Die Analyse der Futures Performance 15/2025

Die Year to Date (YTD) Performance-Analyse 2025 zeigt die Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen, Rohstoffe, Währungen und Aktienindizes seit Jahresbeginn.

Top-Performer

  1. VIX (Volatilitätsindex): +77,95 %
    • Der VIX, auch als „Angstbarometer“ bekannt, misst die erwartete Volatilität am US-Aktienmarkt. Ein so starker Anstieg deutet auf eine massiv gestiegene Nervosität oder Unsicherheit der Marktteilnehmer hin.
    • Dies kann durch geopolitische Spannungen, geldpolitische Unsicherheit oder makroökonomische Risiken (z. B. Inflations- oder Rezessionsängste) verursacht sein.
  2. Gold: +20,79 %
    • Gold profitiert klassischerweise in Krisenzeiten. Die starke Performance bestätigt den Eindruck erhöhter Unsicherheit und Flucht in „sichere Häfen“.
    • Zusätzlich könnten Zentralbankkäufe (z. B. durch China) sowie Zinssenkungsfantasie den Anstieg begünstigt haben.
  3. Energie- und Agrarrohstoffe im Plus
    • Erdgas: +18,39 %
    • Sojaöl: +15,88 %
    • Kaffee: +14,15 %
    • Diese Preissteigerungen könnten auf wetterbedingte Angebotsverknappungen, geopolitische Faktoren oder saisonale Effekte zurückzuführen sein.
  4. Währungen und Edelmetalle im Aufwind
    • Der Schweizer Franken (+10,21 %), der Euro (+9,19 %), der Japanische Yen (+8,35 %) und Silber (+8,97 %) weisen teils starke Zugewinne auf.
    • Das spricht für eine relative Schwäche des US-Dollars und eine Präferenz für „sichere“ oder als unterbewertet geltende Währungen.

Underperformer

  1. Orangensaft: –42,94 %
    • Extrem hoher Rückgang nach einem außergewöhnlichen Preisanstieg im Vorjahr (2023).
    • Angebotsausweitung oder Nachfragekollaps könnten ursächlich sein. Auch spekulative Übertreibungen im Vorjahr könnten nun korrigiert werden.
  2. Kakao: –27,56 %
    • Trotz vorheriger Engpässe und Allzeithochs im März nun deutliche Preiskorrektur.
    • Möglicherweise Gewinnmitnahmen nach parabolischer Preisentwicklung oder Anzeichen von Produktionsausweitung in Westafrika.
  3. Russell 2000: –17,58 %
    • Deutlicher Rückgang bei US-Nebenwerten – Hinweis auf zunehmende Risikoaversion der Anleger oder Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten für kleinere Unternehmen.
  4. Energiepreise (Brent –10,69 %, WTI –13,02 %)
    • Trotz geopolitischer Spannungen kein Preisanstieg – möglicherweise aufgrund globaler Nachfrageschwäche oder Angebotsüberschuss.
  5. US-Aktienindizes:
    • S&P 500: –9,89 %
    • Nasdaq 100: –12,19 %
    • Dow Jones (DJIA): –6,41 %
    • Rückgänge deuten auf eine generelle Marktverunsicherung – womöglich wegen Zinssorgen, geopolitischer Unsicherheit oder Gewinnenttäuschungen.

Makroökonomische Implikationen und Deutung

  • Inflation oder Rezession?
    Die starke Performance von Gold, Energie, Agrarrohstoffen und dem VIX deutet auf Inflations- und/oder Rezessionsängste hin. Die Flucht in Sicherheit (Gold, CHF, JPY) verstärkt diesen Eindruck.
  • Zinsmärkte gemischt
    Die geringen Änderungen bei Anleihen zeigen, dass der Markt zwar gewisse Bewegungen in den Zinsen einpreist, aber kein extremes Sentiment herrscht. Kurzläufer zeigen leicht positive Tendenz – was auf eine antizipierte Zinssenkung hindeuten könnte.
  • Starker Dollar?
    Der US-Dollar hat gegenüber anderen Währungen nachgegeben (USD: –7,74 %), was darauf hindeutet, dass die Märkte künftig eher mit Zinssenkungen als mit -erhöhungen durch die Fed rechnen.

Fazit

Die Performance-Daten spiegeln eine Phase wachsender Unsicherheit, hoher Marktvolatilität und divergierender Entwicklungen wider. Während „sichere Häfen“ (Gold, Franken, Yen) gesucht sind, geraten riskante Assets (Small Caps, US-Techs, Rohstoffe wie Kakao oder Orangensaft) unter Druck. Das Sentiment ist defensiv, die Marktteilnehmer scheinen sich auf mögliche makroökonomische Turbulenzen vorzubereiten.


