Erwerbstätigkeit im 2. Quartal 2025

Pressemitteilung Nr. 301 vom 15. August 2025

Im 2. Quartal 2025 zeigte sich die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland als weitgehend stagnierend. Die Zahl der Aus anderen aktuellen Berichten (z. B. Mikrozensus 2023 oder IAB-Berichte) ist bekannt:

Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Erwerbstätigkeit in Deutschland ist in den letzten Jahren gestiegen – auf mittlerweile etwa 10–12 % der Erwerbstätigen.
Personen mit Migrationshintergrund machen etwa 25–30 % der erwerbstätigen Bevölkerung aus.
Besonders in Branchen wie Gesundheitswesen, Pflege, GaLaBau, Logistik und IT spielt die Arbeitskraftmigration eine wichtige Rolle. mit Arbeitsort in Deutschland lag bei rund 46,0 Millionen – nahezu auf dem Niveau des Vorjahresquartals und saisonbereinigt praktisch unverändert.

1. Gesamtentwicklung der Erwerbstätigkeit

  • Zum Vorquartal (1. Quartal 2025):
  • Saisonbereinigt: Die Erwerbstätigkeit sank leicht um 7.000 Personen (–0,0 %). Dieser Rückgang ist als unwesentlich einzustufen.
  • Nicht saisonbereinigt: Ohne Bereinigung um saisonale Effekte stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 198.000 Personen (+0,4 %). Dieser Anstieg entspricht einem saisonüblichen Muster für das 2. Quartal, fiel aber deutlich schwächer aus als im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2024, in denen die Zunahme bei durchschnittlich +266.000 Personen (+0,6 %) lag.
  • Zum Vorjahresquartal (2. Quartal 2024):
  • Die Erwerbstätigkeit stieg lediglich um 10.000 Personen (+0,0 %), bleibt damit nahezu konstant.
  • Im Vergleich zur Entwicklung nach der Corona-Krise zeigt sich ein deutlicher Abflachungstrend: Der stärkste Beschäftigungszuwachs lag im 2. Quartal 2022 mit +679.000 Personen (+1,5 %). Seitdem hat sich das Wachstum kontinuierlich abgeschwächt. Im 1. Quartal 2025 betrug der Vorjahresvorsprung noch +40.000 Personen (+0,1 %).

2. Branchenspezifische Entwicklungen

Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit unterschied sich erheblich zwischen den Wirtschaftsbereichen:

Dienstleistungsbereiche (+178.000 Personen, +0,5 % gegenüber Vorjahr):

Die Dienstleistungsbranche war der Haupttreiber für die leichte Beschäftigungsstabilität.

  • Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit: Starkes Wachstum um +225.000 Personen (+1,9 %). Diese Branchen setzen ihren langjährigen Aufwärtstrend fort.
  • Sonstige Dienstleistungen (z. B. Verbände, Interessenvertretungen): Zuwachs um +24.000 Personen (+0,8 %).
  • Finanz- und Versicherungsdienstleister: Beschäftigung stieg um +19.000 Personen (+1,8 %).
  • Unternehmensdienstleistungen (inkl. Zeitarbeit): Rückgang um –56.000 Personen (–0,9 %).
  • Handel, Verkehr und Gastgewerbe: Beschäftigung sank um –38.000 Personen (–0,4 %).
  • Information und Kommunikation: Rückgang um –4.000 Personen (–0,3 %). Der Beschäftigungsaufbau in diesem Bereich war bereits im 3. Quartal 2024 nach fast neun Jahren beendet worden.

Nichtdienstleistungssektor (–168.000 Personen, –1,5 % gegenüber Vorjahr):

  • Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe: Stark rückläufig mit –141.000 Personen (–1,7 %). Der Abwärtstrend setzt sich fort.
  • Baugewerbe: Beschäftigung ging um –21.000 Personen (–0,8 %) zurück.
  • Land- und Forstwirtschaft, Fischerei: Rückgang um –6.000 Personen (–1,0 %).

