Der Devisenmarkt (Forex)

Der Devisenmarkt, allgemein als Forex oder FX bezeichnet, ist der größte Finanzmarkt der Welt, auf dem Währungen gehandelt werden. Er spielt eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft, da er die Grundlage für den internationalen Handel, Investitionen und Kapitalströme bildet. Im Folgenden wird eine detaillierte Betrachtung des Forex-Markts vorgenommen, wobei sowohl seine Funktionsweise als auch die Chancen und Risiken kritisch beleuchtet werden.

Grundlagen des Forex-Markts

Der Forex-Markt ist ein dezentraler Markt, auf dem Währungen direkt zwischen Marktteilnehmern gehandelt werden. Zu den Akteuren zählen Banken, Unternehmen, Regierungen, Hedgefonds und private Investoren. Der Handel erfolgt in sogenannten Währungspaaren, wie beispielsweise EUR/USD, wobei die erste Währung (Basiswährung) gegen die zweite (Notierungswährung) gehandelt wird.

Marktmechanismen:

  • Spot-Markt: Sofortige Käufe und Verkäufe von Währungen zum aktuellen Marktkurs.
  • Forward- und Futures-Märkte: Vereinbarungen über den Kauf oder Verkauf von Währungen zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis.
  • Hauptwährungspaare: Währungen wie der US-Dollar, Euro und Yen dominieren aufgrund ihrer Liquidität und Bedeutung den Markt.

Handelszeiten: Der Forex-Markt ist 24 Stunden täglich geöffnet, unterteilt in verschiedene Handelszonen (Asien, Europa, Nordamerika), was ihn besonders attraktiv macht.

Chancen des Forex-Handels

  1. Hohe Liquidität: Mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von über 6 Billionen US-Dollar bietet der Markt außergewöhnliche Liquidität, die es ermöglicht, schnell und ohne größere Preisveränderungen zu handeln.
  2. Flexibilität: Der Zugang zum Forex-Markt ist dank Online-Handelsplattformen vergleichsweise einfach, und der Handel ist mit relativ geringen Einstiegskapitalanforderungen möglich.
  3. Hebelwirkung: Viele Broker bieten Hebel an, die es Anlegern ermöglichen, mit einem Vielfachen ihres Eigenkapitals zu handeln, was potenziell hohe Gewinne erlaubt.
  4. Diversifikation: Investoren können ihre Portfolios durch Währungen diversifizieren und so das Risiko geografischer oder sektorspezifischer Investitionen mindern.

Risiken und Herausforderungen

  1. Volatilität: Der Forex-Markt ist bekannt für seine hohen Preisschwankungen, die zwar Chancen, aber auch erhebliche Verluste bedeuten können.
  2. Hebelwirkung: Obwohl der Hebel Gewinne potenziert, erhöht er das Risiko von Verlusten in gleichem Maße. Ein unkontrollierter Einsatz kann zum Totalverlust führen.
  3. Marktkomplexität: Die Kurse werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter Zinssätze, geopolitische Ereignisse, Wirtschaftsdaten und spekulative Bewegungen. Dies erschwert eine fundierte Prognose.
  4. Regulierungsunterschiede: Da der Forex-Markt dezentral ist, variiert die Regulierung stark zwischen Ländern. Dies birgt Risiken für Kleinanleger, insbesondere bei unseriösen Brokern.
  5. Psychologische Belastung: Die ständige Verfügbarkeit und hohe Dynamik können bei unerfahrenen Händlern zu emotionalem Handeln und irrationalen Entscheidungen führen.

Kritische Auseinandersetzung

Während der Forex-Markt unbestritten eine bedeutende Rolle in der globalen Wirtschaft spielt, stellt sich die Frage, ob seine Attraktivität für Privatanleger gerechtfertigt ist. Kritisch zu betrachten ist insbesondere die aggressive Vermarktung des Marktes durch Broker, die oft die Risiken herunterspielen und unrealistische Renditen versprechen.

Darüber hinaus wirft der hohe Anteil spekulativer Aktivitäten ethische Fragen auf, da kurzfristige Gewinne häufig Vorrang vor langfristiger wirtschaftlicher Stabilität erhalten. Die Frage nach der Verantwortung der Marktteilnehmer ist angesichts globaler Krisen und der Volatilität von Schwellenländerwährungen von wachsender Bedeutung.

