Online-Banking-Nutzung in Deutschland

Die „Zahl der Woche“ Nr. 38 vom Statistischen Bundesamt (Destatis) vom 16. September 2025 beleuchtet die Nutzung von Online-Banking in Deutschland und im europäischen Vergleich. Die Daten basieren auf der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten, die seit 2021 als Unterstichprobe im Mikrozensus durchgeführt wird. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2024.

Online-Banking-Nutzung in Deutschland: Neuer Höchststand

Im Jahr 2024 nutzten 67 % der Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren in Deutschland Online-Banking – dies entspricht etwa 41,7 Millionen Menschen. Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht. Vor zehn Jahren, im Jahr 2014, lag dieser Anteil noch bei 49 %, was eine deutliche Steigerung um 18 Prozentpunkte innerhalb eines Jahrzehnts zeigt.

Der Anteil von 67 % liegt genau im EU-Durchschnitt, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten gibt.

Europäischer Vergleich: Nordische Länder führend

Die Nutzung von Online-Banking variiert stark innerhalb der Europäischen Union:

  • Spitzenreiter sind:
  • Dänemark mit 98 %
  • Niederlande mit 96 %
  • Finnland mit 95 %
  • Schlusslichter bilden:
  • Rumänien mit 28 %
  • Bulgarien mit 31 %
  • Griechenland mit 54 %

Deutschland befindet sich damit im oberen Mittelfeld der EU-Staaten, aber deutlich hinter den nordischen und niederländischen Vorbildern.

Altersverteilung: Jüngere nutzen Online-Banking häufiger

Wie erwartet zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen Alter und Nutzung digitaler Bankdienstleistungen:

  • 25- bis 34-Jährige: Mit 82 % die am stärksten nutzende Altersgruppe.
  • 35- bis 44-Jährige: 79 % nutzen Online-Banking.
  • 45- bis 54-Jährige: 72 %
  • 55- bis 64-Jährige: 59 %
  • 65- bis 74-Jährige: Nur 44 % tätigen ihre Bankgeschäfte online.

Interessanterweise nutzten auch 64 % der jüngsten Gruppe (16- bis 24-Jährige) bereits Online-Banking, was zeigt, dass digitale Finanzdienstleistungen bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen etabliert sind.

Stärkster Anstieg bei jüngeren Nutzergruppen

Über den Zeitraum von 2014 bis 2024 hat sich die Nutzung in allen Altersgruppen erhöht – besonders stark jedoch bei den jüngeren und älteren Gruppen:

  • 16- bis 24-Jährige: +29 Prozentpunkte (von 35 % auf 64 %)
  • 45- bis 54-Jährige: +22 Prozentpunkte
  • 55- bis 64-Jährige: +22 Prozentpunkte
  • 65- bis 74-Jährige: +21 Prozentpunkte (von 23 % auf 44 %)

Die geringste Zunahme verzeichnete die ohnehin schon hochaktive Gruppe der 25- bis 34-Jährigen mit „nur“ +6 Prozentpunkten (von 76 % auf 82 %), da hier bereits vor zehn Jahren ein sehr hoher Durchdringungsgrad bestand.

Neue EU-Vorschrift zur Sicherheit ab Oktober 2025

Ein weiterer Schwerpunkt der Pressemitteilung ist eine neue, EU-weite Regelung, die am 9. Oktober 2025 in Kraft tritt. Danach sind Banken und Sparkassen verpflichtet, vor einer Überweisung eine Empfängerüberprüfung durchzuführen. Dieses sogenannte „Payee Verification“-Verfahren soll helfen, Betrugsfälle wie Phishing oder gefälschte Rechnungen zu reduzieren, bei denen Geld irrtümlich oder unter Täuschung an falsche Konten überwiesen wird. Die Maßnahme zielt darauf ab, das Online-Banking sicherer zu machen, insbesondere für weniger technikaffine oder ältere Nutzer.

Zusammenfassung

  • 67 % der 16- bis 74-Jährigen in Deutschland nutzten 2024 Online-Banking – so viele wie nie zuvor.
  • Dies entspricht dem EU-Durchschnitt, liegt aber hinter Ländern wie Dänemark, den Niederlanden und Finnland.
  • Die höchste Nutzung zeigen 25- bis 34-Jährige (82 %), die niedrigste bei 65- bis 74-Jährigen (44 %).
  • Der stärkste Zuwachs seit 2014 erfolgte bei den 16- bis 24-Jährigen (+29 PP).
  • Ab 9. Oktober 2025 gilt eine EU-weite Pflicht zur Empfängerprüfung bei Überweisungen, um Betrug vorzubeugen.
  • Die zunehmende Digitalisierung des Bankwesens spiegelt sich in allen Altersgruppen wider, bleibt aber altersabhängig.

Das Statistische Bundesamt unterstreicht damit die fortschreitende Digitalisierung im Alltag der Deutschen – bei gleichzeitigem Handlungsbedarf beim Verbraucherschutz und der Aufklärung über Cyberrisiken.


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