Inmitten von Spekulationen über mögliche Nachfolger von Federal Reserve Chair Jerome H. Powell betont Scott Bessent, dass er kein Interesse daran hat, die Leitung der US-amerikanischen Zentralbank zu übernehmen. In einem exklusiven Interview erklärte Bessent, dass er seine aktuelle Rolle als Schatzkanzler für die effektivste Position halte, um seinen Beitrag zur Wirtschaftspolitik zu leisten.
„Ich habe den besten Job in Washington. Ich glaube, das ist meine höchste und beste Verwendung“, so Bessent. Er drückte zudem sein Vertrauen aus, dass auch Präsident Donald Trump diese Auffassung teile. Laut Personen, die mit internen Gesprächen vertraut sind, ist Bessent nicht ernsthaft in Betracht gezogen worden, um Powell nach dessen Amtszeitende im Jahr 2026 abzulösen. Ein mit den Beratungen vertrauter Regierungsbeamter bezeichnete die Vorstellung sogar als „weit hergeholt“.
Ein anderer Beamter hob hervor: „Bessent ist der beste Schatzkanzler, den wir seit Alexander Hamilton hatten. Warum sollte Trump ihn aus der Regierung in die Fed verschieben? Das ergibt einfach keinen Sinn.“
Die Trump-Administration soll stattdessen die derzeitigen Fed-Gouverneure Christopher Waller und Michelle Bowman als mögliche Kandidaten für die Nachfolge Powells ins Auge fassen. Beide gelten als ideologisch mit der Regierungslinie verbunden und haben sich in jüngsten geldpolitischen Entscheidungen als maßgebliche Akteure erwiesen.
Zudem wurde angemerkt, dass eine Nominierung eines amtierenden Schatzkanzlers für den Fed-Vorsitz politische Kontroversen auslösen könnte – selbst wenn solche Bedenken unbegründet wären. Ein Beamter merkte an: „Die Ernennung von Bessent würde vermutlich Vorwürfe auslösen, dies gefährde die Unabhängigkeit der Fed. Das ist Unsinn – aber es ist auch ein Kampf, den niemand führen muss.“
Powell, der ursprünglich von Präsident Trump ernannt und später von Präsident Biden wiedergewählt wurde, wird voraussichtlich keine dritte Amtszeit erhalten. Trump hatte Powell wiederholt scharf kritisiert und ihm unter anderem verspätetes Handeln bei der Inflation unter Joe Bidens Amtszeit vorgeworfen. Kürzlich bezeichnete Trump Powell öffentlich als „Numskull“ (Dummkopf), weil dieser eine Zinssenkung verweigert hatte.
Damit bleibt die Suche nach Powells Nachfolger weiterhin im Fokus der Finanzwelt – doch Scott Bessent wird dabei offenbar nicht in Betracht gezogen.