Diskussion um Entlassung von Fed‑Chef Powell reißt nicht ab

US‑Präsident Donald Trump hat in den vergangenen Tagen öffentlich damit gedroht, Fed‑Chef Jerome Powell zu entlassen. So schrieb er auf seiner Social‑Media‑Plattform Truth Social: „Powell’s termination cannot come fast enough“ und forderte eine umgehende Zinssenkung. Laut Reuters äußerten Anleger gleichzeitig die Befürchtung, dass Trumps Aussagen die Unabhängigkeit der Federal Reserve gefährden könnten und alle wichtigen Währungen gegen den US‑Dollar zulegen.

Intern prüft das Weiße Haus offenbar weiterhin, ob eine Absetzung Powells möglich ist: Wirtschaftsberater Kevin Hassett bestätigte am 18. April, Präsident Trump und sein Team würden „weiter untersuchen, ob eine Absetzung möglich ist“. Zugleich führte Trump Gespräche mit dem ehemaligen Fed‑Gouverneur Kevin Warsh, der ihn jedoch davor warnte, Powell vor dem regulären Amtsende im Mai 2026 zu entlassen.

Die Aussicht auf politische Eingriffe in die Geldpolitik löste bereits deutliche Marktreaktionen aus: Der US‑Dollar fiel gegenüber dem Euro auf ein Zehn‑Monats‑Tief, während der Goldpreis als sicherer Hafen spürbar anstieg. Auch gegenüber dem Schweizer Franken und dem japanischen Yen büßte der Dollar deutlich ein.

Politische Gegenstimmen machen sich breit: Der republikanische Senator John Kennedy verteidigte in einem TV‑Interview die Unabhängigkeit der Fed und lobte Powell dafür, er werde „tun, was richtig ist“, selbst wenn der Präsident anderer Meinung sei. Laut Politico warnt selbst Treasury‑Secretary Scott Bessent Trump, eine vorzeitige Entlassung könne die Glaubwürdigkeit des Hauses der Notenbank schwer beschädigen.

Rechtlich ist eine Abberufung des Fed‑Chair nur „for cause“ möglich, was laut Gesetzestext eine Entfernung nur bei schwerwiegendem Fehlverhalten zulässt und vor Gericht hohe Hürden birgt. Jerome Powell selbst hat klargestellt, er werde nicht freiwillig zurücktreten und sein Mandat bis Mai 2026 ausüben.

Aus institutioneller Perspektive gefährden derartige Drohungen die Glaubwürdigkeit der Fed als unabhängige Zentralbank – Ökonomen warnen vor einem Vertrauensverlust, der sich in höheren Risikoprämien für US‑Staats‑ und Unternehmensanleihen manifestieren könnte.

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