3. Unterschiedliche Entwicklung nach Beschäftigungsformen

  • Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer:
  • Die Zahl der Arbeitnehmer stieg leicht um +54.000 Personen (+0,1 %) auf 42,3 Millionen.
  • Maßgeblich hierfür war die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
  • Selbstständige (einschließlich mithelfender Familienangehöriger):
  • Die Zahl der Selbstständigen sank weiter um –44.000 Personen (–1,2 %) auf 3,7 Millionen.
  • Dieser Rückgang trägt zur Stabilisierung der Gesamtbeschäftigung bei, wird aber durch den Anstieg der Arbeitnehmer teilweise kompensiert.
  • Marginal Beschäftigte:
  • Rückgang bei geringfügig Entlohnten, kurzfristig Beschäftigten und Personen in Arbeitsgelegenheiten.

4. Entwicklung des Arbeitsvolumens

  • Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen gingen im 2. Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahresquartal um –0,5 % auf 315,4 Stunden zurück (nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, IAB).
  • Aufgrund der nahezu konstanten Erwerbstätigenzahl, aber sinkender Arbeitsstunden, sank auch das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen um –0,5 % auf 14,5 Milliarden Stunden.

5. Internationale Einordnung (Eurostat-Daten vom 14. August 2025)

  • In der Europäischen Union (27 Länder) und im Euroraum stieg die Erwerbstätigkeit im 2. Quartal 2025 jeweils um +0,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal.
  • Damit liegt Deutschland deutlich hinter dem EU-Durchschnitt, was auf eine schwächere konjunkturelle Dynamik im Arbeitsmarkt hindeutet.

6. Interpretation und Fazit

Die Erwerbstätigkeit in Deutschland stagniert im 2. Quartal 2025 auf hohem Niveau. Die Konjunktur zeigt keine nennenswerte Dynamik im Arbeitsmarkt. Während die öffentlichen Dienstleistungen, Gesundheit und Bildung weiterhin Beschäftigung aufbauen, verlieren produzierendes Gewerbe, Baugewerbe und Teile des Dienstleistungssektors wie Handel oder Unternehmensdienstleistungen deutlich an Arbeitsplätzen.

Der Rückgang des Arbeitsvolumens um 0,5 % deutet auf eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität hin, auch wenn die Zahl der Beschäftigten stabil bleibt. Die zunehmende Abhängigkeit von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bei gleichzeitigem Rückgang der Selbstständigkeit könnte auf strukturelle Veränderungen im Arbeitsmarkt hindeuten.

Im internationalen Vergleich bleibt Deutschland hinter dem EU-Durchschnitt zurück, was auf eine schwächere wirtschaftliche Erholung oder Anpassungsprozesse in Schlüsselsektoren hindeuten könnte.


Die genannte Zahl von rund 46,0 Millionen Erwerbstätigen im 2. Quartal 2025 bezieht sich auf alle Personen mit Arbeitsort in Deutschland, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Dies ist eine zentrale Abgrenzung der Erwerbstätigenrechnung des Statistischen Bundesamtes:

Erwerbstätige im Inland = Personen, die in Deutschland eine Erwerbstätigkeit ausüben, egal ob sie deutsche oder ausländische Staatsangehörige sind.

Das bedeutet:

Ausländische Arbeitnehmer mit Wohnsitz in Deutschland und Arbeitsplatz in Deutschland werden mitgezählt.
Deutsche Staatsbürger, die im Ausland arbeiten, aber in Deutschland wohnen, werden nicht mitgezählt (da ihr Arbeitsort nicht in Deutschland liegt).
Grenzgänger, die in Deutschland arbeiten, aber im Ausland wohnen, werden teilweise erfasst, je nach Art der Erhebung und Dauer ihrer Beschäftigung.

Aus anderen aktuellen Berichten (z. B. Mikrozensus 2023 oder IAB-Berichte) ist bekannt:

Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Erwerbstätigkeit in Deutschland ist in den letzten Jahren gestiegen – auf mittlerweile etwa 10–12 % der Erwerbstätigen.
Personen mit Migrationshintergrund machen etwa 25–30 % der erwerbstätigen Bevölkerung aus.
Besonders in Branchen wie Gesundheitswesen, Pflege, GaLaBau, Logistik und IT spielt die Arbeitskraftmigration eine wichtige Rolle.


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