Biases verdeutlichen, wie vielfältig die psychologischen Faktoren sind, die Anlageentscheidungen beeinflussen können. Sie zeigen auch, wie wichtig es ist, sich dieser Verzerrungen bewusst zu sein, um fundiertere und rationalere Investitionsentscheidungen treffen zu können.
Es gibt verschiedene kognitive Verzerrungen (Biases), die Anleger an der Börse beeinflussen können. Hier sind einige:
- Herdenverhalten: Die Tendenz, dem Verhalten der Masse zu folgen, anstatt unabhängige Entscheidungen zu treffen.
- Überoptimismus: Die Neigung, die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen und Risiken zu unterschätzen.
- Bestätigungsfehler: Die Tendenz, Informationen zu suchen und zu bevorzugen, die die eigenen Überzeugungen bestätigen.
- Verlustangst: Die Tendenz, Verluste stärker zu gewichten als gleichwertige Gewinne.
- Verankerung: Die Neigung, sich zu stark auf eine bestimmte Information (z.B. den Kaufpreis einer Aktie) zu fixieren.
- Rückschaufehler: Die Tendenz, vergangene Ereignisse als vorhersehbar zu betrachten.
- Verfügbarkeitsheuristik: Die Neigung, leicht verfügbare Informationen als repräsentativ anzusehen.
- Selbstüberschätzung: Die Tendenz, die eigenen Fähigkeiten und das eigene Wissen zu überschätzen.
- Kontrollillusion: Der Glaube, mehr Kontrolle über Ereignisse zu haben, als tatsächlich der Fall ist.
- Regret-Aversion: Die Tendenz, Entscheidungen zu vermeiden, die zu Bedauern führen könnten.
- Mentale Kontoführung: Die Tendenz, verschiedene Investitionen oder Geldquellen mental in separate „Konten“ zu unterteilen, was zu irrationalen Entscheidungen führen kann.
- Rezenzeffekt: Die Neigung, jüngsten Ereignissen mehr Gewicht beizumessen als älteren.
- Repräsentativitätsheuristik: Der Glaube, dass eine kleine Stichprobe repräsentativ für die Gesamtpopulation ist.
- Statusquo-Bias: Die Tendenz, am aktuellen Zustand festzuhalten und Veränderungen zu vermeiden.
- Dunning-Kruger-Effekt: Die Neigung von Menschen mit geringem Wissen, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen.
- Sunk-Cost-Fallacy: Die Tendenz, an einer Investition festzuhalten, nur weil man bereits viel investiert hat.
- Framing-Effekt: Die Art, wie Informationen präsentiert werden, beeinflusst die Entscheidungsfindung.
- Gambler’s Fallacy: Der irrationale Glaube, dass vergangene Ereignisse zukünftige Wahrscheinlichkeiten beeinflussen.
- Survivorship Bias: Die Tendenz, nur erfolgreiche Investments wahrzunehmen und gescheiterte zu übersehen.
- Overreaction Bias: Die Neigung, auf neue Informationen übermäßig stark zu reagieren.
- Selbstzuschreibungsbias: Die Tendenz, Erfolge den eigenen Fähigkeiten zuzuschreiben und Misserfolge auf externe Faktoren zu schieben.
- Naive Diversifikation: Die Neigung, Vermögen gleichmäßig auf verfügbare Optionen zu verteilen, ohne die tatsächlichen Risiken zu berücksichtigen.
- Home Bias: Die Präferenz, überproportional in heimische Märkte zu investieren.
- Dispositionseffekt: Die Tendenz, Gewinneraktien zu früh zu verkaufen und Verliereraktien zu lange zu halten.
- Informationskaskade: Das Phänomen, bei dem Menschen die Entscheidungen anderer nachahmen, ohne die zugrundeliegenden Informationen zu prüfen.
- Affektheuristik: Die Tendenz, Entscheidungen aufgrund von Gefühlen, statt rationaler Analyse zu treffen.
- Konservatismusbias: Die Neigung, an bestehenden Ansichten festzuhalten, auch wenn neue Informationen verfügbar sind.
- Narrativer Trugschluss: Die Tendenz, zusammenhangslose Ereignisse in eine kohärente Geschichte einzuordnen.
- Pro-Innovation-Bias: Die Überschätzung der Vorteile und Unterschätzung der Limitationen neuer Technologien oder Innovationen.
- Zeitinkonsistenz: Die Neigung, kurzfristige Belohnungen gegenüber langfristigen Zielen zu bevorzugen.
- Ambiguitätsaversion: Die Präferenz für bekannte Risiken gegenüber unbekannten Risiken.
- Attributionsfehler: Die Neigung, eigenes Verhalten auf äußere Umstände zurückzuführen, das Verhalten anderer aber auf deren Persönlichkeit.
- Clustering-Illusion: Die Tendenz, in zufälligen Daten Muster zu sehen.
- Eskalation des Engagements: Die Neigung, eine Investition zu erhöhen, wenn sich Verluste abzeichnen.
- Selektive Wahrnehmung: Die Tendenz, nur Informationen wahrzunehmen, die die eigene Sichtweise unterstützen.
- Planungsfehler: Die Unterschätzung der Zeit und Ressourcen, die für eine Aufgabe benötigt werden.
- Priming-Effekt: Der Einfluss früherer Erfahrungen auf die Wahrnehmung und Entscheidungsfindung.
- Reaktanz: Die Tendenz, das Gegenteil von dem zu tun, was von einem erwartet wird.
