Marktbericht Schweiz: 19.03.2025

Analyse des Schweizer Finanzmarktes am 19. März 2025

Marktentwicklung und Stimmung

Der Schweizer Aktienmarkt schloss am Mittwoch mit leichten Verlusten. Der Swiss Market Index (SMI) sank um 0,16 % auf 13’040,92 Punkte. Der breitere Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,14 % auf 17’263,34 Punkte, während der Swiss Leader Index (SLI) um 0,17 % auf 2’109,82 Punkte nachgab. Der Handel wurde von einer abwartenden Haltung der Investoren geprägt, da am Abend die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank Fed erwartet wurde. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird ihren Zinsentscheid am Donnerstag bekanntgeben.

SMI 5-Tage

Unternehmenswerte: Gewinner und Verlierer

Unter den Blue-Chip-Werten gab es deutliche Verluste, insbesondere bei den Finanzwerten:

  • UBS (-1,6 %): Die Finma sprach sich für eine Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften aus, was den Kurs der Bank belastete.
  • Julius Bär (-1,0 %): Die Privatbank gehörte ebenfalls zu den schwächeren Werten.
  • Swisscom (-1,4 %): Defensive Werte standen ebenfalls unter Druck.
  • Sandoz (-1,3 %), Straumann (-1,0 %), Roche (-1,0 %), Nestlé (-0,8 %): Auch im Gesundheits- und Konsumsektor gab es Verluste.

Besser hielten sich:

  • ABB (+2,8 %): Ohne spezifische Nachrichten zeigte sich der Industriekonzern stark.
  • Logitech (+0,9 %), Richemont (+0,8 %), Kühne + Nagel (+0,7 %): Zyklische Werte profitierten von einer soliden Nachfrage.
  • Zurich (+0,5 %), Swiss Life (+0,3 %): Versicherungswerte entwickelten sich uneinheitlich, wobei Zurich von einer Kurszielerhöhung profitierte.
SMI

Markteinfluss durch Zinspolitik und Konjunkturdaten

  • Die US-Notenbank wurde nicht erwartet, ihren Leitzins zu senken, was die Märkte verunsicherte.
  • Die Inflationsrate in der Eurozone fiel im Februar auf 2,3 % (Januar: 2,5 %), während die Kerninflation auf 2,6 % (zuvor 2,7 %) zurückging.
  • Die Japanische Zentralbank ließ ihren Leitzins unverändert, während die SNB möglicherweise eine Senkung um 0,25 % auf 0,25 % bekannt geben könnte.

Internationale Indizes

  • EURO STOXX 50 legte um 0,46 % auf 5’510,43 Punkte zu.
  • DAX verlor 0,34 % auf 23’301,64 Punkte.
  • Nikkei 225 sank um 0,25 %.

Wechselkurse und Rohstoffe

  • EUR/CHF fiel um 0,19 % auf 0,9575.
  • USD/CHF stieg leicht um 0,34 % auf 0,8798.
  • Bundesanleihen (10 Jahre) legten um 1,56 % auf 0,7150 zu, was auf eine Flucht in sichere Anlagen hindeutet.
  • Öl (Brent) verteuerte sich um 1,02 % auf 71,15 USD, was möglicherweise auf geopolitische Spannungen zurückzuführen ist.
  • Gold stieg minimal (+0,01 %) auf 3’034,45 USD, was die Unsicherheit im Markt widerspiegelt.
  • Bitcoin legte stark um 3,33 % auf 84’580,96 USD zu, was auf eine verstärkte Nachfrage nach digitalen Assets hindeutet.

Ausblick

Die Märkte bleiben in Unsicherheit, da die Zinsentscheidungen der Fed und der SNB weitere Marktbewegungen auslösen könnten. Besonders im Fokus stehen die Reaktionen der Investoren auf mögliche Anpassungen der Geldpolitik und geopolitische Entwicklungen.


Breitling übernimmt Gallet: Eine neue Ära für die traditionsreiche Uhrenmarke

Breitling, bekannt für seine luxuriösen Uhren, hat die Schweizer Uhrenmarke Gallet übernommen. Gallet, eine Marke mit einer beeindruckenden Geschichte von über 200 Jahren, ist für ihre Präzisionszeitmesser berühmt. Mit dieser Übernahme positioniert Breitling Gallet als Einstiegsluxusmarke, um sich selbst als zentraler Akteur in der Luxusuhrenindustrie zu etablieren.

Die Geschichte von Gallet reicht bis ins Jahr 1466 zurück, als Humbertus Gallet die Marke gründete. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich Gallet durch technische Innovationen und internationale Anerkennung ausgezeichnet. Trotz dieser glorreichen Vergangenheit stand Gallet in den letzten Jahrzehnten vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere während der Quarzkrise, die dazu führte, dass die Marke an Einfluss verlor.

Doch nun steht Gallet dank der Übernahme durch Breitling vor einer Renaissance. Breitling-CEO Georges Kern betonte, dass das Ziel dieser Übernahme darin besteht, den Innovations- und Abenteuerspirit von Gallet wiederzubeleben. Mit dieser strategischen Entscheidung könnte Gallet nicht nur seine frühere Bedeutung zurückgewinnen, sondern auch eine neue Generation von Uhrenliebhabern ansprechen.


Kurzarbeit in der Schweizer Industrie: Herausforderungen und Forderungen

Die Situation der Kurzarbeit in der Schweizer Industrie zeigt, dass etwa 33 % der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) von dieser Maßnahme betroffen sind. Besonders stark betroffen sind kleinere Betriebe mit 10 bis 49 Mitarbeitern, von denen 45 % Kurzarbeit anwenden, sowie Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten, bei denen der Anteil bei 29 % liegt.

