Die Gesamtrendite einer Aktie, auch bekannt als „Total Return“, berücksichtigt sowohl die Kursgewinne (oder -verluste) als auch die Dividendenerträge, die ein Anleger während des Haltens der Aktie erhält. Dieser Indikator zeigt an, wie profitabel eine Investition in eine bestimmte Aktie über einen bestimmten Zeitraum war und berücksichtigt alle Quellen der Erträge.
- Kursgewinne (oder -verluste): Dies bezeichnet die Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufspreis der Aktie. Ein Gewinn ergibt sich, wenn der Verkaufspreis über dem Kaufpreis liegt; ein Verlust ergibt sich, wenn er darunter liegt.
- Dividenden: Das sind regelmäßige Ausschüttungen eines Unternehmens an seine Aktionäre, meist auf vierteljährlicher Basis. Sie stellen direkte Erträge aus der Investition dar und werden in die Gesamtrendite einbezogen.
Zur Berechnung der Gesamtrendite wird eine Formel verwendet, die sowohl die Kapitalerträge als auch die während der Haltedauer erhaltenen Dividenden summiert und ins Verhältnis zum ursprünglichen Investitionswert setzt:
[math]
\text{Gesamtrendite} = \left(\frac{\text{Endwert der Investition inkl. Dividenden – Anfangswert der Investition}}{\text{Anfangswert der Investition}}\right) \times 100\%
[/math]
Ein Beispiel verdeutlicht dies:
Angenommen, Sie kaufen eine Aktie zu einem Preis von 100 Euro und erhalten über ein Jahr Dividenden in Höhe von 4 Euro. Sie verkaufen die Aktie nach einem Jahr für 110 Euro.
Schritt 1: Endwert der Investition berechnen
- Kaufpreis der Aktie: 100 Euro
- Verkaufspreis der Aktie: 110 Euro
- Erhaltene Dividenden: 4 Euro
Endwert der Investition:
[math]
\text{Endwert} = 110\, \text{Euro} + 4\, \text{Euro} = 114\, \text{Euro}
[/math]
Schritt 2: Gesamtrendite berechnen
[math]
\text{Gesamtrendite} = \left(\frac{114\, \text{Euro} – 100\, \text{Euro}}{100\, \text{Euro}}\right) \times 100 = 14\%
[/math]
Die Gesamtrendite beträgt also 14%, was sowohl den Kursgewinn als auch die erhaltenen Dividenden über das Jahr berücksichtigt.
Kritik
Meiner Meinung nach kann man eine Gesamtrendite erst nach dem Verkauf der Aktie berechnen, sonst sind es nur „Papiergewinne oder -verluste“.
Die einfache Berechnung der Gesamtrendite lässt jedoch weitere Kostenfaktoren außer Acht, die die tatsächliche Rentabilität der Investition beeinflussen können, wie Transaktionsgebühren, Steuern, Depotgebühren und weitere mögliche Kosten. Diese sollten für ein realistischeres Bild der Nettorendite ebenfalls berücksichtigt werden. Hierzu kann die Formel angepasst werden, indem alle zusätzlichen Kosten vom Endwert der Investition abgezogen werden, bevor die Gesamtrendite berechnet wird:
[math]
\text{Netto-Gesamtrendite} = \left(\frac{\text{Endwert der Investition nach Abzug aller Kosten} – \text{Anfangswert der Investition}}{\text{Anfangswert der Investition}}\right) \times 100\%
[/math]
Diese angepasste Berechnung bietet eine genauere Aussage über die effektive Rendite Ihrer Investition nach Berücksichtigung aller Kosten.
Das Fazit zu der Berechnung der Gesamtrendite einer Aktie unterstreicht die Wichtigkeit einer umfassenden Analyse über die einfache Betrachtung von Kursgewinnen und Dividenden hinaus. Die reale Rentabilität einer Aktieninvestition kann nur dann genau beurteilt werden, wenn alle zusätzlichen Kosten und Steuern, die mit dem Kauf, dem Halten und dem Verkauf der Aktie verbunden sind, in die Berechnung miteinbezogen werden.
Es ist essentiell, dass Investoren sich nicht allein auf nominale Gewinnzahlen verlassen, sondern eine gründliche Nettorenditebetrachtung anstellen, die folgende Aspekte berücksichtigt:
- Transaktionsgebühren und Handelskosten, die beim Kauf und Verkauf anfallen.
- Steuern auf Dividenden und Kapitalerträge, die je nach Land und individuellen Umständen variieren können.
- Depotgebühren und mögliche Verwaltungskosten, die regelmäßig anfallen.
- Währungsumrechnungsgebühren und Beratungskosten, falls zutreffend.
Nur durch die Integration dieser Kosten in die Berechnungen erhalten Investoren ein klares Bild der tatsächlichen Leistung ihrer Aktieninvestitionen. Diese umfassendere Betrachtung hilft, realistische Erwartungen zu setzen und fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Sie fördert zudem ein tieferes Verständnis der Marktdynamiken und der persönlichen finanziellen Position. Investoren sollten daher stets eine gründliche Analyse durchführen oder entsprechende Beratung in Anspruch nehmen, bevor sie Investitionsentscheidungen treffen.