulgarien: jeweils -3,4 %
- Rumänien: -3,1 %
Entwicklung der Inputpreise nach Ländern
Bei den nicht investitionsbezogenen Inputkosten (z. B. Energie, Düngemittel, Futtermittel) meldeten 17 EU-Länder im zweiten Quartal 2025 einen Preisanstieg gegenüber Q2 2024. Die stärksten Zuwächse gab es in:
- Niederlande: +6,1 %
- Ungarn: +5,6 %
- Österreich: +2,9 %
Datenquellen und weiterführende Informationen
Die Zahlen basieren auf den von Eurostat veröffentlichten Agrarpreisindizes, insbesondere den Datensätzen:
- apri_pi20_outq (Output-Preise, also Erzeugerpreise)
- apri_pi20_inq (Input-Preise, also Kosten für Produktionsmittel)
Weitere Informationen stehen zur Verfügung in:
- Dem thematischen Bereich „Landwirtschaft“ auf der Eurostat-Website
- Der Eurostat-Datenbank zur Landwirtschaft
- Den Kennzahlen zur europäischen Lebensmittelkette
Der Artikel enthält zudem Verweise auf verwandte Publikationen, etwa zur Ernte von Obst und Gemüse, zum Rückgang des Mineraldüngereinsatzes und zur Entwicklung des Viehbestands in der EU.
Fazit
Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in der EU zeigten im zweiten Quartal 2025 eine positive Dynamik mit einem durchschnittlichen Anstieg von 5,6 %. Während Produkte wie Eier, Obst und Milch deutlich teurer wurden, verzeichneten Olivenöl und Kartoffeln starke Preisrückgänge. Die Inputkosten stiegen leicht, wobei Düngemittel und Tierarztkosten zunahmen, während Energiekosten sanken. Die Preisentwicklung variierte stark zwischen den EU-Ländern, mit besonders starken Zuwächsen in Lettland, Irland und Luxemburg, während Griechenland leicht zurückging.