Fazit

Der Forex-Markt bietet zweifellos faszinierende Möglichkeiten, erfordert jedoch ein tiefes Verständnis der Marktmechanismen, eine strenge Risikokontrolle und eine disziplinierte Handelsstrategie. Für professionelle Akteure und institutionelle Anleger stellt er eine essenzielle Plattform dar. Für Privatanleger hingegen birgt er erhebliche Risiken, die eine differenzierte Betrachtung und eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Ressourcen erfordern.

Es bleibt abschließend zu betonen, dass der Forex-Markt keine „schnelle Reichtumslösung“ ist. Vielmehr ist er ein komplexes und anspruchsvolles Feld, das von potenziellen Teilnehmern Respekt, Bildung und strategisches Denken verlangt.

Handel am Forex-Markt: Eine detaillierte Anleitung

Der Handel am Forex-Markt (Foreign Exchange Market) erfolgt durch den Kauf und Verkauf von Währungspaaren mit dem Ziel, von Wechselkursschwankungen zu profitieren. Um erfolgreich am Devisenmarkt zu agieren, ist es essenziell, die Handelsmechanismen, Strategien und Risiken zu verstehen. Im Folgenden wird eine umfassende Einführung in den Forex-Handel gegeben.

1. Grundvoraussetzungen für den Forex-Handel

Bevor mit dem Handel begonnen werden kann, müssen einige grundlegende Schritte beachtet werden:

1.1 Auswahl eines Brokers

Ein Forex-Broker stellt die Handelsplattform bereit und ermöglicht den Zugang zum Markt. Bei der Wahl eines Brokers sollten folgende Kriterien beachtet werden:

  • Regulierung: Ein seriöser Broker ist durch Finanzaufsichtsbehörden wie die BaFin (Deutschland), FCA (UK) oder SEC (USA) reguliert.
  • Handelsplattform: Gängige Plattformen sind MetaTrader 4 (MT4), MetaTrader 5 (MT5) oder proprietäre Plattformen der Broker.
  • Handelsgebühren: Beinhaltet Spreads, Kommissionen und mögliche Übernachtgebühren (Swaps).
  • Hebelwirkung: Einige Broker bieten hohe Hebel (z. B. 1:30 für Privatanleger in der EU, bis zu 1:500 außerhalb regulierter Märkte), was Gewinne, aber auch Verluste verstärken kann.
  • Kundensupport: Ein zuverlässiger Support ist für technische oder finanzielle Fragen essenziell.

1.2 Eröffnung eines Handelskontos

Nachdem ein Broker ausgewählt wurde, muss ein Handelskonto eröffnet werden. Dazu gehören:

  • Identitäts- und Wohnsitznachweis (KYC-Verfahren)
  • Kapitalisierung des Kontos (Einzahlung per Banküberweisung, Kreditkarte oder E-Wallet)
  • Auswahl der Handelsparameter (Hebel, Handelsplattform)

2. Grundlagen des Forex-Handels

2.1 Währungspaare

Forex-Handel erfolgt in Währungspaaren, wobei eine Währung gekauft und die andere verkauft wird. Diese werden in drei Kategorien eingeteilt:

  • Hauptwährungspaare (Majors): Enthalten immer den US-Dollar (z. B. EUR/USD, GBP/USD, USD/JPY).
  • Nebenwährungspaare (Minors): Paare ohne US-Dollar, aber mit großen Währungen (z. B. EUR/GBP, AUD/JPY).
  • Exoten (Exotics): Paare mit Schwellenländerwährungen (z. B. USD/TRY, EUR/ZAR).

2.2 Kursnotierung und Spread

  • Bid- und Ask-Preis: Der Bid-Preis ist der Kurs, zu dem ein Trader eine Währung verkaufen kann, während der Ask-Preis der Kaufkurs ist.
  • Spread: Die Differenz zwischen Bid- und Ask-Preis. Ein enger Spread bedeutet eine geringe Handelsgebühr.

2.3 Hebelwirkung und Margin

Forex-Broker bieten Hebel (Leverage), um größere Positionen mit geringem Kapital zu kontrollieren.

