Demografie Europas 2025: Alternde Gesellschaft, rückläufige Geburten und wachsende Vielfalt

Die interaktive Eurostat-Veröffentlichung „Demography of Europe – 2025 edition“ bietet einen umfassenden Überblick über die demografische Entwicklung in der Europäischen Union bis zum Stichtag 1. Januar 2024. Die Publikation gliedert sich in vier Hauptbereiche: Bevölkerungsstruktur, Bevölkerungsveränderung, Diversität und Ehestatus. Nachfolgend eine strukturierte Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse:

1. Bevölkerungsstruktur

  • Die Bevölkerung der EU wuchs im Jahr 2023 um 0,4 % auf 449 Millionen Menschen.
  • Die fünf bevölkerungsreichsten Länder – Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Polen – stellen zwei Drittel der EU-Bevölkerung.
  • Der Altersmedian stieg in den letzten 20 Jahren von 39,3 auf 44,7 Jahre, ein Indikator für die Alterung der Gesellschaft.
  • Der Anteil der über 80-Jährigen stieg von 3,8 % (2004) auf 6,1 % (2024).
  • Die Zahl der unter 15-Jährigen sank EU-weit von 16,2 % auf 14,6 %.
  • Das Geschlechterverhältnis liegt bei 104,4 Frauen pro 100 Männer; Frauen machen 4,4 % mehr der Bevölkerung aus.

2. Bevölkerungsveränderung

  • Die Geburtenrate ist rückläufig: 2023 wurden 8,2 Lebendgeburten pro 1 000 Personen registriert (z. B. Frankreich 9,9, Italien 6,4).
  • Gleichzeitig steigt die Sterberate: 2023 lag sie bei 10,8 Todesfällen pro 1 000 Personen.
  • Seit 2012 sterben mehr Menschen als geboren werden – die natürliche Bevölkerungsbilanz ist negativ (–2,6 im Jahr 2023).
  • Die Lebenserwartung beträgt im EU-Durchschnitt 81,4 Jahre (Frauen: 84,2; Männer: 78,9).
  • Der Geburtenrückgang wird begleitet von einem Rückgang der Fertilitätsrate (1,38 Kinder je Frau in 2023) und einem Anstieg des Durchschnittsalters bei der Geburt des ersten Kindes auf 29,8 Jahre.

3. Bevölkerungsvielfalt

  • 2023 wanderten 5,9 Millionen Menschen in die EU ein, überwiegend aus Drittstaaten (4,9 Mio.).
  • Die größten Aufnahmeländer: Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich.
  • 2023 wurden 1,1 Millionen Staatsbürgerschaften vergeben – die größten Gruppen: Syrer, Marokkaner und Albaner.
  • Der Anteil der Kinder mit im Ausland geborenen Müttern lag EU-weit bei 23 %; in Luxemburg sogar bei 67 %.

4. Ehestatus

  • 2023 wurden 1,8 Millionen Ehen geschlossen (4,0 pro 1 000 Einwohner), der langfristige Trend zeigt einen Rückgang.
  • Das Durchschnittsalter bei der ersten Eheschließung liegt bei Frauen bei bis zu 36,9 Jahren (Spanien).
  • Der Anteil der Geburten außerhalb der Ehe beträgt EU-weit 41,1 %, mit Spitzenwerten in Bulgarien und Portugal (nahezu 60 %).
  • Die Scheidungsrate betrug 2023 durchschnittlich 1,6 pro 1 000 Personen, mit Spitzenwerten in Lettland und Litauen.

Fazit:

Die demografische Lage in Europa ist durch eine alternde Bevölkerung, rückläufige Geburtenzahlen, steigende Lebenserwartung und zunehmende Migration geprägt. Diese Trends haben weitreichende Implikationen für Arbeitsmarkt, Rentensysteme, Gesundheitspolitik und Integration. Die Eurostat-Veröffentlichung liefert fundierte Daten und Visualisierungen, um politische Entscheidungen datenbasiert zu unterstützen.


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