Elon Musks Stern am Sinken: Tesla-Aktie stürzt ab, während er sich auf Washington konzentriert

Elon Musk, bekannt für seine atemberaubenden Unternehmenserfolge und sein kontroverses Auftreten, sieht sich derzeit mit einer ernsthaften Herausforderung konfrontiert: Die Aktie seines wertvollsten Unternehmens, Tesla, ist seit Beginn des Jahres um mehr als 40% gefallen und hat somit alle Gewinne, die die Aktie nach den Präsidentschaftswahlen durch den sogenannten „Trump-Bump“ erzielt hatte, wieder aufgezehrt. Musk selbst hat durch diesen Kursrückgang persönlich mehr als 121 Milliarden Dollar an Vermögen verloren.

Was ist schiefgelaufen? Warum hat Musks Eroberung der politischen Bühne in Washington D.C. nicht den erwarteten positiven Einfluss auf die Tesla-Aktie gehabt? Die Antworten liegen in zwei Hauptgründen:

1. Rückgang der Tesla-Verkäufe weltweit: Tesla erlebt den ersten jemals verzeichneten Rückgang seiner globalen Verkäufe und die Situation bessert sich in diesem Jahr nicht. Analysten von renommierten Banken wie RBC, UBS, Goldman Sachs, Mizuho und JPMorgan haben ihre Lieferprognosen für das Unternehmen einheitlich gesenkt.

Besonders in China, wo Tesla lange Zeit eine dominierende Stellung innehatte, kämpft das Unternehmen mit steigender Konkurrenz aus heimischen Herstellern. Im letzten Monat gingen die Tesla-Shipment in China um beeindruckende 49% im Jahresvergleich zurück. Auch in Europa, insbesondere in Deutschland, wo Musks Unterstützung für eine rechtspopulistische Partei mit Nazi-Verbindungen für Empörung gesorgt hat, sind die Verkäufe um 76% im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen.

2. Fehlende Führung von Elon Musk: Während Musk sich mit seinen Bemühungen um Kürzungen im Bundesdienst beschäftigt, scheint er das Ruder bei Tesla loszulassen. Das Unternehmen leidet unter einer mangelnden strategischen Führung und einer Reihe von Fehlern, die Musks Image als visionärer Unternehmer in Frage stellen.

Die jüngsten Entwicklungen in China verdeutlichen das Dilemma: BYD, Teslas größter chinesischer Rivale, hat ein neues Schnellladesystem vorgestellt, das es seinen Fahrzeugen ermöglicht, innerhalb von nur fünf Minuten eine Reichweite von 250 Meilen zu erreichen – doppelt so schnell wie Teslas derzeitiges Ladesystem. Gleichzeitig startete Tesla in China eine kostenlose einmonatige Testversion seines „Full Self-Driving“-Softwarepakets, ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen verzweifelt versucht, seinen Marktanteil zu retten.

Diese Entwicklungen haben zu einem erheblichen Vertrauensverlust geführt. Eine CNN-Umfrage ergab, dass 53% der Amerikaner eine negative Meinung von Musk haben, und etwa 60% glauben, dass er weder die richtige Erfahrung noch das richtige Urteilsvermögen hat, um die umfassenden Kürzungen durchzuführen, für die sein sogenanntes „Ministerium“ verantwortlich ist.

Der Rückgang der Tesla-Aktie spiegelt diese Unsicherheit wider. Die Aktie fiel am Montag um 5% und am Dienstag um weitere 5%, nachdem RBC das Kursziel aufgrund der zunehmenden heimischen Konkurrenz gesenkt hatte. Gebrauchte Tesla-Fahrzeuge verlieren auf dem Resale-Markt mehr als doppelt so schnell an Wert wie der Durchschnittswagen. Ein gebrauchter Cybertruck, Teslas kreativ, aber umstrittenes Designprojekt, ist mittlerweile um beeindruckende 58% im Wert gesunken.

Die Suche nach Nicht-Tesla-EVs ist im Vergleich zum Vorjahr um 12% gestiegen, während die Suche nach Teslas um 7% gesunken ist, wie ein Bericht von Cars.com zeigt. „Wir haben in der Geschichte der Automobilindustrie Schwierigkeiten, etwas Analoges zu finden, bei dem eine Marke so schnell und so viel Wert verliert“, schrieben JPMorgan-Analysten in einer Notiz an ihre Kunden.

Zusätzlich zur schwindenden Unterstützung unter den Kunden gibt es eine wachsende „Tesla-Takedown“-Bewegung, die von Aktivisten initiiert und über soziale Medien verbreitet wird. Diese Bewegung ruft dazu auf, Tesla-Fahrzeuge zu verkaufen, die Aktien abzustoßen und Proteste vor Showrooms zu organisieren. „Ich mache mich von diesem Auto los, weil ich mich dafür schäme, es zu fahren“, sagte Joe Romer, ein Tesla-Besitzer aus Kalifornien, gegenüber CNN. „Ich habe genug von Elon Musk und all diesem Unsinn, der passiert.“

Sogar Dan Ives, ein Technologieanalyst von Wedbush und traditionell einer der größten Befürworter Teslas, zeigt Anzeichen von Ungeduld mit Musk. In einer kürzlichen Notiz an seine Kunden erklärte Ives, dass er seine „Outperform“-Einstellung für die Aktie beibehalte, aber die Geduld der Investoren „sehr dünn“ werde.

Fazit: Wall Street hat Musk lange Zeit toleriert, weil Tesla ein innovatives Unternehmen mit einem Produkt war, das viele Menschen haben wollten. Investoren können eine Menge Unfug übersehen, solange sie eine gute Rendite erzielen.

Aber was passiert, wenn Tesla seine dominierende Stellung im Elektrofahrzeugmarkt verliert? Und was passiert, wenn Musk zu sehr damit beschäftigt ist, Bundesbedienstete zu entlassen, um das zu beheben? Diese Fragen beschäftigen derzeit die Investoren, die ohnehin schon genug Sorgen haben, angefangen von Trumps wirtschaftlicher Agenda.

Musk hat seinen Namen untrennbar mit Tesla verbunden – eine Tatsache, die ihnen beiden gut gedient hat, solange Tesla unbesiegbar schien und Musk zum reichsten Menschen der Welt wurde. Aber Tesla scheint nicht mehr unbesiegbar zu sein, und Musk scheint nicht mehr stabil zu sein. Diese Kombination könnte sich als toxisch erweisen.


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