Chinas Aktienmarkt im Fokus: Großbanken ändern Strategie nach KI-Erfolg von DeepSeek

In den letzten Jahren empfahlen Großbanken wie Goldman Sachs, JPMorgan, UBS und Morgan Stanley ihren Kunden, chinesische Aktien in ihren Portfolios zu untergewichten. Aktuell jedoch haben diese Institute ihre Haltung geändert und betonen die Chancen an den chinesischen Börsen. Ein wesentlicher Auslöser für diesen Strategiewechsel ist der Erfolg des chinesischen Start-ups DeepSeek im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).

DeepSeek hat ein kostengünstiges KI-Modell entwickelt, das weltweit Aufmerksamkeit erregt hat. Dieses Modell konkurriert in seiner Leistungsfähigkeit mit Produkten von Unternehmen wie OpenAI und Meta, wurde jedoch mit deutlich geringeren Investitionen entwickelt. Dieser Durchbruch hat das Vertrauen in die Innovationskraft chinesischer Technologieunternehmen gestärkt und zu einer Neubewertung ihrer Marktposition geführt.

Infolge dieser Entwicklungen hat der Hang Seng Tech Index, der die 30 größten Technologieunternehmen in Hongkong abbildet, seit seinem Tiefstand im Januar 2025 um etwa 25% zugelegt. Dieser Anstieg übertrifft die Performance des Nasdaq 100 und der US-amerikanischen „Magnificent Seven“ Technologieaktien im gleichen Zeitraum.

Trotz dieser positiven Dynamik warnen Analysten vor möglichen Risiken. Es besteht die Sorge, dass die aktuelle Euphorie zu überhöhten Bewertungen führen könnte. Zudem könnten regulatorische Eingriffe der chinesischen Regierung das Wachstumspotenzial der Technologiebranche beeinflussen. Historisch gesehen folgten Phasen staatlicher Unterstützung oft auf Perioden verstärkter Regulierung.

Für Anleger, die nicht über spezifische China-Expertise verfügen und ein moderates Risikoprofil haben, könnten ETFs auf chinesische Börsenindizes eine geeignete Möglichkeit sein, am dortigen Aktienmarkt teilzuhaben. Der Hang Seng Tech Index ETF hat im Jahr 2025 bereits um knapp 26% zugelegt. Allerdings sollten Investoren die begrenzte Diversifikation dieses ETFs berücksichtigen, da er nur 30 Aktien enthält und die zehn größten Positionen ein Gewicht von 69% haben. Allein Alibaba und Xiaomi machen fast 20% des Fonds aus. Zudem liegen die jährlichen Kosten dieses ETFs bei 0,5%, was höher ist als bei vergleichbaren US-Tech-ETFs.

Alternativ könnten Anleger ETFs in Betracht ziehen, die breiter diversifizierte Indizes wie den MSCI China Technology Index, den CSI Overseas China Internet Index oder den MSCI China Index abbilden. Diese bieten eine größere Streuung über verschiedene Branchen und Unternehmen hinweg.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die jüngsten Entwicklungen im chinesischen Technologiesektor, insbesondere der Erfolg von DeepSeek, das Interesse internationaler Investoren geweckt haben. Dennoch ist Vorsicht geboten, da sowohl Marktvolatilität als auch regulatorische Unsicherheiten bestehen. Eine sorgfältige Analyse und Diversifikation sind daher essenziell für Anleger, die in diesen Markt investieren möchten.


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