Inflation im Euroraum steigt auf 2,0 % – Dienstleistungen treiben Preisniveau trotz sinkender Energiepreise

Laut den jüngsten Daten von Eurostat ist die jährliche Inflationsrate im Euroraum im Juni 2025 auf 2,0 % gestiegen, gegenüber 1,9 % im Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Juni 2024) entspricht das einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten. In der gesamten EU lag die Inflationsrate bei 2,3 %, ebenfalls ein leichter Anstieg gegenüber dem Mai (2,2 %), aber unter dem Niveau vom Juni 2024 (2,6 %).

Die niedrigsten Inflationsraten verzeichneten Zypern (0,5 %), Frankreich (0,9 %) und Irland (1,6 %), während Rumänien (5,8 %), Estland (5,2 %) und Ungarn/Slowakei (je 4,6 %) die höchsten Werte aufwiesen. In 22 EU-Staaten stieg die Inflationsrate gegenüber Mai, in fünf Ländern sank sie.

Haupttreiber der Inflation im Euroraum waren die Dienstleistungen mit einem Beitrag von +1,51 Prozentpunkten, gefolgt von Lebensmitteln, Alkohol und Tabak (+0,59 Pp.) sowie Industriegütern ohne Energie (+0,13 Pp.). Energie dämpfte die Inflation hingegen um -0,25 Pp.

Die monatliche Inflationsrate (Juni gegenüber Mai 2025) betrug im Euroraum 0,3 %. Deutschland lag mit einer Jahresrate von 2,0 % exakt im Durchschnitt des Euroraums, wobei der nationale Trend leicht rückläufig war.

Der Bericht weist auf die anhaltende Normalisierung des Preisniveaus nach dem Inflationshoch der Vorjahre hin, betont jedoch zugleich deutliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Diese Diskrepanz ist Ausdruck sowohl unterschiedlicher nationaler wirtschaftspolitischer Maßnahmen als auch struktureller Preisentwicklungen, etwa bei Energie, Nahrungsmitteln und Dienstleistungen.

Kritisch zu würdigen ist, dass trotz des gesunkenen Energiepreisniveaus die Gesamtinflation nicht stärker rückläufig ist. Dies legt nahe, dass der preistreibende Effekt insbesondere im Dienstleistungssektor weiterhin stark ist. Hier könnten steigende Löhne oder Angebotsengpässe eine Rolle spielen – Entwicklungen, die geldpolitisch aufmerksam beobachtet werden sollten. Auch bleibt offen, inwieweit die Europäische Zentralbank auf diesen Befund mit einer geldpolitischen Kurskorrektur reagieren wird.


Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?

Disclaimer: Dieser Beitrag dient lediglich zu allgemeinen Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Bitte konsultieren Sie vor jeder Anlageentscheidung einen unabhängigen Finanzberater