  • Beispiel: Mit einem 1:100 Hebel kann ein Trader mit 1.000 EUR eine Position von 100.000 EUR handeln.
  • Achtung: Während der Hebel Gewinne verstärkt, kann er ebenso schnell zu hohen Verlusten führen.

3. Handelsarten am Forex-Markt

3.1 Spot-Handel

  • Der direkte Kauf oder Verkauf von Währungen zum aktuellen Marktpreis.
  • Am häufigsten genutzt von privaten und institutionellen Händlern.

3.2 CFD-Handel

  • Viele Trader handeln Forex über Contracts for Difference (CFDs), was ihnen ermöglicht, auf Kursbewegungen zu spekulieren, ohne die Währung tatsächlich zu besitzen.
  • CFDs erlauben Long- (Kauf) und Short-Positionen (Verkauf).

3.3 Futures & Optionen

  • Forex-Futures sind standardisierte Kontrakte für einen zukünftigen Kauf/Verkauf einer Währung.
  • Optionen bieten das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Währung zu einem bestimmten Kurs zu handeln.

3.4 Copy Trading & Social Trading

  • Unerfahrene Trader können die Strategien erfahrener Händler kopieren.
  • Plattformen wie eToro ermöglichen automatisches Copy-Trading.

4. Handelsstrategien im Forex-Markt

4.1 Day-Trading

  • Kurzfristiger Handel innerhalb eines Tages.
  • Trader nutzen technische Analysen und kleine Preisbewegungen.
  • Hohe Liquidität, aber stressintensiv.

4.2 Swing-Trading

  • Positionen werden über mehrere Tage oder Wochen gehalten.
  • Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse.

4.3 Scalping

  • Sehr kurzfristiger Handel mit vielen kleinen Positionen.
  • Ziel ist es, aus minimalen Preisbewegungen Profit zu schlagen.

4.4 Position-Trading (Langfristiges Investieren)

  • Fokus auf fundamentale Analysen, Zentralbankpolitik und makroökonomische Faktoren.

5. Technische und fundamentale Analyse

5.1 Technische Analyse

  • Analyse von Chartmustern, Indikatoren und Kursbewegungen.
  • Wichtige Tools:
    • Trendlinien (Aufwärtstrend, Abwärtstrend)
    • Unterstützungs- und Widerstandsniveaus
    • Indikatoren wie RSI, MACD, Bollinger Bänder

5.2 Fundamentale Analyse

  • Untersuchung makroökonomischer Faktoren:
    • Zinssätze (z. B. Entscheidungen der Zentralbanken)
    • Wirtschaftsdaten (BIP, Inflation, Arbeitslosenzahlen)
    • Politische Ereignisse (Brexit, US-Wahlen)
  • Beispiel: Steigt der Zinssatz in den USA, wird der USD attraktiver, was den Wechselkurs steigen lässt.

6. Risiken und Risikomanagement im Forex-Handel

6.1 Psychologische Herausforderungen

  • Emotionale Kontrolle ist entscheidend.
  • Overtrading und Gier führen oft zu Verlusten.

6.2 Risikomanagement-Strategien

  • Stop-Loss-Orders: Automatische Schließung einer Position, um Verluste zu begrenzen.
  • Take-Profit-Orders: Festlegen eines Gewinnziels zur automatischen Schließung einer Position.
  • Risikomanagement-Regel: Maximal 1–2 % des Gesamtkapitals pro Trade riskieren.

6.3 Broker- und Marktmanipulation

  • Unseriöse Broker können Stop-Loss-Jagd (Stop-Hunting) betreiben.
  • Arbitrage und Markteingriffe durch Zentralbanken beeinflussen Kurse.

7. Fazit

Der Forex-Handel bietet eine attraktive Möglichkeit, am globalen Finanzmarkt teilzunehmen, erfordert jedoch umfassendes Wissen und eine durchdachte Strategie. Während hohe Liquidität und Flexibilität Vorteile darstellen, sind Risiken wie Hebelwirkung und Marktvolatilität nicht zu unterschätzen.