Week Performance

Die Analyse der Futures Performance „1 Week Performance“ 15/2025 zeigt die wöchentliche Entwicklung verschiedenster Futures – darunter Rohstoffe, Indizes, Währungen und Anleihen – auf Basis prozentualer Veränderung. Im Gegensatz zur YTD-Betrachtung (Year to Date), bei der längerfristige Trends sichtbar werden, offenbart diese Momentaufnahme kurzfristige Impulse, Marktreaktionen und möglicherweise beginnende Trendwenden.

Top-Gewinner der Woche

1. Orangensaft: +23,07 %

  • Überraschender Rebound nach einem massiven YTD-Absturz von rund –42 %.
  • Mögliche Gründe:
    • Angebotsausfälle (z. B. durch Krankheiten oder Wetterextreme).
    • Spekulatives „Bottom Fishing“ nach überverkaufter Phase.
    • Short Squeeze durch Eindeckungen nach vorherigem Preisverfall.

2. Silber: +10,14 %

  • Der starke Anstieg folgt einer ohnehin positiven Tendenz bei Edelmetallen.
  • Möglicherweise getrieben von:
    • Sinkenden realen Zinsen (Zinsrückgänge).
    • Schwachem US-Dollar.
    • Technischer Ausbruch über wichtige Chartmarken.

3. Nasdaq 100: +7,31 % | Gold: +7,23 %

  • Der Tech-Sektor hat sich diese Woche deutlich erholt.
  • Begleitet von einer starken Gold-Rally – typisch für Inflationssorgen, geopolitische Unsicherheiten oder Spekulation auf Zinssenkungen.
  • Auffällig ist die gleichzeitige Stärke von „Risk-on“-Assets (Nasdaq) und „Safe-Havens“ (Gold, Silber), was auf ein widersprüchliches, nervöses Marktumfeld schließen lässt.

Verlierer der Woche

1. Erdgas: –7,71 %

  • Nach sehr starkem Jahresbeginn (YTD: +18,39 %) nun eine heftige Korrektur.
  • Mögliche Ursachen:
    • Wetterprognosen deuten auf milde Temperaturen.
    • Technische Überdehnung.
    • Rückläufige Nachfrage oder gestiegene Lagerbestände.

2. 30-jährige US-Staatsanleihen: –6,3 %

  • Bedeutender Preisverfall (entspricht steigendem Zins).
  • Signalisiert entweder:
    • Inflationssorgen.
    • Vertrauensverlust in langfristige Staatsfinanzen.
    • Umschichtung aus sicheren Häfen in Aktien oder Rohstoffe.

3. Zucker: –4,51 % | USD: –3,08 % | Lumber (Bauholz): –3,21 %

  • Zucker fällt weiter – möglicherweise wegen verbesserten Ernteprognosen.
  • Der US-Dollar verliert erneut deutlich, was rohstofffreundlich ist und Importe verbilligt.
  • Bauholz-Rückgang könnte Zeichen einer schwächeren Bautätigkeit in den USA sein.

Marktüberblick und Interpretation

Kombination aus Risikofreude und Absicherungsbedürfnis

  • Die gleichzeitige Stärke von Tech (Nasdaq), Gold, Silber und Agrarrohstoffen deutet auf eine Marktstimmung, die zwischen Hoffnung und Furcht schwankt.
  • Volatilität (VIX: +6,01 %) unterstreicht diese Unsicherheit.

Rohstoffkomplex sehr robust

  • Breite Stärke bei Agrarprodukten (Sojabohnen, Mais, Canola, Weizen, Baumwolle).
  • Möglicherweise auf geopolitische Lieferkettenrisiken oder klimatische Engpässe zurückzuführen.

Anleihen unter Druck

  • Insbesondere Langläufer (30-jährige Bonds: –6,3 %) – ein Warnzeichen für Inflationssorgen oder fiskalische Unsicherheiten.
  • Gleichzeitig sinken die kürzeren Laufzeiten (2-Jahres-, 5-Jahres-, 10-Jahresnoten), was für ein widersprüchliches Zinsumfeld spricht.

Fazit und Ausblick

  • Die Märkte sind momentan stark daten- und stimmungsgetrieben.
  • Sowohl „Safe-Havens“ als auch „Risk-On“-Assets performen, was auf ein hybrides Marktumfeld mit spekulativen Elementen hinweist.
  • Die Gegenbewegung bei Orangensaft könnte kurzfristig technischer Natur sein, während Edelmetalle möglicherweise einen echten Inflations- oder Absicherungsimpuls darstellen.
  • Schwäche bei Anleihen und Gas mahnt zur Vorsicht: Die Märkte könnten sich auf ein schwieriges 2. Quartal einstellen, geprägt von geldpolitischer Unklarheit und geopolitischer Unsicherheit.

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Disclaimer: Dieser Beitrag dient lediglich zu allgemeinen Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Bitte konsultieren Sie vor jeder Anlageentscheidung einen unabhängigen Finanzberater