Am 23. Mai 2025 unterzeichnete Präsident Donald J. Trump eine Reihe von wegweisenden Executive Orders, die die Vereinigten Staaten wieder an die Spitze der globalen Nuklearenergie bringen sollen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Entwicklung, den Einsatz und die Regulierung der Kernenergie zu beschleunigen, um nationale Sicherheit, wirtschaftliche Stärke und Energiesouveränität zu gewährleisten. Angesichts der wachsenden Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) und der Notwendigkeit einer zuverlässigen Energieversorgung für militärische und industrielle Zwecke markieren diese Anordnungen einen Wendepunkt in der US-Energiepolitik.
Nuklearenergie als Rückgrat der nationalen Sicherheit
Ein zentraler Bestandteil der neuen Politik ist der beschleunigte Einsatz fortschrittlicher Nuklearreaktoren, die als unverzichtbar für die nationale Sicherheit gelten. Präsident Trump hat das Department of Energy (DOE) und das Department of Defense (DOD) angewiesen, innerhalb von 30 Monaten fortschrittliche Nukleartechnologien einzusetzen, um kritische Infrastrukturen wie KI-Rechenzentren und militärische Einrichtungen mit Strom zu versorgen. Ein ehrgeiziges Programm des Heeres soll innerhalb von drei Jahren einen Kernreaktor auf einer militärischen Anlage im Inland errichten und in Betrieb nehmen. Diese Reaktoren werden als „verteidigungskritische elektrische Infrastruktur“ eingestuft, da sie eine unterbrechungsfreie und hochleistungsfähige Stromversorgung bieten, die für die Bereitschaft und Sicherheit der USA unerlässlich ist.
Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Abhängigkeit von ausländischen Energiequellen zu verringern, die derzeit einen Großteil der militärischen und technologischen Operationen der USA antreiben. Wie ein Fact Sheet des Weißen Hauses betont: „Military installations… require uninterruptible, dispatchable, high-density power of the type that advanced nuclear reactors can provide… This is critical for readiness and national security.“ Die fortschrittlichen Reaktoren, darunter Mikro- und Modulreaktoren, sind besonders geeignet, abgelegene Standorte zu versorgen, die mit anderen Energiequellen nur schwer erreichbar sind.
Reform der Nuclear Regulatory Commission (NRC)
Ein weiterer Schwerpunkt der Executive Orders ist die umfassende Reform der Nuclear Regulatory Commission (NRC), die als zu risikoscheu kritisiert wird. Die NRC soll ihre Vorschriften innerhalb von 18 Monaten überarbeiten, um ein Gleichgewicht zwischen Sicherheitsstandards und den wirtschaftlichen sowie sicherheitspolitischen Vorteilen der Kernenergie zu schaffen. Zu den Reformen gehören feste Fristen für Genehmigungen – 18 Monate für neue Reaktoren und 12 Monate für den Weiterbetrieb bestehender Anlagen – sowie die Einführung wissenschaftlich fundierter Strahlengrenzwerte. Zudem wird ein beschleunigtes Verfahren für Reaktorkonzepte eingeführt, die vom DOE oder DOD getestet wurden, sowie ein standardisiertes Lizenzierungsverfahren für Mikro- und Modulreaktoren.
Die aktuelle Kultur der NRC wird als Hindernis für Innovationen betrachtet. Ein Executive Order stellt fest: „Instead of efficiently promoting safe, abundant nuclear energy, the NRC has instead tried to insulate Americans from the most remote risks without appropriate regard for the severe domestic and geopolitical costs of such risk aversion.“ Die Reformen sollen die NRC dazu zwingen, die Vorteile der Kernenergie stärker zu berücksichtigen und so den Bau neuer Reaktoren zu erleichtern.
Wiederbelebung der nuklearen Industriebasis
Die Executive Orders legen großen Wert auf die Stärkung der heimischen nuklearen Industriebasis und der Brennstoffversorgungskette. Derzeit liefern heimische Quellen nur etwa 5 % des in US-Reaktoren verwendeten Brennstoffs, was als „schwer verkümmert“ beschrieben wird. Um die Energiesouveränität zu erreichen, soll das DOE einen nationalen Plan für das Management abgebrannter Brennelemente, deren Wiederaufbereitung und Recycling entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erweiterung der Kapazitäten für die Uranumwandlung und -anreicherung, insbesondere für HALEU (High-Assay Low-Enriched Uranium), das für fortschrittliche Reaktoren benötigt wird.