Wichtige Erfolgsfaktoren:

  • Solide Ausbildung und kontinuierliches Lernen
  • Strenges Risikomanagement
  • Emotionale Kontrolle und diszipliniertes Trading

Forex ist kein „schnelles Geld“-System, sondern ein komplexer Markt, der strategisches Denken und Erfahrung erfordert. Wer langfristig erfolgreich sein möchte, sollte daher eine fundierte Handelsstrategie entwickeln und sich nicht von kurzfristigen Erfolgen oder Misserfolgen leiten lassen.

Direkte Investition in den Forex-Markt vs. Handel über CFDs: Eine Analyse

Der Forex-Markt ist für private und institutionelle Anleger eine attraktive Handelsumgebung, da er hohe Liquidität, flexible Handelszeiten und vielfältige Strategien bietet. Eine zentrale Frage ist, ob Anleger direkt in den Forex-Markt investieren können oder ob dies nur über Contracts for Difference (CFDs) möglich ist. Im Folgenden wird dieser Aspekt detailliert untersucht.

1. Direkte Investition in den Forex-Markt

Ja, es ist grundsätzlich möglich, direkt in den Forex-Markt zu investieren, aber die Art des Zugangs hängt von der Zielsetzung und den verfügbaren Ressourcen des Anlegers ab.

1.1 Direkter Handel über Banken oder Devisenmakler

  • Großbanken und spezialisierte Devisenmakler ermöglichen den direkten Kauf und Verkauf von Währungen.
  • Dieser Zugang ist allerdings meist institutionellen Anlegern vorbehalten, da hohe Kapitalanforderungen bestehen.
  • Banken agieren als Market Maker, die Devisengeschäfte über Interbankenmärkte oder eigene Devisenhandelsplattformen abwickeln.

1.2 Devisenkonten für Privatpersonen

  • Einige Banken und spezialisierte Finanzdienstleister bieten Fremdwährungskonten an.
  • Anleger können auf diesen Konten verschiedene Währungen halten und von Wechselkursveränderungen profitieren.
  • Der Nachteil: Die Gewinne entstehen erst, wenn eine Währung aufgewertet wird und man sie gegen eine andere tauscht. Es gibt keine Möglichkeit, auf fallende Kurse zu setzen (kein „Short-Selling“).

1.3 Forex-Futures und Optionen

  • Forex-Futures sind standardisierte Terminkontrakte, die an Börsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelt werden.
  • Futures ermöglichen es Anlegern, eine bestimmte Währung zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.
  • Optionen auf Währungen geben das Recht, aber nicht die Pflicht, eine Währung zu einem bestimmten Kurs zu kaufen oder zu verkaufen.

Fazit zur direkten Investition

Vorteile:

  • Direkter Besitz von Währungen ohne Zwischenprodukte.
  • Keine Hebelwirkung, daher geringeres Risiko durch Margin Calls.
  • Geeignet für langfristige Investoren.

Nachteile:

  • Kapitalintensiv, da größere Summen benötigt werden.
  • Eingeschränkte Möglichkeiten für Short-Positionen.
  • Niedrigere Flexibilität im Vergleich zu Hebelprodukten.

2. Handel über Contracts for Difference (CFDs)

CFDs sind ein beliebtes Finanzinstrument, das es Privatanlegern ermöglicht, mit geringem Kapital auf Forex-Kursbewegungen zu spekulieren.

2.1 Funktionsweise von Forex-CFDs

  • Ein CFD (Contract for Difference) ist ein Derivat, das es Händlern erlaubt, auf steigende oder fallende Kurse eines Währungspaares zu setzen, ohne die zugrunde liegende Währung zu besitzen.
  • Anleger setzen auf Preisbewegungen und profitieren von der Differenz zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs.
  • CFDs werden typischerweise über spezialisierte Broker gehandelt (z. B. eToro, IG Markets, Plus500).

2.2 Vorteile von Forex-CFDs

Niedrige Kapitalanforderungen: Durch den Einsatz von Hebeln (bis zu 1:30 in der EU, 1:500 in Offshore-Märkten) können auch Kleinanleger mit begrenztem Kapital handeln.
Flexibilität: Trader können sowohl Long- als auch Short-Positionen eingehen, d. h., sie profitieren sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen.
Hohe Liquidität: CFDs basieren auf Echtzeit-Marktdaten und ermöglichen schnelle Handelsausführungen.
Breite Verfügbarkeit: Die meisten Forex-Broker bieten eine Vielzahl von Währungspaaren an, inklusive exotischer Währungen.

