Die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts vom 30. Juli 2025 informiert über die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im zweiten Quartal 2025 und offenbart einen leichten Rückschlag für die Konjunktur. Im Vergleich zum Vorquartal sank das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 %. Damit verliert die deutsche Volkswirtschaft nach einem leichten Aufschwung zu Jahresbeginn (+0,3 % im ersten Quartal) wieder an Dynamik.

Im Jahresvergleich blieb das preisbereinigte BIP unverändert gegenüber dem zweiten Quartal 2024 (0,0 %), preis- und kalenderbereinigt ergab sich jedoch ein moderates Wachstum von 0,4 %. Der Rückgang im Quartalsvergleich wird vor allem auf gesunkene Investitionen in Ausrüstungen und Bauten zurückgeführt. Im Kontrast dazu legten die privaten wie auch die staatlichen Konsumausgaben zu – ein Hinweis auf gewisse Stabilitätsanker im binnenwirtschaftlichen Gefüge.
Hervorzuheben ist, dass die aktuelle Veröffentlichung auch eine Revision der Wirtschaftsdaten seit dem Jahr 2021 beinhaltet. Im Rahmen einer routinemäßigen Überarbeitung wurden neue statistische Informationen berücksichtigt, darunter insbesondere Erkenntnisse zur Aktivität multinationaler Unternehmensgruppen. Diese methodischen Anpassungen führten zu Änderungen der bisherigen BIP-Werte um bis zu ±0,7 Prozentpunkte. Auch die Jahre 2008 bis 2020 wurden abweichend vom Standard überarbeitet, wenn auch nur mit geringfügigen Auswirkungen.
Die Zahlen signalisieren eine fragile konjunkturelle Lage: Während konsumgetriebene Komponenten etwas stützen, scheint die Investitionstätigkeit – und damit ein zentraler Indikator für Wachstumserwartungen und Vertrauen – nach wie vor gehemmt. Die leichte Schrumpfung im Quartalsvergleich lässt sich somit als Warnsignal interpretieren, zumal sie vor dem Hintergrund globaler Unsicherheiten und einer strukturell geschwächten Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu sehen ist. Die vollständige volkswirtschaftliche Analyse will das Bundesamt am 22. August 2025 vorlegen.
Kritisch betrachtet stellt sich die Frage, ob die konjunkturpolitischen Impulse der Bundesregierung in ihrer derzeitigen Ausgestaltung hinreichend sind, um Investitionen zu mobilisieren und die Produktionspotenziale zu stärken. Ohne eine strukturelle Wachstumsstrategie, die insbesondere Steuer- und Bürokratieentlastungen für Unternehmen umfasst, droht die deutsche Wirtschaft in einer Stagnationsfalle zu verharren. Die makroökonomischen Daten legen nahe, dass der kurzfristige Konsum allein kein nachhaltiges Wachstum sichern kann.