Am Montag hat der Oberste Gerichtshof der USA mit einer 6:3-Entscheidung ein Gesetz aus Tennessee bestätigt, das Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen verbietet. Die konservative Mehrheit des Gerichts wies die Klage von Transgender-Aktivisten zurück, die argumentierten, das Gesetz verstoße gegen den Gleichheitssatz der Verfassung. In der Mehrheitsmeinung betonte Oberster Richter John Roberts, dass das Gesetz nicht auf Geschlechterdiskriminierung basiere, sondern den Schutz von Minderjährigen vor potenziell riskanten medizinischen Eingriffen wie Pubertätsblockern oder Hormonbehandlungen bezwecke. Tennessee begründete das Verbot mit möglichen irreversiblen Folgen wie Unfruchtbarkeit, erhöhten Gesundheitsrisiken und fehlender Reife von Minderjährigen, solche Entscheidungen zu treffen. Das Gericht stellte fest, dass das Gesetz rational mit dem Ziel des Jugendschutzes verknüpft sei und keine spezielle Schutzklasse für Transgender-Personen begründe.
Die liberalen Richter, angeführt von Sonia Sotomayor, kritisierten die Entscheidung scharf und warfen der Mehrheit vor, eine klare Geschlechterdiskriminierung zu verschleiern. Sie betonten die potenziellen Schäden für Transgender-Kinder und ihre Familien. Tennessee hatte das Gesetz 2023 verabschiedet, das Ärzten, die solche Behandlungen durchführen, rechtliche Konsequenzen androht. Der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates, Jonathan Skrmetti, begrüßte die Entscheidung als Sieg für den gesunden Menschenverstand und den Schutz von Kindern vor ideologiegetriebenen Eingriffen. Auch die Organisation „Do No Harm“ lobte das Urteil und betonte, dass solche Behandlungen experimentell und nicht ausreichend wissenschaftlich abgesichert seien. Der Fall, bekannt als United States v. Skrmetti, unterstreicht die hitzige Debatte über medizinische Behandlungen für Transgender-Minderjährige in den USA.