Darüber hinaus wird der Defense Production Act genutzt, um die Zusammenarbeit mit der Industrie zu fördern, und es wird ein Programm zur Nutzung von überschüssigem Plutonium für die Brennstoffherstellung eingeführt. Bis 2030 sollen 5 GW durch Leistungserhöhungen bestehender Reaktoren und der Bau von zehn neuen großen Reaktoren erreicht werden. „The Nation’s nuclear fuel cycle infrastructure has severely atrophied,“ heißt es in einem Fact Sheet, „with domestic fuel sources supplying only about 5% of the fuel used in U.S. reactors.“
Rationalisierung von Reaktortests und Förderung von Innovationen
Die Prozesse für Reaktortests im DOE werden ebenfalls reformiert. Das DOE soll die Genehmigung und den Betrieb von Testreaktoren beschleunigen, sodass diese innerhalb von zwei Jahren nach Antragstellung betriebsbereit sind. Ein Pilotprogramm sieht den Bau von mindestens drei Reaktoren außerhalb der Nationalen Laboratorien vor, die bis zum 4. Juli 2026 Kritikalität erreichen sollen. Übermäßige Regulierungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem National Environmental Policy Act (NEPA), sollen reduziert werden, um Innovationen zu fördern. „Overregulation by the Federal government has stifled the domestic development and deployment of advanced reactors,“ kritisiert ein Fact Sheet.
Förderung amerikanischer Nuklearexporte
Die Executive Orders zielen auch darauf ab, die globale Wettbewerbsfähigkeit der US-Nuklearindustrie zu stärken. Der Außenminister soll Verhandlungen für Abkommen nach dem Atomic Energy Act führen, um den Zugang zu internationalen Märkten zu erleichtern. Ein Programm zur Förderung von Nuklearexporten soll innerhalb von 90 Tagen entwickelt werden, um die Beziehungen zu Verbündeten zu stärken und die Kontrolle durch geopolitische Gegner zu verhindern. „By instructing the Department of State and other agencies to aggressively pursue export opportunities, this Order will strengthen our relationships with our allies and disrupt potential industry control by adversaries,“ betont ein Fact Sheet.
Unterstützung der privaten Industrie und Belegschaftsentwicklung
Um private Investitionen zu erleichtern, sollen staatliche Barrieren für den Bau fortschrittlicher Reaktoren auf Bundesgeländen abgebaut werden. Das DOE wird angewiesen, mindestens 20 Tonnen HALEU für private Projekte bereitzustellen, und es sollen Recycling- und Wiederaufbereitungskapazitäten auf Bundesgeländen ermöglicht werden. Die Industrie unterstützt diese Maßnahmen, da regulatorische Verzögerungen als Haupthindernis gelten. Joseph Dominguez, CEO von Constellation Energy, wird mit den Worten zitiert: „The problem in the industry has historically been regulatory delay.“
Gleichzeitig wird die Entwicklung einer qualifizierten Belegschaft gefördert. Bildungsprogramme und der Zugang zu Forschungsressourcen der Nationalen Laboratorien sollen verbessert werden, um den Bedarf an Fachkräften in der Nukleartechnik zu decken. „Preparing our workforce to establish America’s energy dominance“ ist ein zentrales Ziel der Executive Orders.
Ambitionierte Ziele für die Zukunft
Die Maßnahmen verfolgen das ehrgeizige Ziel, die US-Nuklearkapazität von derzeit etwa 100 GW bis 2050 auf 400 GW zu vervierfachen. Angesichts der Tatsache, dass seit 1978 nur zwei neue Reaktoren in den USA in Betrieb genommen wurden und 87 % der weltweit gebauten Reaktoren auf ausländischen Designs basieren, ist dies ein kühner Plan. Die Abhängigkeit von ausländischem Brennstoff, der derzeit den Großteil des Bedarfs deckt, soll durch Investitionen in heimische Ressourcen wie Uran und Thorium reduziert werden.
Fazit
Die Executive Orders von Präsident Trump signalisieren eine aggressive Neuausrichtung der US-Nuklearpolitik. Durch Reformen der NRC, Investitionen in die Industriebasis, die Förderung von Exporten und die Unterstützung der privaten Industrie sollen die USA ihre Position als globale Führungskraft in der Nukleartechnologie zurückgewinnen. Die Maßnahmen adressieren zentrale Herausforderungen wie übermäßige Regulierung, die Abhängigkeit von ausländischen Brennstoffen und die Notwendigkeit einer qualifizierten Belegschaft. Mit einem klaren Fokus auf nationale Sicherheit und die wachsende Nachfrage nach Energie für KI und andere Technologien könnte diese Politik einen Wendepunkt für die Kernenergie in den USA darstellen.
