Marktbericht Schweiz: 06.05.2025

Tagesanalyse Schweizer Finanzmarkt – 6. Mai 2025

1. Marktüberblick: Indizes im Fokus
Der Schweizer Finanzmarkt zeigte sich am Dienstag angesichts geopolitischer und geldpolitischer Unsicherheiten weitgehend richtungslos. Der SMI schloss nahezu unverändert bei 12’230,58 Punkten (-0,02 %), nach einem Tagestief bei 12’168,14 und einem Hoch von 12’271,14. Seit Jahresbeginn liegt der SMI mit +5,22 % weiterhin deutlich im Plus. Der breiter gefasste SPI legte leicht um 0,04 % auf 16’658,47 Punkte zu. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gab um 0,14 % auf 1’983,29 Punkte nach – elf Titel schlossen im Plus, 19 im Minus.

Im europäischen Umfeld zeigten sich die Märkte schwächer: Der EURO STOXX 50 verlor -0,41 % auf 5’261,20 Punkte, der DAX sank gar um -0,46 % auf 23’238,31 Zähler. Die Unsicherheit rund um die US-Zinsentscheidung und die schwächer als erwarteten Makrodaten aus dem Euroraum – insbesondere der Rückgang des HCOB Composite PMI auf 50,4 – sorgten für Zurückhaltung.

SMI

2. Unternehmenswerte im Fokus
Im Zentrum standen einige markante Bewegungen:

  • OC Oerlikon (+18,6 %): Stark beflügelt durch den Verkauf der Tochtergesellschaft Barmag an Rieter für CHF 713 Mio. Der Gesamtwert der Transaktion kann inkl. Earn-outs bis zu CHF 950 Mio. erreichen.
  • Rieter (+0,42 %): Profitierte ebenfalls vom Deal, will u. a. zur Finanzierung das Kapital erhöhen.
  • Avolta (+6,5 %): Angetrieben von Übernahmespekulationen rund um CVC Capital Partners.
  • Geberit (-0,4 %): Trotz Umsatzplus um 4,9 % auf CHF 878 Mio. sank der Gewinn leicht auf CHF 187 Mio. Belastet durch Einmalkosten. Kein Jahresausblick gegeben.
  • UBS (-0,2 %): Einigung mit US-Justizministerium über Altlasten von Credit Suisse, Strafzahlung von USD 511 Mio. Belastung für Q2 erwartet.

Top-Performer im SMI:

  • Swisscom (+1,01 %): Defensives Geschäftsmodell überzeugt vor Zinsentscheid.
  • Nestlé (+0,94 %): Ebenfalls defensiv und stützte den SMI maßgeblich.
  • Swiss Re (+0,83 %) & Swiss Life (+0,52 %): Versicherer ebenfalls gesucht.
  • Zurich Insurance (+0,37 %): Zeigt höchste Dividendenrendite im SMI mit 4,77 %.

Flop-Werte im SMI:

  • Kühne + Nagel (-2,08 %): International stark exponiert, leidet unter Handelsunsicherheit.
  • ABB (-1,54 %), Logitech (-1,34 %), Alcon (-1,29 %) und Sonova (-1,20 %): Technologie- und Medtechwerte generell unter Druck.
  • AMS Osram (-5,7 %) und Comet (-2,7 %): Weitere Techwerte mit deutlichen Verlusten.
SMI

3. Makroökonomisches Umfeld

  • Die Schweizer Arbeitslosenquote sank im April auf 2,8 % (Vormonat: 2,9 %), was für einen robusten Arbeitsmarkt spricht.
  • Die geopolitische Lage – insbesondere die Wahl Friedrich Merz’ zum deutschen Bundeskanzler im zweiten Wahlgang – wirkte nur kurzfristig marktbewegend.
  • Die Unsicherheit vor der morgigen Zinsentscheidung der Fed dämpfte die Risikobereitschaft. Eine Bestätigung des aktuellen Niveaus wird erwartet, die Marktteilnehmer fokussieren sich auf die Kommunikation von Fed-Chef Jerome Powell.

4. Währungen, Rohstoffe & Anleihen

  • EUR/CHF stieg um 0,50 % auf 0,9356 – trotz politischer Unsicherheiten in der Eurozone.
  • USD/CHF notierte bei 0,8252 (+0,39 %), unterstützt durch Zinsfantasie in den USA.
  • Bundesobligationen stiegen kräftig um +3,68 % auf 0,3380, was auf eine Flucht in sichere Häfen hindeutet.
  • Gold gewann 1,84 % auf USD 3’395,72 – klassischer Safe-Haven-Effekt.
  • Ölpreis (Brent) stieg um 3,75 % auf USD 62,60, begünstigt durch Angebotsengpässe und geopolitische Spannungen.
  • Bitcoin kletterte um 0,81 % auf USD 94’576,86 – weiteres Indiz für Absicherungsbewegungen.

