Fossile Energieträger wieder dominierend – Rückschlag für die Energiewende im ersten Quartal 2025

Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 6. Juni 2025:

Im 1. Quartal 2025 wurde in Deutschland mit 119,4 Mrd. kWh etwa 1,9 % weniger Strom ins Netz eingespeist als im Vorjahreszeitraum. Zum ersten Mal seit zwei Jahren stammte dabei die Mehrheit (50,5 %) aus konventionellen – also fossilen – Energiequellen. Die Stromerzeugung aus diesen Quellen stieg gegenüber dem 1. Quartal 2024 um 19,3 %, während die Einspeisung aus erneuerbaren Energien um 17,0 % zurückging.

Rückgang der erneuerbaren Energien:
Ursächlich für diesen Rückgang war vor allem ein außergewöhnlich windarmes Quartal. Die Stromproduktion aus Windkraft fiel um 29,2 % auf 33,2 Mrd. kWh, ihr Anteil am Strommix sank auf 27,8 %. Damit war Windkraft zwar weiterhin der wichtigste Einzelträger, verlor jedoch deutlich an Gewicht. Photovoltaik hingegen legte kräftig zu – plus 34,6 % auf 11,0 Mrd. kWh, entsprechend 9,2 % des Strommixes.

Anstieg fossiler Stromproduktion:
Die konventionelle Stromerzeugung konnte diesen Rückgang kompensieren. Besonders Erdgas verzeichnete ein starkes Plus von 27,5 % auf 24,6 Mrd. kWh (20,6 % Anteil). Auch Kohlestrom nahm zu, um 15,3 % auf 32,3 Mrd. kWh – das entspricht 27,0 % des Strommixes und liegt nur knapp unter dem Anteil der Windkraft.

Stromaußenhandel:
Die Stromimporte stiegen im 1. Quartal 2025 um 14,9 % auf 19,3 Mrd. kWh, während die Exporte um 3,0 % auf 16,2 Mrd. kWh zurückgingen. Deutschland war damit in diesem Zeitraum Nettoimporteur von Strom.

Kritische Einordnung:
Diese Entwicklung deutet auf eine Rückkehr zur Abhängigkeit von fossilen Energieträgern hin, zumindest kurzfristig. Die wetterbedingte Schwäche der Windkraft zeigt die Verwundbarkeit der Energiewende gegenüber natürlichen Schwankungen. Gleichzeitig verdeutlicht das Wachstum der Photovoltaik deren zunehmend wichtige Rolle. Allerdings reicht sie derzeit nicht aus, wetterbedingte Ausfälle anderer erneuerbarer Quellen zu kompensieren. Der Anstieg bei den fossilen Energien ist klimapolitisch problematisch und steht im Widerspruch zu den deutschen Klimazielen. Die Zunahme der Importe wirft zudem Fragen zur Versorgungssicherheit und zur Integration des europäischen Strommarkts auf.


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