Die Executive Orders von Präsident Donald J. Trump vom 23. Mai 2025 zur Förderung der Nuklearenergie bieten Privatinvestoren zahlreiche Möglichkeiten, von der Neuausrichtung der US-Nuklearpolitik zu profitieren. Im Folgenden werden die potenziellen Anlagemöglichkeiten in Aktien, ETFs und anderen Finanzinstrumenten skizziert, basierend auf den Maßnahmen der Executive Orders und aktuellen Marktstimmungen.
1. Investitionen in Aktien von Nuklearunternehmen
Die Executive Orders zielen darauf ab, die Nuklearindustrie durch beschleunigte Genehmigungsverfahren, Investitionen in die Brennstoffversorgungskette und den Ausbau der Reaktorkapazitäten zu stärken. Dies schafft Chancen für Investitionen in Unternehmen, die in der Nuklearenergie tätig sind. Folgende Aktien könnten besonders profitieren:
- Constellation Energy (CEG): Als einer der größten Betreiber von Kernkraftwerken in den USA wird Constellation Energy von den Reformen der Nuclear Regulatory Commission (NRC) und der Nachfrage nach zuverlässiger Energie für KI-Rechenzentren profitieren. CEO:Joesph Dominguez betonte, dass regulatorische Verzögerungen ein Haupthindernis waren, das nun abgebaut wird.
- BWX Technologies (BWXT): Dieses Unternehmen ist auf die Herstellung von Komponenten für Kernreaktoren spezialisiert und könnte von den geplanten Reaktorbauprojekten, insbesondere für militärische Anlagen, profitieren.
- Cameco Corp (CCJ): Als einer der weltweit größten Uranproduzenten wird Cameco von der geplanten Erweiterung der heimischen Uranumwandlung und -anreicherung profitieren, insbesondere durch die Nachfrage nach HALEU.
- Energy Fuels Inc (UUUU): Dieses Unternehmen ist in der Uranförderung und -verarbeitung tätig und könnte von der Förderung der heimischen Brennstoffversorgungskette profitieren.
- Centrus Energy Corp (LEU): Centrus ist auf die Anreicherung von Uran spezialisiert und könnte von der Bereitstellung von HALEU für private Projekte und den Ausbau der Brennstoffinfrastruktur profitieren.
2. ETFs für breitere Diversifikation
Für Anleger, die das Risiko einzelner Aktien vermeiden möchten, bieten ETFs eine Möglichkeit, breit gestreut in die Nuklearindustrie oder verwandte Sektoren zu investieren. Folgende ETFs könnten von Trumps Nuklearpolitik profitieren:
- Global X Uranium ETF (URA): Dieser ETF investiert in Unternehmen, die in der Uranförderung, -verarbeitung und in nuklearbezogenen Technologien tätig sind, wie Cameco, Energy Fuels und andere. Da die Executive Orders die heimische Uranproduktion fördern, könnte dieser ETF ein direkter Profiteur sein.
- VanEck Uranium+Nuclear Energy ETF (NLR): Dieser ETF umfasst Unternehmen in der gesamten Wertschöpfungskette der Nuklearenergie, einschließlich Reaktorbau, Betreiber wie Constellation Energy und Brennstofflieferanten. Er bietet eine breite Exposition gegenüber dem Sektor.
- SPDR S&P Kensho Clean Power ETF (CNRG): Obwohl dieser ETF auch erneuerbare Energien abdeckt, umfasst er Unternehmen, die von der gestiegenen Nachfrage nach sauberer Energie, einschließlich Kernenergie, profitieren könnten.
- iShares U.S. Infrastructure ETF (IFRA): Da die Executive Orders den Bau neuer Reaktoren und die Wiederinbetriebnahme geschlossener Anlagen fördern, könnten Infrastrukturunternehmen, die an solchen Projekten beteiligt sind, profitieren.
Vorteil von ETFs: Sie bieten Diversifikation und reduzieren das Risiko, das mit Einzelaktien verbunden ist. Der Vanguard S&P 500 UCITS ETF (ISIN: IE00B3XXRP09) könnte ebenfalls eine Option sein, da er die 500 größten US-Unternehmen umfasst, von denen einige indirekt von der Nuklearpolitik profitieren könnten, allerdings ist er weniger fokussiert auf den Nuklearsektor.
3. Indirekte Profiteure: Finanz- und Verteidigungssektor
Die Executive Orders fördern auch die nationale Sicherheit und den Einsatz von Kernreaktoren für militärische Zwecke, was indirekte Investitionsmöglichkeiten schafft:
- Finanzsektor: Die Deregulierung und Steuersenkungen, die mit Trumps Politik einhergehen, könnten Finanzinstitute wie JPMorgan Chase (JPM) oder Goldman Sachs (GS) begünstigen, die von erhöhten Investitionen in Infrastrukturprojekte und Fusionen/Übernahmen profitieren könnten.
