Ausländische Bestände an US-Schatzpapieren erreichen Rekordhoch von über 9 Billionen US-Dollar

Im März 2025 erreichten die ausländischen Bestände an US-Schatzpapieren einen neuen Rekordwert von 9,05 Billionen US-Dollar, wie aktuelle Daten des US-Finanzministeriums zeigen. Dies markiert einen Anstieg von über 233 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu Februar (8,81 Billionen US-Dollar) und eine Steigerung von knapp 12 % gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg spiegelt die anhaltend hohe Nachfrage nach US-Staatsanleihen wider, obwohl die Einführung hoher Zölle durch die Trump-Regierung Anfang April zu Turbulenzen am Anleihenmarkt führte.

Hintergrund: Stabile Nachfrage trotz politischer Unsicherheiten

Die robuste Nachfrage nach US-Schatzpapieren zeigt, dass internationale Investoren weiterhin Vertrauen in die Stabilität der US-Wirtschaft haben, auch nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump im Januar 2025. Allerdings sorgte die Ankündigung eines massiven Handelskriegs mit hohen Zöllen, insbesondere gegen China, am 2. April für einen kurzfristigen Ausverkauf von US-Schatzpapieren. Dies trieb die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen zeitweise um 70 Basispunkte auf fast 4,6 % in die Höhe. Nach einer 90-tägigen Pause bei der Einführung der Zölle hat sich der Markt zwar etwas stabilisiert, doch ausländische Investoren bleiben vorsichtig.

Wer hält die meisten US-Schatzpapiere?

  • Japan bleibt der größte ausländische Gläubiger mit Beständen von 1,13 Billionen US-Dollar, ein leichter Anstieg von 0,4 % gegenüber Februar.
  • Großbritannien hat China als zweitgrößter ausländischer Halter überholt und hält nun 779 Milliarden US-Dollar. Großbritannien dient oft als Depot für Hedgefonds, ähnlich wie die Kaimaninseln oder die Bahamas.
  • China reduzierte seine Bestände auf 765,4 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von 784,3 Milliarden US-Dollar im Februar. Dies setzt den Abwärtstrend chinesischer Investitionen in US-Schatzpapiere fort, der seit 2018 anhält. Im Dezember 2024 lagen Chinas Bestände bei 759 Milliarden US-Dollar, dem niedrigsten Stand seit Februar 2009.

Marktbewegungen und Anlegerverhalten

Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe stieg im März von 4,18 % auf 4,425 %, was auf eine erhöhte Volatilität hinweist. Neben den Schatzpapieren verzeichneten auch andere US-Anlageklassen gemischte Ströme:

  • Unternehmensanleihen: Ausländische Investoren kauften für 60,4 Milliarden US-Dollar US-Unternehmensanleihen.
  • Aktien: Es gab Zuflüsse von 10,4 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von 24,7 Milliarden US-Dollar im Februar.
  • Agenturanleihen: Hier gab es Abflüsse in Höhe von 10,4 Milliarden US-Dollar.

Insgesamt zeigten die Nettoakquisitionen ausländischer Investoren (einschließlich lang- und kurzfristiger Wertpapiere sowie Bankflüsse) einen Nettoabfluss von 254,3 Milliarden US-Dollar, ein leichter Anstieg gegenüber 248,9 Milliarden US-Dollar im Februar.

Ausblick: Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Rekordbestände unterstreichen die zentrale Rolle der US-Schatzpapiere als sicherer Hafen für internationale Investoren. Dennoch könnten die anhaltenden Handelsspannungen, insbesondere mit China, und die Unsicherheiten rund um die Handelspolitik der Trump-Regierung die Nachfrage in den kommenden Monaten beeinträchtigen. Analysten vermuten, dass die Verkaufswelle im April bereits erste Anzeichen für eine verhaltene Haltung ausländischer Investoren zeigt.

Für Anleger bleibt der US-Anleihenmarkt ein wichtiger Indikator für globale wirtschaftliche Trends. Die Entwicklung der Zinsen, die Handelsbeziehungen und die geopolitischen Spannungen werden weiterhin im Fokus stehen.


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