Fazit:
Der Schweizer Markt zeigte sich insgesamt stabil in einem geopolitisch und geldpolitisch angespannten Umfeld. Defensive Blue Chips wie Nestlé und Swisscom stützten die Indizes, während zyklische und technologieorientierte Titel schwächer tendierten. Unternehmensspezifische Nachrichten – insbesondere der Verkauf bei Oerlikon und Übernahmespekulationen bei Avolta – sorgten für einzelne Kursausschläge. Die Marktteilnehmer positionieren sich abwartend vor der morgigen Fed-Entscheidung.

1. Kotierungsstatus

  • Kotierte Aktien an der SIX Swiss Exchange: 263 Titel
  • Zum Handel zugelassen, aber nicht kotiert: 0 Titel

Interpretation:
Alle gehandelten Aktien sind an der SIX offiziell kotiert. Dies spricht für einen transparenten und stark regulierten Markt. Der Umstand, dass keine nicht-kotierten, aber zum Handel zugelassenen Aktien vorhanden sind, deutet darauf hin, dass aktuell keine Sekundärmärkte für ausserbörslich registrierte Aktien aktiv sind.

2. Gesamtumsatz & Handelsvolumen

  • Anzahl der Abschlüsse: 197’281
  • Gesamtumsatz: CHF 2’996.856 Mio. (also rund 3 Mrd. CHF)
  • Gehandelte Aktien: 219 von 263

Interpretation:
Ein Handelsvolumen von fast 200’000 Abschlüssen bei rund 3 Mrd. CHF Umsatz ist hoch und zeugt von einer aktiven Marktsituation. Etwa 83 % der kotierten Aktien (219 von 263) wurden tatsächlich gehandelt – eine sehr hohe Aktivitätsrate, die auf hohes Anlegerinteresse oder bedeutende Ereignisse (z. B. Quartalsberichte, geldpolitische Entscheidungen) hindeuten könnte.

3. Marktverhalten – Gewinner vs. Verlierer

KategorieAnzahlAbschlüsseUmsatz (MCHF)
Gainers10186’2741’196.195
Losers105110’5771’798.125
Unchanged134302.536

Interpretation:

  • Die Anzahl der Gewinner- und Verliereraktien ist nahezu gleichgewichtet, wobei leicht mehr Titel im Kurs gefallen (105) als gestiegen (101) sind.
  • Auffällig ist allerdings der Umsatzunterschied:
    • Verliereraktien generierten rund 60 % des Umsatzes (CHF 1.798 Mrd.).
    • Gewinneraktien kamen nur auf ca. 40 % (CHF 1.196 Mrd.).

Diese Asymmetrie kann auf mehrere Ursachen hinweisen:

  • Grössere Verkaufsvolumina bei Verlusttiteln (z. B. Gewinnmitnahmen oder Panikverkäufe).
  • Kursverluste bei volumenstarken Blue Chips.
  • Mögliche Marktkorrektur oder Reaktion auf negative Nachrichten.

Nicht gehandelte Titel

  • Anzahl: 44 Aktien (rund 17 % der kotierten Werte)

Interpretation:
Diese Quote ist relativ gering und spricht für eine gute Liquidität an der Börse. Die nicht gehandelten Aktien könnten entweder sehr kleine Nebenwerte ohne Nachrichtenlage sein oder illiquide Spezialtitel.

Zusammenfassende Einschätzung

Die Marktaktivität an der SIX am 6. Mai 2025 zeigt einen lebhaften Handel mit einer gesunden Anzahl an gehandelten Aktien und einem insgesamt hohen Umsatzvolumen. Die Tatsache, dass der Löwenanteil des Umsatzes bei den Verlierertiteln liegt, lässt auf eine tendenziell negative Marktstimmung schliessen – auch wenn die Anzahl der Gainer und Loser annähernd gleich ist.

Fazit: Der Markt befindet sich offenbar in einer Phase erhöhter Unsicherheit oder Umorientierung. Eine genauere Bewertung würde eine Analyse der betroffenen Branchen oder Hauptakteure voraussetzen.

