Der vorliegende Bericht des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) zur Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt im Juli 2025 bietet eine detaillierte Übersicht über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit, der arbeitsmarktlichen Massnahmen (AMM) und weiterer relevanter Indikatoren. Die Daten stammen aus der amtlichen Arbeitsmarktstatistik und beziehen sich auf den Stichtag 31. Juli 2025.
Arbeitslosigkeit
- Die Zahl der arbeitslosen Personen in der Schweiz stieg im Juli 2025 gegenüber dem Vormonat um 2’277 Personen (+1,8 %) auf insgesamt 129’154.
- Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Juli 2024) ist ein Anstieg um 21’438 Personen (+19,9 %) zu verzeichnen.
- Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 2,7 %.
- Die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 1’562 (+1,2 %) auf 137’049, und die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte bei 2,9 %.
Die Zunahme ist in allen Sprachregionen und bei beiden Geschlechtern zu beobachten:
- Deutschschweiz: +1’294 (+1,7 %)
- Westschweiz und Tessin: +983 (+2,0 %)
- Frauen: +1’577 (+2,8 %)
- Männer: +700 (+1,0 %)
Besonders betroffen sind:
- Langzeitarbeitslose (über 1 Jahr): +574 (+3,3 %), insgesamt 17’952
- Jugendarbeitslose (15–24 Jahre): +796 (+7,4 %), insgesamt 11’496
- Ältere Arbeitslose (50–64 Jahre): +173 (+0,5 %), insgesamt 35’640
Sektorale und regionale Verteilung
Die Arbeitslosigkeit ist überwiegend im Dienstleistungssektor (Sektor G-T) konzentriert:
- Dienstleistungen: 92’409 Arbeitslose (+1,8 % gegenüber Vormonat)
- Industrie (Sektor B-F): 27’776 Arbeitslose (+0,6 %)
- Land- und Forstwirtschaft (Sektor A): 612 Arbeitslose
Branchen mit starkem Anstieg im Juli 2025:
- Information und Kommunikation: +3,2 %
- Kunst, Unterhaltung und Erholung: +3,3 %
- Gesundheits- und Sozialwesen: +3,4 %
Arbeitsmarktliche Massnahmen (AMM)
Personen in arbeitsmarktlichen Massnahmen gelten als nichtarbeitslose Stellensuchende. Im Juli 2025 nahmen insgesamt 29’325 Personen an AMM teil (+1,8 % gegenüber Vormonat).
Die AMM gliedern sich in drei Kategorien:
- Beschäftigungsmassnahmen (z. B. öffentliche Programme, Praktika)
- Bildungsmassnahmen (Umschulungen, Weiterbildungen)
- Spezielle Massnahmen (Einarbeitungszuschüsse, Pendlerbeiträge, Förderung der Selbständigkeit)
Erwerbssituation der nichtarbeitslosen Stellensuchenden (Juli 2025)
- Zwischenverdienst: 33’432 Personen (+0,5 %)
- VZ-/TZ-Stelle: 29’325 Personen (+1,8 %)
- AMM: 7’123 Personen (–16,1 %)
- Übrige: 10’407 Personen (+10,0 %)
Kantonale Übersicht
Die Arbeitslosenquoten variieren stark zwischen den Kantonen:
- Höchste Quoten: Basel-Stadt (6,5 %), Solothurn (5,0 %), Freiburg (4,9 %)
- Tiefste Quoten: Appenzell Innerrhoden (1,3 %), Uri (1,9 %), Graubünden (1,9 %)
Zürich weist mit 35’577 Arbeitslosen den höchsten Bestand auf, gefolgt von Bern (18’948) und der Waadt (27’917).
Weitere Indikatoren
- Gemeldete offene Stellen: 63’931 (+3,3 % gegenüber Vormonat)
- Kurzarbeit: Die Daten werden mit dreimonatiger Verzögerung veröffentlicht. Die Zahlen für die letzten Monate sind noch vorläufig und können sich erheblich ändern.
- Ausbildungsstufe: Die meisten Arbeitslosen haben eine Ausbildung auf Sekundarstufe II (z. B. Berufslehre, Maturität).
Fazit: Der Schweizer Arbeitsmarkt zeigt im Juli 2025 eine verschlechterte Lage mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr. Besonders Jugendliche und Personen im Dienstleistungssektor sind betroffen. Die Arbeitslosenquote bleibt stabil, aber die absoluten Zahlen steigen, was auf eine angespannte Konjunkturlage hindeutet. Die AMM und andere Unterstützungsangebote spielen weiterhin eine wichtige Rolle bei der Integration in den Arbeitsmarkt.
Im Juli 2025 waren die meisten offenen Stellen in der Schweiz in folgenden Kantonen gemeldet:
- Zürich: 22’737 offene Stellen
- Waadt (Vaud): 18’317 offene Stellen
- Bern: 11’095 offene Stellen
- Aargau: 12’142 offene Stellen
- Genf (Genève): 10’627 offene Stellen (Summe aus Tabelle 24 und 25: 9’322 + 1’305)
Die höchste Dichte an offenen Stellen im Verhältnis zur Bevölkerung oder zum Arbeitsmarkt weisen jedoch kleinere Wirtschaftszentren auf, wie beispielsweise Basel-Stadt (4’418 Stellen) und Zug (1’896 Stellen), die im Schweizer Durchschnitt überdurchschnittlich viele gemeldete Stellen pro Kopf haben.
Insgesamt waren schweizweit 39’805 offene Stellen bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet. Davon unterliegen 24’231 Stellen der Meldepflicht (60,9 %).
Grenzgängerstatistik im 2. Quartal 2025
Etwas mehr als die Hälfte aller Grenzgängerinnen und Grenzgänger hatten ihren Wohnsitz in Frankreich (58,0%). Ebenfalls grosse Anteile wohnten in Italien (22,5%) und in Deutschland (16,3%). Über die letzten fünf Jahre hinweg stieg die Anzahl von 339 000 im 2. Quartal 2020 auf 407 000 im 2. Quartal 2025. Dies entspricht einem Wachstum von 20,1%.

