Habeck ist weg und es geht langsam wieder aufwärts!
Die vier maßgeblichen Wirtschaftsinstitute – IfW Kiel, Ifo-Institut, RWI Essen und IWH Halle – haben ihre Konjunkturprognosen für Deutschland leicht angehoben, wobei ein verhaltener Aufschwung erkennbar wird. Trotz internationaler Risiken, insbesondere handelspolitischer Spannungen mit den USA, sehen sie eine wirtschaftliche Erholung, die vor allem durch binnenwirtschaftliche Impulse getragen wird.
1. Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel):
- 2025: +0,3 % BIP-Wachstum (zuvor: 0,0 %)
- 2026: +1,6 % (zuvor: 1,5 %)
- Triebkräfte: Anziehender Konsum und vorsichtige Investitionsbelebung. Industrie stabilisiert sich auf niedrigem Niveau.
- Risiken: Schwache Exportentwicklung (2025: −0,4 %), teils durch gesunkene preisliche Wettbewerbsfähigkeit.
- Prognoseeinschätzung: Binnenwirtschaftlich getragene Erholung, aber insgesamt verhaltene Dynamik. Finanzpolitische Impulse der neuen Bundesregierung dürften 2026 stärker wirken, bei gleichzeitiger Erhöhung der Neuverschuldung.
2. Ifo-Institut (München):
- 2025: +0,3 % (zuvor: 0,2 %)
- 2026: +1,5 % (zuvor: 0,8 %)
- Triebkräfte: Fiskalimpulse in Höhe von 10 Mrd. € (2025) und 57 Mrd. € (2026), unter anderem durch Abschreibungsvergünstigungen, Netzentgeltabsenkungen, Pendlerpauschale.
- Risiken: US-Zollpolitik könnte 2025 das Wachstum um 0,1 Prozentpunkte und 2026 um 0,3 Punkte mindern.
- Arbeitsmarkt: Leichte Erholung – Arbeitslosenquote 2025 bei 6,3 %, 2026 bei 6,1 %
- Inflation: Erwartet bei 2,1 % (2025) und 2,0 % (2026)
3. RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (Essen):
- 2025: +0,3 % (zuvor: −0,1 %)
- 2026: +1,5 % (zuvor: 1,2 %)
- Triebkräfte: Öffentliche Investitionen und kurzfristige Konsumbelebung. Exporte stiegen im Q1 durch Vorzieheffekte vor US-Zöllen.
- Ausblick: Zweite Jahreshälfte mit zunehmender Binnendynamik. Forderung nach konsequenter Umsetzung der Regierungspläne sowie Strukturreformen.
- Kritik: Länderforderungen nach Steuerausgleich könnten Erholung konterkarieren.
4. Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH):
- 2025: +0,4 % (zuvor: 0,1 %)
- 2026: +1,1 % (zuvor: 1,3 %)
- Triebkräfte: Positive Geschäftserwartungen, steigender Konsum, temporärer Exportboom in die USA.
- Einschränkungen: Anhaltende strukturelle Belastungen (Demografie, Energiepreise, China). Investitionen schwach. EZB-Geldpolitik stützt über Immobilienmarkt.
- Warnung: Rückschlag beim Export ab Q2 erwartet. Politische Impulse entfalten erst 2026 spürbare Wirkung.
Fazit:
Alle Institute sehen in Deutschland eine fragile, aber reale wirtschaftliche Erholung. Die binnenwirtschaftlichen Impulse, insbesondere durch konsum- und investitionsfreundliche Maßnahmen der neuen Bundesregierung, gelten als entscheidend. Der Außenhandel bleibt hingegen eine Schwachstelle – vor allem wegen internationaler Unsicherheiten und einer abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit. Trotz leichter Anhebungen der Prognosen bleibt der Aufschwung gedämpft. Kritisch hervorgehoben werden die Notwendigkeit konsequenter Umsetzung politischer Reformen und die strukturellen Herausforderungen, die ein nachhaltiges Wachstum behindern.