- Verteidigungssektor: Unternehmen wie Lockheed Martin (LMT), Northrop Grumman (NOC) oder Raytheon Technologies (RTX) könnten von erhöhten Verteidigungsausgaben und der Klassifizierung von Reaktoren als „verteidigungskritische Infrastruktur“ profitieren.
ETFs wie der SPDR S&P Aerospace & Defense ETF (XAR) könnten eine Möglichkeit sein, in den Verteidigungssektor zu investieren, der indirekt von der Nuklearpolitik profitieren könnte.
4. Gold als Absicherung
Die Executive Orders und die damit verbundenen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten könnten die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold steigern. Gold wird in Zeiten wirtschaftlicher Volatilität oft als Absicherung genutzt, und die Unsicherheiten durch Trumps Zollpolitik könnten diesen Effekt verstärken.
- Investitionsmöglichkeiten:
- SPDR Gold Shares ETF (GLD) oder iShares Gold Trust (IAU) bieten direkten Zugang zu Goldpreisentwicklungen.
- Goldminenaktien wie Newmont Corporation (NEM) oder Barrick Gold (GOLD) könnten ebenfalls profitieren, da sie von steigenden Goldpreisen und der Nachfrage nach Rohstoffen für die Nuklearindustrie (z. B. Uran) begünstigt werden.
5. Kryptowährungen als spekulative Option
Obwohl nicht direkt mit der Nuklearpolitik verbunden, könnte Trumps kryptofreundliche Haltung (z. B. die Ankündigung einer Bitcoin-Reserve) den Kryptomarkt stützen. Unternehmen wie Coinbase (COIN) oder Mara Holdings (MARA) könnten von einer deregulierten Kryptopolitik profitieren, was für risikofreudige Anleger interessant sein könnte.
6. Risiken und strategische Überlegungen
- Marktvolatilität durch Zollpolitik: Trumps Zollpolitik hat bereits zu starken Kursschwankungen geführt, wie Webquellen zeigen. Anleger sollten daher ein diversifiziertes Portfolio anstreben, um Risiken zu minimieren.
- Langfristige Perspektive: Die Nuklearpolitik zielt auf langfristige Ziele wie den Ausbau der Kapazität bis 2050. Anleger sollten daher langfristige Investments in Betracht ziehen und kurzfristige Volatilität einkalkulieren.
- Diversifikation: Breit gestreute ETFs wie der Xtrackers S&P 500 Equal Weight UCITS ETF (ISIN: IE00BLNMYC90) oder der iShares MSCI USA Mid-Cap Equal Weight UCITS ETF können das Risiko reduzieren, indem sie auf kleinere und mittlere US-Unternehmen setzen, die von Trumps „America First“-Politik profitieren könnten.
Empfehlung für Privatinvestoren
- Konservative Anleger: Setzen Sie auf ETFs wie den Global X Uranium ETF (URA) oder den VanEck Uranium+Nuclear Energy ETF (NLR), um breit gestreut vom Nuklearboom zu profitieren, kombiniert mit Gold-ETFs wie SPDR Gold Shares (GLD) als Absicherung.
- Risikofreudige Anleger: Investieren Sie in Einzelaktien wie Constellation Energy, Cameco oder Centrus Energy, die direkt von der Nuklearpolitik profitieren, oder spekulieren Sie auf Kryptounternehmen wie Coinbase.
- Diversifikation: Kombinieren Sie Nuklear-ETFs mit breit gestreuten US-ETFs wie dem Vanguard S&P 500 UCITS ETF und defensiven Anlagen wie Tagesgeld oder Bundesanleihen, um Risiken durch Marktschwankungen zu minimieren.
Fazit
Privatinvestoren können von Trumps Nuklearpolitik durch gezielte Investitionen in Aktien und ETFs im Nuklearsektor, in verwandte Branchen wie Verteidigung und Finanzen sowie durch Absicherungen wie Gold profitieren. Wichtig ist, die eigene Risikobereitschaft zu berücksichtigen und ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen, um von den langfristigen Chancen der Nuklearpolitik zu profitieren, während kurzfristige Marktvolatilitäten abgefedert werden.
Hinweis: Bevor Sie investieren, sollten Sie Ihre finanzielle Situation und Risikobereitschaft prüfen und gegebenenfalls einen Finanzberater konsultieren. Die genannten Aktien und ETFs sind keine Kaufempfehlung, sondern Beispiele basierend auf den aktuellen politischen Entwicklungen.