Birkenstock erhöht Preise, um Zollkosten auszugleichen: Eine Reaktion auf den internationalen Handelsstreit

Die ikonischen Birkenstock-Sandalen und -Clogs sind weltweit bekannt für ihre Qualität, Bequemlichkeit und Langlebigkeit. Doch nun müssen sich Liebhaber der Marke auf weitere Preiserhöhungen einstellen – nicht etwa wegen steigender Produktionskosten, sondern aufgrund von Zöllen und geopolitischen Spannungen.

Der Hintergrund: Amerikanische Importzölle

Im Mai 2025 gab das deutsche Traditionsunternehmen bekannt, die Preise seiner Produkte global anzupassen, um die Auswirkungen des 10-prozentigen Zolls zu kompensieren, den die USA auf alle Schuhimporte aus Deutschland erheben. Dieser Zoll wurde unter der Regierung von Donald Trump eingeführt und betrifft auch andere europäische Länder. Obwohl die EU im vergangenen Monat eine 90-tägige Zollpause erhalten hat, droht ab dem 9. Juli 2025 eine deutliche Erhöhung auf bis zu 20 Prozent – eine Unsicherheit, mit der Unternehmen wie Birkenstock aktuell leben müssen.

Globale Preisanpassung statt regionaler Lösung

Im Unterschied zu vielen anderen Marken, die versuchen könnten, lediglich einzelne Märkte zu belasten, betonte CFO Ivica Krolo gegenüber Reuters: „Wir werden die Effekte der bestehenden Zölle vollständig ausgleichen. Wir erhöhen nicht nur in einer Region, sondern betrachten dies als globales Projekt.“ Diese Aussage zeigt, dass Birkenstock langfristig plant und dabei nicht nur auf kurzfristige Margen schaut, sondern auch auf Stabilität in allen Verkaufsregionen.

Chancen inmitten der Krise

Interessant ist auch, dass Birkenstock einen strategischen Vorteil sieht: Da viele Konkurrenten aus Asien stammen und dort produzieren, haben diese unter den hohen US-Zöllen auf China und Südostasien zu leiden. Birkenstock dagegen produziert ausschließlich in eigenen Fabriken in Deutschland – ein klarer Wettbewerbsvorteil, den das Unternehmen nutzen will.

„Wir sehen dies als Chance, zusätzlichen Platz im Regal zu gewinnen und Marktanteile hinzuzugewinnen“, so Krolo weiter. Das Unternehmen investiert daher gezielt in seine Produktionskapazitäten, unter anderem mit einem Kapitalaufwand von rund 21 Millionen Euro im zweiten Quartal 2025, um vor allem der steigenden Nachfrage in Amerika gerecht zu werden.

Starke Nachfrage und positive Prognosen

Tatsächlich profitiert Birkenstock von einem Boom – besonders in Nordamerika. Die Umsätze in der Region stiegen im zweiten Quartal um satte 23 Prozent. Die Nachfrage nach teureren Clogs und Sandalen bleibt hoch, was es der Marke ermöglicht, kontinuierlich Preiserhöhungen durchzusetzen. So kostet beispielsweise das beliebte Modell Arizona Soft in Veloursleder mittlerweile 135 US-Dollar (vorher: 130 Dollar).

Dank dieser Erfolge hob Birkenstock seine Jahresprognosen an: Für 2025 rechnet das Unternehmen jetzt mit einem Umsatzwachstum am oberen Ende der Bandbreite von 15 bis 17 Prozent. Die EBITDA-Marge soll zwischen 31,3 und 31,8 Prozent steigen – ein klares Zeichen für wachsende Profitabilität.

Keine US-Produktion geplant

Obwohl US-Präsident Trump behauptet, die Zollpolitik würde Produktion wieder in die USA verlagern, sieht Birkenstock davon ab. „Wir prüfen keine lokale Produktion in den USA“, so Krolo. Stattdessen setzt man auf die Qualität und Tradition deutscher Fertigung – auch wenn das bedeutet, höhere Zollabgaben zu zahlen.

Fazit: Birkenstock trotzt dem Sturm

In turbulenten Zeiten beweist Birkenstock Resilienz und Stärke. Durch kluge Preisstrategie, klare Kommunikation und konsequente Investitionen in Produktion und Marktpositionierung gelingt es der Marke, sowohl Gewinne zu steigern als auch Kundenloyalität zu bewahren. Die Preiserhöhung mag für einige Käufer erstmal abschreckend wirken – doch wer Qualität und Nachhaltigkeit schätzt, wird wissen, warum Birkenstock weiterhin ein Stück Lebensgefühl bleibt.


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