Die neue sicherheitspolitische Realität für Europa
- Die Münchner Sicherheitskonferenz markierte eine Zeitenwende in den transatlantischen Beziehungen.
- Die USA ziehen sich zunehmend als Hauptgarant der europäischen Sicherheit zurück und betrachten Europa nicht mehr als gleichwertigen Partner.
- Donald Trump plant Friedensverhandlungen für die Ukraine mit Russland ohne europäische Beteiligung.
- Die US-Regierung setzt ihren Fokus weniger auf äußere Bedrohungen wie Russland oder China, sondern mehr auf Fragen der Meinungsfreiheit in Europa.
Europas Reaktion: Eigenständige Sicherheitsarchitektur
- Emmanuel Macron organisierte kurzfristig ein Treffen europäischer Staatschefs (Deutschland, Italien, Spanien, Polen, Niederlande, Dänemark, Großbritannien).
- Trotz fehlendem offizielles Abschlusskommuniqué könnte dies ein Startsignal für eine neue, eigenständigere europäische Sicherheitsstrategie sein.
- Europa muss sich selbst um seine Verteidigung kümmern, was auch wirtschaftliche Implikationen hat.
Wirtschaftliche Folgen: Europäische Aktienmärkte im Aufwind
- Die Neuorientierung Europas führt zu Kapitalflüssen von den USA nach Europa.
- Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 legte seit Januar um 13 % zu, während der S&P 500 nur um 4 % wuchs.
- Investoren setzen verstärkt auf europäische Unternehmen, insbesondere in der Rüstungsbranche.
Erhöhte Rüstungsausgaben und fiskalische Herausforderungen
- Analysten erwarten eine Ausweitung der Verteidigungsbudgets nach den geopolitischen Umwälzungen.
- Neue NATO-Zielvorgaben könnten Verteidigungsausgaben auf 2,5–3 % des BIP erhöhen.
- Deutschland müsste bis 2025 zusätzlich 40,5 Mrd. USD für Verteidigung ausgeben, insgesamt dann 138 Mrd. USD.
- Gesamteuropäisch würde dies ein zusätzliches Verteidigungsbudget von 176 Mrd. USD bedeuten.
- Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall könnten erheblich profitieren – Analysten erhöhen Kursziele auf über 1000 €.
Investitionsmöglichkeiten: ETFs im Rüstungs- und Technologiebereich
- Sechs spezialisierte Rüstungs-ETFs sind am Markt verfügbar, die sich in Zusammensetzung unterscheiden:
- Klassische Rüstungswerte: Panzer-, Kampfjet- und Raketenhersteller.
- Technologielastige ETFs: Unternehmen wie Palantir, die KI-gestützte Datenanalyse für Militär und Behörden bereitstellen.
- Mischformen mit Tech-Beimischung.
- Der europäische Midcap-Sektor könnte ebenso profitieren, da kleinere Unternehmen flexibler auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren.
Europa am Scheideweg
- Die Abkehr der USA zwingt Europa zu einem eigenständigen sicherheitspolitischen Kurs.
- Diese Entwicklung könnte eine wirtschaftliche Erholung und Stärkung europäischer Märkte nach Jahren der Underperformance einleiten.
- Sollte Europa erneut Stärke aus der Krise ziehen, könnte nicht nur die Rüstungsbranche, sondern die gesamte Wirtschaft profitieren.
Sechs spezialisierten Rüstungs-ETFs, die aktuell investierbar sind und sich in ihrer Zusammensetzung unterscheiden:
1. Global X Defense Tech ETF
- Schwerpunkt: Kombination aus klassischen Rüstungsfirmen und Technologie-Unternehmen.
- Top-Positionen: Rheinmetall, RTX (Raytheon), Lockheed Martin, Leonardo, Thales, General Dynamics.
- Technologie-Anteil: Enthält Palantir, Drohnenhersteller wie Droneshield & RedCat Holdings sowie BigBear.ai (KI-gestützte Datenanalyse für Militär & Behörden).
- Geeignet für: Anleger, die sowohl klassische Rüstung als auch innovative Verteidigungstechnologien im Portfolio haben wollen.
2. iShares Global Aerospace & Defense ETF
- Schwerpunkt: Klassische Rüstungswerte und Luftfahrtunternehmen.
- Top-Positionen: Boeing, Airbus, Lockheed Martin, Northrop Grumman, RTX, BAE Systems.
- Technologie-Anteil: Gering, da Fokus auf traditionellen Waffenherstellern liegt.
- Geeignet für: Investoren, die auf etablierte Verteidigungsunternehmen setzen.
3. First Trust Indxx Aerospace & Defense ETF
- Schwerpunkt: Luft- und Raumfahrtindustrie, Rüstungskonzerne.
- Top-Positionen: Boeing, Airbus, Northrop Grumman, RTX, General Dynamics.
- Technologie-Anteil: Enthält auch Unternehmen mit Fokus auf Satelliten- und Cyberverteidigung.
- Geeignet für: Anleger, die eine Mischung aus Luftfahrt und Rüstung bevorzugen.
4. VanEck Defense ETF
- Schwerpunkt: Rüstungswerte mit kleinem Portfolio (nur 28 Titel).
- Top-Positionen: Rheinmetall, Lockheed Martin, Northrop Grumman, RTX, General Dynamics.
- Technologie-Anteil: Gering, Fokus auf klassische Waffenhersteller.
- Geeignet für: Anleger, die ein konzentriertes Portfolio mit Top-Rüstungsfirmen suchen.
5. HN ETF Future of Defense ETF
- Schwerpunkt: Zukunftstechnologien für die Verteidigungsbranche.
- Top-Positionen: Palantir, Anduril, BigBear.ai, Lockheed Martin.
- Technologie-Anteil: Sehr hoch – Fokus auf Künstliche Intelligenz, autonome Waffensysteme und Cybersecurity.
- Geeignet für: Investoren, die auf technologischen Fortschritt in der Verteidigung setzen.
6. Invesco Defense Innovation ETF
- Schwerpunkt: Innovationen in der Verteidigungsindustrie.
- Top-Positionen: Lockheed Martin, Raytheon, Palantir, SpaceX (falls investierbar).
- Technologie-Anteil: Hoch, mit Fokus auf Drohnen, Satelliten, KI und Cybersecurity.
- Geeignet für: Anleger, die auf die langfristige technologische Entwicklung der Rüstungsindustrie setzen.
Fazit
- Wer auf klassische Rüstungswerte setzen will: iShares Global Aerospace & Defense ETF oder VanEck Defense ETF.
- Wer eine Mischung aus Tech und Rüstung bevorzugt: Global X Defense Tech ETF.
- Wer auf zukünftige Technologien und Cybersecurity spekuliert: HN ETF Future of Defense ETF oder Invesco Defense Innovation ETF.