Die vorläufigen Ergebnisse der Gastgewerbestatistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für das erste Halbjahr 2025 zeigen einen deutlichen Rückgang des Umsatzes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, insbesondere in preisbereinigter (realer) Rechnung.
Entwicklung im 1. Halbjahr 2025 (Januar bis Juni)
Im ersten Halbjahr 2025 erwirtschafteten die Unternehmen des Gastgewerbes in Deutschland:
- 3,7 % weniger Umsatz real (preisbereinigt) im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024.
- 0,1 % weniger Umsatz nominal (nicht preisbereinigt).
Dies deutet auf eine deutliche Kaufkraftschwäche oder veränderte Konsumgewohnheiten hin, da der Rückgang vor allem durch Inflationseffekte überlagert wird, der reale Konsum aber insgesamt gesunken ist.
Entwicklung nach Wirtschaftszweigen
Die Umsatzentwicklung unterschied sich zwischen den beiden Hauptbereichen des Gastgewerbes:
- Hotels und sonstige Beherbergungsunternehmen:
- Realer Umsatzrückgang: 2,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
- Nominaler Rückgang: 0,2 %.
- Die Beherbergungsbranche war also weniger stark betroffen als die Gastronomie.
- Gastronomie:
- Realer Umsatzrückgang: deutliche 4,1 %.
- Nominal leichter Anstieg um 0,1 %.
- Dies bedeutet, dass die nominalen Umsätze trotz Preiserhöhungen nicht ausreichten, um den Rückgang der Besucherzahlen oder des durchschnittlichen Konsums auszugleichen.
Entwicklung im Juni 2025
Der Monat Juni 2025 zeigte im Vergleich zum Vormonat (Mai 2025) und zum Vorjahresmonat (Juni 2024) weitere Einbrüche:
Gesamtbranche Gastgewerbe:
- Zum Vormonat Mai 2025:
- Realer Rückgang: 2,5 %
- Nomineller Rückgang: 3,9 %
- Zum Vorjahresmonat Juni 2024:
- Realer Rückgang: 5,9 %
- Nomineller Rückgang: 3,4 %
Dies deutet auf eine weiter schwächelnde Nachfrage hin, die insbesondere im Sommer – eigentlich eine Hochphase für Tourismus und Gastronomie – besorgniserregend ist.
Hotels und Beherbergung (Juni 2025):
- Zum Vormonat Mai:
- Real: -1,6 %
- Nominal: -5,5 %
- Zum Vorjahresmonat Juni 2024:
- Real: -5,1 %
- Nominal: -4,9 %
Auch hier ist ein deutlicher Einbruch im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, was auf eine schwächere Nachfrage im Tourismus- und Geschäftsreiseverkehr hindeuten könnte.
Gastronomie (Juni 2025):
- Zum Vormonat Mai:
- Real: -2,1 %
- Nominal: -1,9 %
- Zum Vorjahresmonat Juni 2024:
- Real: -5,3 %
- Nominal: -1,5 %
Die Gastronomie bleibt der am stärksten betroffene Sektor, mit einem realen Umsatzrückgang von über 5 % gegenüber dem Vorjahresmonat.
Fazit
Das erste Halbjahr 2025 war für das deutsche Gastgewerbe geprägt von einem deutlichen realen Umsatzrückgang um 3,7 %, der sich besonders in der Gastronomie mit -4,1 % bemerkbar machte. Auch der Monat Juni 2025 zeigte im Vorjahresvergleich starke Einbußen, insbesondere in der Beherbergung (-5,1 % real) und Gastronomie (-5,3 % real). Die nominalen Werte gaben nur leicht nach, was auf anhaltende Preissteigerungen hindeutet, die jedoch nicht ausreichten, die sinkende Nachfrage auszugleichen. Die Entwicklung deutet auf eine konjunkturelle Schwäche im Dienstleistungssektor hin, die weiter beobachtet werden muss.