Der Eurostat-Bericht vom 17. Juli 2025 dokumentiert einen signifikanten Rückgang der Asylanträge in der Europäischen Union im April 2025. Demnach stellten 48.520 Personen erstmals einen Asylantrag, was einem Rückgang von 37 % im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2024 (77.105 Anträge) und 16 % im Vergleich zum März 2025 (57.925 Anträge) entspricht. Auch die Zahl der Folgeanträge ging leicht zurück: 7.245 solcher Anträge bedeuten einen Rückgang von 1 % gegenüber April 2024 und 2 % gegenüber dem Vormonat. Damit setzt sich ein rückläufiger Trend fort, der nunmehr den dritten Monat in Folge anhält.

Die größte Gruppe von Erstantragstellern kam im April 2025 aus Venezuela (7.015 Personen), gefolgt von Afghanistan (5.125), Syrien (2.895) und der Ukraine (2.115). Spanien (11.305 Anträge), Frankreich (11.105), Deutschland (9.105) und Italien (4.780) erhielten zusammen rund drei Viertel aller Erstanträge in der EU. Proportional zur Bevölkerung verzeichneten Griechenland (29,7), Zypern (24,6) und Spanien (23,0) die höchsten Antragstellerquoten je 100.000 Einwohner.
Besonders hervorzuheben ist auch die Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, die sich im April 2025 auf 1.570 belief. Die meisten von ihnen stammten aus Syrien (235), Afghanistan (195) und Ägypten (145). Deutschland (395 Anträge), Spanien (330) und die Niederlande (200) waren die Hauptzielländer dieser besonders schutzbedürftigen Gruppe.
Die Zahlen deuten auf eine deutliche Entspannung der Migrationslage hin, zumindest in Bezug auf Asylanträge. Dies wirft zugleich Fragen nach den Ursachen auf: Ist der Rückgang auf verbesserte Lebensbedingungen in Herkunftsländern zurückzuführen? Oder auf restriktivere Grenz- und Asylpolitiken in Europa? Möglicherweise spielen auch externe Maßnahmen der EU zur Migrationskontrolle – etwa Vereinbarungen mit Drittstaaten – eine Rolle. Nicht zuletzt bleibt offen, ob diese Entwicklung nachhaltig ist oder nur eine temporäre Delle darstellt. Eine differenzierte Analyse wäre hier dringend geboten.