Okay, hier ist die Analyse der beiden CSV-Dateien, um die Anzahl der Gewinner, Verlierer und unveränderten Aktien zu ermitteln, zusammen mit einer Übersichtstabelle und den TRIN-Werten (Arms Index).

KategorieSwiss Blue Chip AktienSwiss Mid-Small-Caps Aktien
Anzahl Gewinner1158
Anzahl Verlierer1897
Anzahl Unverändert16
Anzahl ungenügende Daten041
TRIN-Wert (Arms Index)3.961.29

TRIN-Wert Berechnung (Arms Index) Details

Damit der TRIN-Wert berechnet werden kann, ist das Handelsvolumen der Gewinner und Verlierer erforderlich. Hier die Berechnungsgrundlage:

  • Swiss Blue Chip Aktien:
    • Volumen der Gewinner: 7’475’938
    • Volumen der Verlierer: 5’695’520
    • TRIN-Wert = (18 / 11) / (5’695’520 / 7’475’938) = 3.96
  • Swiss Mid-Small-Caps Aktien:
    *Volumen der Gewinner: 1’294’221
    *Volumen der Verlierer: 1’890’599
    • TRIN-Wert = (97 / 58) / (1’890’599 / 1’294’221) = 1.29

Interpretation

  • Swiss Blue Chip Aktien: Der TRIN-Wert von 3.96 deutet auf einen relativ starken Abwärtstrend hin. Dies liegt daran, dass das Volumen, welches in die Verlierer-Aktien floss, höher war als das der Gewinner-Aktien. Ein Wert über 1 deutet generell auf einen bärischen Markt hin.
  • Swiss Mid-Small-Caps Aktien: Der TRIN-Wert von 1.29 deutet ebenfalls auf einen Abwärtstrend hin, allerdings weniger stark als bei den Blue Chips. Auch hier ist das Volumen in den Verlierer-Aktien höher als in den Gewinner-Aktien, was den Abwärtstrend bestätigt.

Wichtige Hinweise

  • Momentaufnahme: Diese Analyse basiert auf den Daten eines einzigen Tages (6. Mai 2025). Die Ergebnisse können sich an anderen Tagen ändern.
  • Eingeschränkte Daten: Es ist wichtig zu beachten, dass 41 Aktien in den Swiss Mid-Small-Caps keine ausreichenden Daten hatten, um sie in die Analyse einzubeziehen. Dies könnte die Ergebnisse leicht beeinflussen.
  • TRIN-Interpretation: Der TRIN-Wert ist nur ein Indikator und sollte nicht isoliert betrachtet werden. Er sollte in Verbindung mit anderen Marktindikatoren und Analysen verwendet werden.
  • Volumen: Ich habe für die Berechnung des TRIN-Wertes das OnMarketVolume verwendet. Es gibt noch das OffBookVolume, was das Ergebnis verändern würde.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt – April 2025

Die wichtigsten Entwicklungen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt im Berichtsmonat. Nachfolgend eine ausführliche Zusammenfassung der zentralen Punkte:

1. Arbeitslosigkeit

Im April 2025 waren 130’101 Personen arbeitslos, was einem Rückgang von 2’468 Personen (-1,9 %) gegenüber dem Vormonat entspricht. Im Vergleich zum April 2024 jedoch ein markanter Anstieg um 23’144 Personen (+21,6 %). Die Arbeitslosenquote sank leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 %.

Saisonbereinigt stieg die Zahl leicht auf 130’223 Personen (+1,4 %), die Quote blieb aber unverändert bei 2,8 %.

Besonders betroffen:

  • Jugendarbeitslosigkeit (15–24 Jahre): Rückgang gegenüber März um 594 Personen (-5,1 %), aber +22,4 % im Jahresvergleich.
  • Ältere Arbeitslose (50–64 Jahre): Rückgang um 474 Personen (-1,3 %) zum Vormonat, Anstieg um 19,7 % im Jahresvergleich.

Langzeitarbeitslosigkeit stieg auf 16’928 Personen, das entspricht einem Anteil von 13,0 % aller Arbeitslosen.

2. Stellensuchende

Die Zahl der Stellensuchenden sank auf 209’075 Personen (-1,6 %). Im Jahresvergleich zeigt sich auch hier ein deutlicher Anstieg um 17,7 %. Die Stellensuchendenquote liegt bei 4,5 %.

Saisonbereinigt stieg die Zahl sogar leicht auf 209’121 Personen, was auf eine strukturell anhaltende Arbeitsmarktherausforderung hinweist.