2.3 Risiken von Forex-CFDs

Hohe Volatilität: Forex-Märkte sind extrem schwankungsanfällig, was hohe Gewinne, aber auch Verluste bedeuten kann.
Hebelwirkung erhöht das Risiko: Während Hebel Gewinne vervielfachen kann, führt er auch zu schnellen und hohen Verlusten.
Kosten durch Spreads und Gebühren: Neben Spreads können Broker Overnight-Gebühren (Swaps) erheben, wenn Positionen über Nacht gehalten werden.
Marktmanipulation durch Broker möglich: Unregulierte Broker können Stop-Loss-Jagd betreiben oder unfaire Preisbewegungen simulieren.

Fazit zum CFD-Handel

CFDs sind besonders für spekulative Händler und kurzfristige Strategien geeignet. Sie bieten hohe Flexibilität, bergen aber erhebliche Risiken, insbesondere für unerfahrene Anleger.

3. Direkte Investition vs. CFD-Handel: Ein Vergleich

KriteriumDirekte InvestitionCFD-Handel
KapitalanforderungHoch (mehrere Tausend Euro)Niedrig (ab 100 Euro möglich)
HebelwirkungKeineJa (1:30 für private EU-Trader, höher außerhalb der EU)
FlexibilitätGering (nur physische Währungsumwandlung)Hoch (Long & Short möglich)
RisikomanagementStabiler, keine Margin CallsHohes Risiko durch Hebelwirkung
KostenBankgebühren, WechselkursaufschlägeSpreads, Swaps, mögliche Broker-Gebühren
ZielgruppeLangfristige AnlegerKurzfristige Trader, Spekulanten
RegulierungBanken & FinanzinstitutionenBroker, oft mit unterschiedlichen Regulierungsstufen

4. Fazit: Welche Methode ist besser?

Wann ist eine direkte Investition sinnvoll?

  • Für langfristige Anleger, die Währungen als Wertspeicher halten wollen.
  • Wenn es darum geht, Währungsrisiken abzusichern (z. B. für Unternehmen mit Auslandsgeschäften).
  • Wenn man Zinserträge aus Fremdwährungen erzielen möchte.

Wann sind Forex-CFDs die bessere Wahl?

  • Für aktive Trader, die von kurzfristigen Kursbewegungen profitieren wollen.
  • Wenn man Hebel nutzen und mit wenig Kapital handeln möchte.
  • Wenn man auf fallende Kurse setzen möchte.

Achtung: CFD-Handel ist mit hohen Risiken verbunden und nicht für unerfahrene Anleger geeignet. Aufgrund der hohen Hebelwirkung können schnelle Verluste entstehen.

Endgültiges Fazit

Es gibt zwei Möglichkeiten, am Forex-Markt zu investieren:

  1. Direkt über Banken, Währungskonten oder Futures, was sich für langfristige Investitionen eignet.
  2. Über Forex-CFDs, die spekulativen Händlern flexible Handelsmöglichkeiten bieten, aber auch hohe Risiken mit sich bringen.

Welche Methode besser ist, hängt von den individuellen Anlagezielen, der Risikobereitschaft und der Erfahrung des Traders ab.

Handel über MetaTrader 4 (MT4) und MetaTrader 5 (MT5): Direkter Handel oder nur über CFDs?

Die Handelsplattformen MetaTrader 4 (MT4) und MetaTrader 5 (MT5) gehören zu den beliebtesten Tools für den Forex-Handel. Eine häufige Frage ist, ob der Handel über diese Plattformen als direkter Forex-Handel oder nur als CFD-Trading betrachtet werden kann. Die Antwort darauf hängt von der Art des Brokers und der bereitgestellten Handelsinstrumente ab.

1. Ist der Handel über MT4/MT5 ein direkter Forex-Handel oder CFD-Trading?

1.1 Abhängig vom Broker und dem Handelsmodell

  • MT4 und MT5 sind nur Handelsplattformen, die von verschiedenen Brokern bereitgestellt werden. Sie selbst definieren nicht, ob es sich um direkten Devisenhandel oder CFDs handelt.
  • Ob über MT4/MT5 direkt auf dem Forex-Markt gehandelt wird oder nur über Contracts for Difference (CFDs), hängt von der Art des Brokers ab.

