Schweiz: Entwicklung des Produzenten- und Importpreisindex im Juli 2025


Thema: Entwicklung des Produzenten- und Importpreisindex

1. Gesamtüberblick: Preisentwicklung im Juli 2025

Der Produzenten- und Importpreisindex (Gesamtangebot), der die Preisentwicklung von inländischen Erzeugnissen und importierten Waren in der Schweiz misst, sank im Juli 2025 gegenüber dem Vormonat (Juni 2025) um 0,2 % und erreichte einen Stand von 106,2 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Juli 2024) fiel das Preisniveau um 0,9 %.

Dieser Rückgang resultiert aus einem komplexen Preisgefüge: Während bestimmte Sektoren wie Uhren, medizinische Produkte und Metallwaren preislich sanken, verteuerten sich vor allem Energieprodukte wie Erdöl, Erdgas und Mineralölprodukte.

2. Aufteilung nach Indexarten

Die Gesamtentwicklung setzt sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen:

  • Produzentenpreisindex (PPI):
  • Indexstand im Juli 2025: 106,5 Punkte
  • Veränderung gegenüber Vormonat: –0,3 %
  • Veränderung gegenüber Vorjahr (Juli 2024): ±0,0 % (keine Veränderung)
    → Die Inlandsproduktion bleibt preislich stabil im Vorjahresvergleich, zeigt aber eine leichte Abschwächung gegenüber Juni.
  • Importpreisindex (IPI):
  • Indexstand im Juli 2025: 105,5 Punkte
  • Veränderung gegenüber Vormonat: +0,1 %
  • Veränderung gegenüber Vorjahr: –2,8 %
    → Die Importpreise legten leicht zu, bleiben aber deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

3. Preisentwicklung bei inländischen Produkten (Produzentenpreisindex)

Im Bereich der inländischen Produktion (PPI) gab es im Juli 2025 folgende wesentliche Preisbewegungen:

  • Preisrückgänge:
  • Uhren: deutlicher Rückgang um –2,9 % (Gewicht: 6,16 %), Hauptverursacher des Gesamtrückgangs (Beitrag: –0,185 Punkte).
  • Medizinische und zahnmedizinische Apparate und Materialien: –2,3 % (Beitrag: –0,062).
  • Metallprodukte: –0,5 % (Beitrag: –0,029).
  • Elektronische Bauelemente und Leiterplatten: –1,1 % (Beitrag: –0,029).
  • Schrott: –8,2 % (Beitrag: –0,013).
  • Preisanstiege:
  • Mineralölprodukte: starker Anstieg um +4,0 % (Gewicht: 0,71 %), einziger nennenswerter Preistreiber im Inland (Beitrag: +0,037).
  • Fleisch und Fleischprodukte: +0,6 % (Beitrag: +0,013).

4. Preisentwicklung bei Importen (Importpreisindex)

Die Importpreise wurden im Juli 2025 von starken Schwankungen geprägt:

  • Deutliche Preisanstiege:
  • Erdöl und Erdgas: +12,3 % (Gewicht: 1,41 %), stärkster Preistreiber (Beitrag: +0,327 Punkte).
  • Mineralölprodukte: +5,7 % (Gewicht: 2,63 %, Beitrag: +0,209).
  • Nichteisen-Metalle und -produkte: +0,7 % (Beitrag: +0,014).
  • Starke Preisrückgänge:
  • Gemüse, Melonen und Kartoffeln: –18,8 % (Beitrag: –0,089).
  • Möbel: –3,9 % (Beitrag: –0,058).
  • Nahrungsmittel insgesamt: –1,7 % (Beitrag: –0,057).
  • Zitrusfrüchte: –2,2 % (Beitrag: –0,031).
  • Metallprodukte: –1,6 % (Beitrag: –0,032).
  • Rohkaffee: –6,3 % (Beitrag: –0,022).
  • Medizinische und zahnmedizinische Apparate und Materialien: –6,3 % (Beitrag: –0,021).
  • Uhren: –1,5 % (Beitrag: –0,021).

5. Wichtigste Einflussfaktoren auf den Gesamtindex

Der Gesamtindex des Angebots (Produzenten- und Importpreisindex) veränderte sich um –0,2 % gegenüber Juni. Die wichtigsten Einzelbeiträge waren:

  • Negative Beiträge (Preisdruck nach unten):
  • Uhren (PPI): –0,185
  • Gemüse, Melonen, Kartoffeln (IPI): –0,089
  • Möbel (IPI): –0,058
  • Nahrungsmittel (IPI): –0,057
  • Metallprodukte (PPI): –0,029
  • Positive Beiträge (Preisdruck nach oben):
  • Erdöl und Erdgas (IPI): +0,327
  • Mineralölprodukte (IPI): +0,209
  • Mineralölprodukte (PPI): +0,037

Trotz der starken Anstiege bei Energieprodukten überwogen die Preisrückgänge insgesamt, was den leichten Rückgang des Gesamtindex erklärt.

6. Spezifische Segmententwicklungen

  • Verarbeitete Produkte:
  • Inlandabsatz: Indexstand 111,0 → ±0,0 % gegenüber Vormonat, +0,2 % gegenüber Vorjahr.
  • Exporte: Indexstand 100,5 → –0,6 % gegenüber Vormonat, +0,6 % gegenüber Vorjahr.
  • Energiepreise:
  • Produzentenseite: +0,6 % (PPI-Energie), aber –7,8 % im Vorjahresvergleich.
  • Importseite: +8,5 % (IPI-Energie), jedoch –12,2 % im Vorjahresvergleich.
  • Kerninflation (ohne volatilere Rohstoffe):
  • Gesamtangebot: –0,4 % gegenüber Vormonat, –0,1 % gegenüber Vorjahr.
    → Zeigt eine moderate, stabile Preisentwicklung bei weniger schwankungsanfälligen Gütern.

Fazit

Im Juli 2025 zeigte sich ein leicht fallendes Preisniveau im Gesamtangebot von Schweizer Inlands- und Importprodukten (–0,2 % gegenüber Juni). Der Importpreisindex stieg leicht (+0,1 %), getrieben durch höhere Energiepreise (Erdöl, Erdgas, Mineralölprodukte). Gleichzeitig gaben Uhren, Möbel, Lebensmittel und medizinische Produkte deutlich an Preis nach.

Der Produzentenpreisindex fiel um –0,3 %, vor allem wegen sinkender Preise für Uhren und Metallwaren. Im Vorjahresvergleich ist eine deflationäre Tendenz erkennbar (–0,9 % beim Gesamtindex), was auf eine Entspannung der Inflationsdynamik hindeutet – besonders bei Energie und Rohstoffen.

Die Kerninflation bleibt stabil, was auf eine nachhaltige Preisentwicklung bei nicht-rohstoffnahen Gütern schließen lässt.


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