3. Offene Stellen

Insgesamt waren 40’887 offene Stellen bei den RAV gemeldet, ein Rückgang um 3,9 % gegenüber dem Vormonat. 58,1 % dieser Stellen unterlagen der Meldepflicht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 644 Stellen weniger (-1,6 %) registriert.

4. Kurzarbeit

Im Februar 2025 (neueste verfügbare Daten) waren 9’447 Personen von Kurzarbeit betroffen, ein deutlicher Rückgang um 28,6 % zum Vormonat. Auch die Zahl der betroffenen Betriebe sank um 20,7 % auf 524.

5. Aussteuerungen

Die Zahl der Personen, die im Februar 2025 ihr Recht auf Arbeitslosengeld ausschöpften, lag bei 2’587. Das entspricht einem Rückgang um 21,8 % gegenüber dem Januar.

6. Regionale Unterschiede

Die Arbeitslosenquote variiert stark nach Kanton:

  • Höchste Quoten: Jura (4,8 %), Genf (4,7 %), Neuenburg (4,4 %)
  • Tiefste Quoten: Obwalden (0,9 %), Appenzell Innerrhoden (0,8 %), Uri (1,1 %)

7. Wirtschaftszweige & Berufsgruppen

  • Höchste Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor, gefolgt von der Industrie.
  • Handwerksberufe, Hilfsarbeitskräfte und Dienstleistungsberufe sind überdurchschnittlich betroffen.
  • Die höchste Arbeitslosenquote weist die Gruppe der Hilfsarbeitskräfte mit 8,1 % auf.

8. Dauer der Arbeitslosigkeit

  • Durchschnittliche Dauer: 6,2 Monate, bei älteren Personen 7,9 Monate.
  • 13 % der Arbeitslosen sind seit über einem Jahr ohne Stelle.

Fazit und kritische Einordnung

Trotz eines leichten Rückgangs der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vormonat bleibt der Jahresvergleich alarmierend: +21,6 % mehr Arbeitslose als im April 2024. Besonders betroffen sind Jugendliche, Ältere und Personen mit geringer Ausbildung. Der Rückgang bei den offenen Stellen und die leicht steigenden saisonbereinigten Werte deuten auf eine latente Abschwächung des Arbeitsmarkts hin.

Kurzarbeit und Aussteuerungen haben sich zwar verringert, was positiv zu bewerten ist, dennoch bleibt der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit besorgniserregend. Eine nachhaltige Erholung scheint nicht gesichert.


Grenzgängerstatistik im 1. Quartal 2025

Die Anzahl der in der Schweiz tätigen ausländischen Grenzgänger und Grenzgängerinnen mit Grenzgängerbewilligungen (Ausweis G) belief sich Ende März auf rund 406 000. Ihre Gesamtzahl stieg um 2,0% gegenüber dem 1. Quartal 2024.

Etwas mehr als die Hälfte aller Grenzgängerinnen und Grenzgänger hatten ihren Wohnsitz in Frankreich (57,8%). Ebenfalls grosse Anteile wohnten in Italien (22,7%) und in Deutschland (16,3%). Über die letzten fünf Jahre hinweg stieg die Anzahl von 338 000 im 1. Quartal 2020 auf 406 000 im 1. Quartal 2025. Dies entspricht einem Wachstum von 20,0%.

Die Grenzgängerstatistik wurde revidiert. Die Resultate ab 2023 wurden neu berechnet. Die Ergebnisse ab dem 1. Quartal 2023 bleiben weiterhin provisorisch.

1. Gesamtzahlen

  • Gesamtanzahl Grenzgänger/innen: 405’884,1
  • Veränderung zum Vorquartal: +0,2 %
  • Veränderung zum Vorjahresquartal: +2,0 %

Die Zahl der Grenzgänger/innen wächst sowohl kurzfristig als auch im Jahresvergleich – ein Indiz für robuste wirtschaftliche Verflechtungen mit den Nachbarstaaten sowie eine anhaltende Attraktivität des Schweizer Arbeitsmarkts.

2. Nach Geschlecht

  • Männer: 261’003,4
    • Quartalsveränderung: +0,1 %
    • Jahresveränderung: +1,9 %
  • Frauen: 144’880,7
    • Quartalsveränderung: +0,4 %
    • Jahresveränderung: +2,3 %

Frauen weisen sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich ein stärkeres Wachstum auf. Das könnte auf strukturelle Veränderungen im Arbeitsmarkt hinweisen, etwa eine stärkere Nachfrage in Branchen mit höherem Frauenanteil oder auf bessere Vereinbarkeitsmodelle.