1.2 Handelsmodelle der Broker

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Brokern, die MT4/MT5 anbieten:

A) Market Maker (CFD-Broker) – Kein direkter Forex-Handel

  • Die meisten Retail-Broker, die MT4 oder MT5 nutzen, sind Market Maker oder CFD-Broker.
  • Sie bieten Forex-Paare als CFDs an, sodass der Trader nicht wirklich Währungen kauft oder verkauft.
  • Orderausführung erfolgt nicht direkt am Interbankenmarkt, sondern gegen den Broker selbst.
  • Die Kurse werden oft vom Broker gestellt und sind nicht immer identisch mit dem echten Interbankenmarkt.

B) ECN/STP-Broker – Direkter Forex-Handel möglich

  • ECN (Electronic Communication Network) oder STP (Straight Through Processing) Broker leiten Aufträge direkt an Liquiditätsanbieter oder den Interbankenmarkt weiter.
  • Dies entspricht dem direkten Handel am Forex-Markt, da der Broker als Vermittler fungiert und nicht die Gegenpartei der Trades ist.
  • Diese Broker verlangen oft eine Kommission pro Trade anstelle eines Spreads oder bieten enge Spreads mit einer geringen Provision.

1.3 Wie erkennt man, ob ein Broker direkten Forex-Handel oder CFDs anbietet?

  • CFD-Broker (Market Maker)
    • Kein echter Zugang zum Interbankenmarkt.
    • Der Broker ist die Gegenpartei der Trades.
    • Spreads sind oft fix oder variabel, aber ohne echte Markttransparenz.
    • Hohe Hebel bis 1:500 (vor allem bei unregulierten Brokern).
    • Keine direkten Handelsgebühren oder Kommissionen, stattdessen breitere Spreads.
  • ECN/STP-Broker (Direkter Handel)
    • Zugang zum Interbankenmarkt mit echten Marktpreisen.
    • Broker verdient an einer Kommission pro Trade, nicht durch Spreads.
    • Tiefere Spreads, oft ab 0,0 Pips (dafür mit Kommission).
    • Bessere Orderausführung und keine Preismanipulationen.
    • Erlaubt oft Scalping und algorithmischen Handel.

2. Unterschiede zwischen MetaTrader 4 und MetaTrader 5

KriteriumMetaTrader 4 (MT4)MetaTrader 5 (MT5)
MarktartHauptsächlich Forex & CFDsMehr Asset-Klassen inkl. Futures & Aktien
AusführungMarket Maker & STP/ECN möglichMarket Maker & STP/ECN möglich
OrderartenWeniger (z. B. kein Stop-Limit)Mehr Orderarten (z. B. Stop-Limit)
Technische Analyse30 Indikatoren38 Indikatoren
Multi-Asset-UnterstützungNeinJa (Forex, CFDs, Futures, Aktien)
Programmiersprache für AlgorithmenMQL4MQL5
  • MT4 ist besonders für Forex-Händler geeignet, die eine bewährte und weit verbreitete Plattform suchen.
  • MT5 bietet zusätzliche Funktionen, insbesondere für den Handel mit Futures, Aktien und anderen Märkten.

3. Fazit: Direkter Forex-Handel oder nur CFDs über MT4/MT5?

  1. Der Handel über MT4 und MT5 kann entweder über CFDs oder über direkten Forex-Handel (ECN/STP) erfolgen.
  2. Die Entscheidung, ob direkter Handel oder CFDs genutzt werden, hängt vom Broker ab, nicht von der Plattform selbst.
  3. Market Maker-Broker bieten nur CFD-Trading, während ECN/STP-Broker echten Forex-Handel ermöglichen.
  4. ECN/STP-Broker sind für erfahrene Trader besser geeignet, da sie echte Marktkonditionen bieten, während Market Maker für Einsteiger einfacher zu nutzen sind, aber höhere Handelskosten und potenzielle Interessenkonflikte haben.

Wer also direkt am Forex-Markt handeln möchte, sollte einen ECN/STP-Broker wählen und darauf achten, dass dieser keine CFDs als Handelsinstrument anbietet, sondern echte Währungspaare mit Interbanken-Liquidität.


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