Kulturkampf im Museum – Warum das Smithsonian unter Präsident Trump zur Streitfrage geworden ist

Die jüngste Stellungnahme des Weißen Hauses verdeutlicht, wie sehr der amerikanische Kulturkampf inzwischen die staatlichen Museen erfasst hat. Insbesondere das Smithsonian, eine Institution mit weltweiter Strahlkraft, gerät ins Zentrum konservativer Kritik. Was einst als Hort nationaler Erinnerung und als Symbol für den Stolz auf die amerikanische Geschichte gedacht war, erscheint heute – zumindest aus Sicht vieler Bürgerlich-Konservativer – als Laboratorium einer linksideologischen Umerziehung.

Die Vorwürfe sind gravierend: Wichtige Grundwerte wie Familie, Leistungsbereitschaft und Rationalität werden im National Museum of African American History and Culture als „weiße Privilegien“ dargestellt, statt als universale Prinzipien menschlichen Zusammenlebens. Die National Portrait Gallery erhebt illegale Grenzübertritte zur Kunst, während im American History Museum die Gründerväter als Kolonisatoren geschmäht werden. Symbole der Nation, etwa die Freiheitsstatue, werden durch verzerrte Darstellungen verfremdet, und die Rolle von Persönlichkeiten wie Benjamin Franklin wird einseitig auf das Thema Sklaverei reduziert.

Für das konservative Lager ist dies ein klarer Missbrauch öffentlicher Mittel. Museen, die sich über Steuergelder finanzieren, sollten das gemeinsame Erbe bewahren und eine integrative nationale Erzählung stützen. Stattdessen wird der Eindruck erweckt, man wolle die amerikanische Identität auflösen und durch ein Sammelsurium postmoderner Schuldnarrative, Gender-Ideologien und antikapitalistischer Deutungen ersetzen. Besonders brisant: Das National Museum of the American Latino präsentiert die Geschichte der USA im Kern als Projekt von Kolonialismus, Ausbeutung und Unterdrückung – ein Framing, das den Anspruch einer verbindenden Geschichtsschreibung untergräbt.

Präsident Trump positioniert sich bewusst als Korrektiv. Er greift die Sorge vieler Bürger auf, dass nationale Identität und Geschichtsbewusstsein unter dem Deckmantel der „Inklusion“ zerstört werden. Für ihn – und für zahlreiche marktliberale wie bürgerlich-konservative Stimmen – geht es nicht um die Verweigerung kritischer Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sondern um die Wiederherstellung einer Balance: Kritik ja, aber nicht auf Kosten des Gemeinsinns und der patriotischen Grundüberzeugungen, die ein Land zusammenhalten.

Die Debatte ist exemplarisch für die Spaltung Amerikas. Einerseits ein progressives Lager, das historische Narrative neu schreiben will und dabei nationale Symbole dekonstruiert; andererseits ein konservatives Lager, das in diesem Vorgehen einen Angriff auf das Fundament der Republik sieht. Das Smithsonian wird so zur Projektionsfläche eines tieferliegenden Konflikts: Geht es um Aufklärung – oder um ideologische Indoktrination?

Präsident Trump macht deutlich, wie er diese Frage beantwortet. Er fordert Museen, die sich wieder ihrer klassischen Aufgabe widmen: Stolz auf die eigene Geschichte zu fördern, Freiheits- und Aufstiegsmythen zu würdigen und die gemeinsame nationale Identität zu festigen. Für ihn ist die kulturelle Selbstbehauptung nicht Beiwerk, sondern Kern staatlicher Verantwortung.


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