3. Hinweise zur Datenstruktur

  • Die Datei enthält mehrere strukturelle Blöcke (nach Geschlecht, nach Grossregion, eventuell auch nach Nationalität oder Arbeitssektor).
  • Es ist notwendig, die Datei in Abschnitte zu zerlegen und jede Sektion für sich zu analysieren.

Analyse nach Herkunftsland der Grenzgänger/innen (1. Quartal 2025)

HerkunftslandAnzahlVeränderung zum VorquartalVeränderung zum Vorjahresquartal
Frankreich234 618,6+0,1 %+3,5 %
Italien92 298,9+0,8 %-0,5 %
Deutschland66 031,3-0,2 %+0,9 %
Österreich8 846,0+0,2 %-0,2 %
Liechtenstein747,7+1,5 %+6,2 %
Andere3 341,7-3,5 %+2,1 %

Wichtigste Beobachtungen:

🔹 Frankreich – unangefochtener Spitzenreiter

  • Mit über 234 000 Personen stellt Frankreich weiterhin die mit Abstand größte Gruppe an Grenzgänger/innen.
  • Starkes Jahreswachstum von +3,5 %, was auf anhaltend hohe Beschäftigungsmöglichkeiten in der Westschweiz (v. a. Genf) hindeutet.

🔹 Italien – zweithöchste Zahl, aber mit Rückgang im Jahresvergleich

  • Trotz eines deutlichen Anstiegs im Quartal (+0,8 %) fällt der Jahreswert um –0,5 %.
  • Dies könnte auf strukturelle Veränderungen oder erschwerte Bedingungen im Tessin hinweisen, wo viele italienische Grenzgänger arbeiten (Tessin weist mit –1,4 % ebenfalls den stärksten regionalen Rückgang auf).

🔹 Deutschland – Stagnation auf mittlerem Niveau

  • Die Zahl bleibt mit 66 000 relativ stabil.
  • Auffällig ist hier ein leichter Rückgang zum Vorquartal (–0,2 %), was evtl. auf Angebotsverlagerungen oder verstärkte Inländerbeschäftigung hindeutet.

🔹 Liechtenstein – klein, aber dynamisch

  • Trotz sehr kleiner Absolutzahl verzeichnet Liechtenstein den höchsten prozentualen Zuwachs im Jahresvergleich: +6,2 %.
  • Hier lohnt sich ein genauerer Blick auf sektorale Entwicklungen.

🔹 „Andere“ – deutlicher Rückgang

  • Die Gruppe „Andere“ verzeichnet einen Rückgang von –3,5 % zum Vorquartal, obwohl der Jahreswert positiv ist.
  • Dies könnte auf Sondereffekte, sektorale Abhängigkeiten oder administrative Veränderungen zurückzuführen sein.

Kritische Einordnung:

Die Zahlen deuten insgesamt auf eine stabile bis wachsende Integration ausländischer Arbeitskräfte hin – vor allem aus Frankreich und Italien. Regionale Unterschiede (Tessin vs. Genf) und sektorale Entwicklungen (starker tertiärer Sektor) beeinflussen die Herkunftsdynamik erheblich.

Auffällig ist, dass gerade Grenzgänger/innen aus Italien und „anderen“ Ländern offenbar mit Barrieren oder Rückgängen konfrontiert sind, was politische, wirtschaftliche oder branchenspezifische Ursachen haben könnte.

1, Quartal 2025Anzahl Grenzgänger/innenVeränderung zum Vorquartal in %Veränderung zum Vorjahresquartal in %
Total405884,10,22
Geschlecht
Männer261003,40,11,9
Frauen144880,70,42,3
Grossregion
Genferseeregion165486,20,34,2
Espace Mittelland37290,9-0,70,9
Nordwestschweiz75914,101,6
Zürich12206,7-0,10,5
Ostschweiz33565,922,7
Zentralschweiz2987,8-0,10,4
Tessin78432,7-0,1-1,4
Wirtschaftssektor
Primärer Sektor2800,51,84,4
Sekundärer Sektor119944,90,10,7
Tertiärer Sektor283138,70,22,6
Herkunftsland
Deutschland66031,3-0,20,9
Frankreich234618,60,13,5
Italien92298,90,8-0,5
Liechtenstein747,71,56,2
Oesterreich88460,2-0,2
Andere3341,7-3,52,1

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