Renaissance der Atomkraft: UBS hebt Uranprognose an – Politischer Rückenwind und Energiemangel befeuern Nukleartrend in den USA

Das Dokument mit dem Titel „UBS Upgrades Uranium Prices On ‚Repowering The US‘ Theme Gaining Steam“ analysiert die zunehmende Bedeutung der Kernenergie in den USA vor dem Hintergrund aktueller Energiekrisen und geopolitischer Entwicklungen. Im Zentrum steht die Entscheidung der UBS, ihre kurzfristige Preisprognose für Uran um etwa 10 % auf 72 US-Dollar pro Pfund für 2025 anzuheben. Diese Entscheidung wird getragen von einem günstigen politischen Klima, parteiübergreifender Unterstützung und Angebotsverknappungen auf dem globalen Markt.

Die Hauptaussagen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

1. Energiemangel als Katalysator für Atomenergie
Extreme Hitzewellen in den USA haben mehrfach zu Überlastungen des Stromnetzes geführt und die Fragilität der Energieinfrastruktur offengelegt. UBS sieht hierin eine Bestätigung ihrer schon 2020 geäußerten These, dass Kernenergie die einzig tragfähige, CO₂-freie Lösung zur dauerhaften Stromversorgung darstelle.

2. Politischer Rückenwind für Atomstrom
Die UBS verweist auf ein wachsendes politisches Momentum in den USA zugunsten der Kernenergie. Dazu zählt etwa die Ankündigung des Bundesstaats New York, ein neues 1-Gigawatt-Kernkraftwerk zu errichten, unterstützt von regulatorischen Reformen aus der Trump-Ära. Schätzungen zufolge könnte die nukleare Kapazität in den USA bis 2050 von aktuell rund 100 GW auf 400 GW anwachsen – deutlich über den Zielen der Biden-Regierung.

3. Preisprognosen und Marktstrategie
UBS hat ihre langfristige Uranpreisprognose auf 77 US-Dollar real (2025) und 81 US-Dollar nominal ab 2030 festgesetzt. Der Markttrend werde zusätzlich durch geopolitische Risiken und Angebotsengpässe gestützt. Titel wie Cameco und Oklo gelten als Favoriten im Portfolio sogenannter „atomic bulls“.

4. Unternehmensbewertungen im Sektor
UBS aktualisiert auch ihre Einschätzungen zu einzelnen Unternehmen:

  • Paladin Energy (PDN): Beibehaltung der Kaufempfehlung, Kursziel leicht auf 9,40 AUD erhöht; trotz leicht reduzierter Produktionsaussichten insgesamt positiv durch steigende Preise.
  • Boss Energy (BOE): Herabstufung auf „Verkaufen“, obwohl Produktionsziele erreicht wurden; überbewertet nach starkem Kursanstieg, Unsicherheiten bei Lagerstätten- und Expansionskosten.

Kritische Einordnung
Die Argumentation der UBS erscheint aus marktlogischer Sicht schlüssig, insbesondere angesichts struktureller Engpässe und der Notwendigkeit emissionsarmer Grundlastversorgung. Allerdings blendet der Bericht gesellschaftliche und ökologische Debatten über Sicherheitsrisiken, Endlagerfragen und politische Widerstände weitgehend aus. Die Rolle der Atomkraft als „Allheilmittel“ wird kaum hinterfragt – eine bemerkenswerte Leerstelle in einem Bericht, der sich stark auf ökonomische und marktpolitische Perspektiven stützt.

Insgesamt vermittelt das Papier ein klares Bild: Die Kernenergie erlebt eine Renaissance, zumindest aus Sicht finanzmarktgetriebener Akteure wie UBS – mit entsprechenden Implikationen für Anleger und politische Entscheidungsprozesse. Doch wie nachhaltig diese Entwicklung ist, hängt nicht nur vom Uranpreis oder parteiübergreifender Gesetzgebung ab, sondern ebenso von gesellschaftlicher Akzeptanz, technologischer Sicherheit und der Fähigkeit, echte energiepolitische Transformation umzusetzen.


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