Die Dauer der Kurzarbeit variiert: Ein Drittel der Unternehmen setzt sie bereits seit mehr als sechs Monaten ein, während ein Viertel der Betriebe Kurzarbeit für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten nutzt. Dies verdeutlicht, dass viele Unternehmen über einen längeren Zeitraum mit den wirtschaftlichen Folgen der Krise zu kämpfen haben.

Ein weiteres Problem ist der als aufwändig empfundene Genehmigungsprozess für Kurzarbeit. Nur etwa 20 % der Unternehmen bewerten den Prozess als schnell und unbürokratisch. Die Mehrheit sieht hier erhebliche bürokratische Hürden, die den administrativen Aufwand erhöhen.

Vor diesem Hintergrund fordert der Verband Swissmechanic eine Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens. Da die Unternehmen weiterhin mit den wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sind, ist eine effizientere und weniger bürokratische Handhabung der Kurzarbeit dringend erforderlich, um die Belastung für die Betriebe zu verringern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.


Schwierige Zeiten für Swiss Steel: Rückgang von Umsatz und Nachfrage im Jahr 2024

Der Schweizer Stahlhersteller Swiss Steel steht im Jahr 2024 vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Der Umsatz des Unternehmens sank um 14,3 % auf 2,84 Milliarden Euro, was vor allem auf die anhaltend schwache Nachfrage im Automobilsektor zurückzuführen ist. Trotz umfangreicher Einsparungen und Restrukturierungsmaßnahmen verzeichnete Swiss Steel einen Verlust von 197,2 Millionen Euro.

Um die finanzielle Belastung zu verringern, hat das Unternehmen rund 800 Stellen abgebaut, davon 130 in der Schweiz. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Politische Unterstützung erhält Swiss Steel in Form von Überbrückungshilfen, die bis Ende 2028 in Anspruch genommen werden können. Diese Hilfen sollen dem Unternehmen helfen, die schwierige Phase zu überwinden.

Ein weiterer bedeutender Schritt war der Rückzug von der Schweizer Börse, der aufgrund der sinkenden Aktienliquidität erfolgte. Dieser Schritt unterstreicht die angespannte Lage des Unternehmens an den Finanzmärkten.

Trotz der zahlreichen Herausforderungen gibt es erste Anzeichen einer Stabilisierung bei den Auftragseingängen. Allerdings hängt eine nachhaltige Erholung stark von den Entwicklungen im europäischen Industriemarkt ab. Swiss Steel bleibt somit in einer unsicheren Phase, in der die weitere wirtschaftliche Erholung noch nicht gesichert ist.


Schweiz bei Glasfaserabdeckung unter dem europäischen Durchschnitt

Die Glasfaserabdeckung in der Schweiz liegt derzeit bei 58 % der Haushalte, was deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 75 % liegt. Damit schneidet die Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern unterdurchschnittlich ab. Länder wie Portugal, Spanien und Frankreich führen mit Abdeckungsraten von knapp unter oder über 90 % deutlich vor der Schweiz.

Auch im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Ländern zeigt sich, dass die Schweiz trotz ihrer Wirtschaftskraft bei der Glasfaserabdeckung zurückliegt. Deutschland weist eine Abdeckungsrate von 42 % auf, während Österreich bei 50 % liegt. Beide Länder liegen somit ebenfalls unter dem europäischen Durchschnitt.

Interessanterweise ist die Nutzungsrate in der Schweiz mit 54 % der Haushalte, die Zugang zu Glasfaser haben, vergleichbar mit dem europäischen Durchschnitt. Dies deutet darauf hin, dass die Schweizer Haushalte, die Zugang zu Glasfaser haben, diese Technologie auch tatsächlich nutzen. Dennoch bleibt die insgesamt niedrigere Abdeckungsrate ein Hindernis für die flächendeckende Verfügbarkeit von schnellem Internet in der Schweiz.


Aktuelle Entwicklungen in der Schweizer Uhrenindustrie: Akquisitionen und Personalwechsel

Die Schweizer Uhrenindustrie erlebt derzeit bedeutende Veränderungen, die sowohl Wachstumsstrategien als auch interne Anpassungen umfassen. Ein zentrales Ereignis ist die Akquisition von Gallet durch Breitling. Breitling hat die traditionsreiche Uhrenmarke Gallet übernommen, die für ihre Präzisionsuhren bekannt ist. Ziel ist es, Gallet als luxuriöse Schwestermarke neu zu positionieren und einen Relaunch für frühe Fernreisende zu ermöglichen. Diese Übernahme ist Teil der Expansionsstrategie von Breitling, die bereits 2023 mit der Akquisition von Universal Genève begann.

Parallel dazu gibt es einen bedeutenden Personalwechsel bei Panerai, einer Marke der Richemont-Gruppe. Der bisherige CEO Jean-Marc Pontroué wird durch Emmanuel Perrin ersetzt, der seit 33 Jahren bei Richemont tätig ist. Perrin soll die Marke wieder zu altem Glanz verhelfen, nachdem einige Modelle in der jüngeren Vergangenheit auf Kritik gestoßen sind.

Diese Entwicklungen spiegeln die aktuelle Krise in der Schweizer Uhrenindustrie wider, die sich in einer schwierigen Phase befindet. Während Breitling auf Wachstum durch strategische Akquisitionen setzt, reagiert Panerai mit einem Führungswechsel, um die Marke neu auszurichten. Die unterschiedlichen Ansätze zeigen, wie die Unternehmen versuchen, sich an die Herausforderungen der Branche anzupassen und zukunftsfähig zu bleiben.


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