- Zirkelschluss: Die Verwendung einer Schlussfolgerung als Prämisse für dieselbe Schlussfolgerung.
- Hindsight Bias: Die Tendenz, nach einem Ereignis zu glauben, man hätte es vorhersehen können.
- Falsche Konsenseffekt: Die Überschätzung, wie sehr die eigenen Überzeugungen, Verhaltensweisen und Einstellungen von anderen geteilt werden.
- Ankereffekt bei Prognosen: Die Tendenz, sich bei Prognosen zu stark an historischen Werten zu orientieren.
- Blind-Spot-Bias: Die Unfähigkeit, die eigenen kognitiven Verzerrungen zu erkennen.
- Selbstkontroll-Bias: Die Überschätzung der eigenen Fähigkeit, Versuchungen zu widerstehen.
- Kongruenz-Bias: Die Tendenz, nur Hypothesen zu testen, die die eigenen Erwartungen bestätigen.
- Pessimismus-Bias: Die Neigung, die Wahrscheinlichkeit negativer Ereignisse zu überschätzen.
- Optimismus-Bias: Die Neigung, die Wahrscheinlichkeit positiver Ereignisse zu überschätzen.
- Bandwagon-Effekt: Die Tendenz, etwas zu tun, weil viele andere es auch tun.
- Nominaler Geldwert-Illusion: Die Tendenz, sich auf den nominalen statt auf den realen Wert des Geldes zu konzentrieren.
- Endowment-Effekt: Die Tendenz, Dinge höher zu bewerten, nur weil man sie besitzt.
- Belief-Perseverance-Effekt: Das Festhalten an Überzeugungen trotz widersprechender Informationen.
- Schwellenwert-Effekt: Die Tendenz, psychologisch bedeutsame Schwellenwerte (wie runde Zahlen) überzubewerten.
- Autoritätsbias: Die Neigung, Aussagen von Autoritätsfiguren übermäßig zu vertrauen.
- Fluency-Heuristik: Die Tendenz, leicht zu verarbeitende Informationen als glaubwürdiger einzustufen.
- IKEA-Effekt: Die Überbewertung von Produkten, die man selbst (teilweise) hergestellt hat.
- Omission-Bias: Die Tendenz, schädliche Handlungen als schlimmer wahrzunehmen als ebenso schädliche Unterlassungen.
- Illusion der Validität: Das übermäßige Vertrauen in die eigenen Vorhersagen, basierend auf einem kohärenten Muster von Informationen.
- Verlustaversion in der Informationssuche: Die Tendenz, nach Informationen zu suchen, die Verluste vermeiden, statt nach solchen, die Gewinne maximieren.
- Risikoscheu im Gewinnbereich und Risikofreude im Verlustbereich: Die Tendenz, bei potenziellen Gewinnen risikoscheu und bei potenziellen Verlusten risikofreudig zu agieren.
- Selbstdienliche Verzerrung: Die Tendenz, Erfolge sich selbst und Misserfolge äußeren Umständen zuzuschreiben.
- Verfügbarkeits-Kaskade: Ein sich selbst verstärkender Prozess, bei dem eine kollektive Überzeugung durch wiederholte öffentliche Äußerungen immer glaubwürdiger wird.
- Wahrscheinlichkeitsvernachlässigung: Die Tendenz, bei Entscheidungen die Wahrscheinlichkeiten zu ignorieren.
- Weniger-ist-mehr-Effekt: Die Tendenz, eine begrenzte Menge an Informationen als wertvoller einzuschätzen als eine größere Menge.
- Kontrasteffekt: Die Verstärkung oder Abschwächung einer Wahrnehmung, wenn sie mit etwas anderem verglichen wird.
- Curse of Knowledge: Die Schwierigkeit, sich in die Perspektive weniger informierter Personen hineinzuversetzen.
- Dekoy-Effekt: Die Beeinflussung der Wahl zwischen zwei Optionen durch Hinzufügen einer dritten, weniger attraktiven Option.
- Empathie-Lücke: Die Schwierigkeit, den Einfluss von Gefühlen auf das eigene Verhalten vorherzusagen.
- Falsche Kausalität: Die Annahme einer Kausalbeziehung, wo nur eine Korrelation besteht.
- Identifiable Victim Effect: Die Tendenz, identifizierbaren Individuen mehr Mitgefühl entgegenzubringen als einer anonymen Gruppe.
- Dunbar-Zahl-Bias: Die Tendenz, die Komplexität von Systemen mit mehr als etwa 150 Elementen zu unterschätzen.
- Effizienz-Bias: Die Überschätzung der Effizienz von Märkten und Systemen.
- Erwartungs-Bias: Die Tendenz, Ereignisse so wahrzunehmen, wie man sie erwartet hat.
- Gruppendenken: Die Tendenz in Gruppen, Konsens über kritisches Denken zu stellen.
- Halo-Effekt im Finanzkontext: Die Tendenz, positive Eigenschaften eines Unternehmens oder einer Person auf deren finanzielle Leistung zu übertragen.
- Hyperbolic Discounting: Die Tendenz, sofortige Belohnungen gegenüber späteren, selbst wenn diese größer sind, zu bevorzugen.
- Negativitäts-Bias in der Marktanalyse: Die Tendenz, negativen Informationen mehr Gewicht beizumessen als positiven.
- Normalitäts-Bias: Die Unterschätzung der Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe oder deren möglichen Auswirkungen.
- Zyklizitäts-Bias: Die Annahme, dass Marktzyklen regelmäßiger und vorhersehbarer sind, als sie tatsächlich sind.