Schweizer Finanzmarkt vom Montag, 21. Juli 2025

Der Zürcher Aktienmarkt ist mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche gestartet. Der Swiss Market Index (SMI) gab am Montag um 0,38 Prozent auf 11 936,89 Punkte nach und entfernte sich damit erneut von der psychologisch wichtigen Marke von 12 000 Zählern. Auch die übrigen Leitbarometer schlossen moderat im Minus: Der breit gefasste SPI verlor 0,27 Prozent auf 16 701,99 Punkte, der Blue‑Chip‑Index SLI sank um 0,14 Prozent auf 1 986,05 Punkte, während der SPI20 – ein Nebenwertesegment – um 0,38 Prozent auf 11 667,56 Punkte nachgab. Parallel dazu stieg der Volatilitätsindex VSMI um 3,05 Prozent auf 13,91 Punkte – ein Indiz dafür, dass sich die Nervosität der Anleger allmählich erhöht. Die Bundesobligation rentierten mit 0,453 Prozent ebenfalls tiefer.

Dass die Verluste im Leitindex stärker ausfielen als im SLI, unterstreicht einmal mehr die Dominanz der Schwergewichte. Nestlé (–0,9 %), Novartis (–0,8 %) und insbesondere Roche (–1,1 %) lasteten spürbar auf der Stimmung. Bei Roche kam neben allgemeiner Ergebnis­skepsis ein doppelter Rückschlag in der Forschung hinzu: Die US‑FDA verweigerte einer neuen Indikation die Zulassung, und eine Phase‑III‑Studie scheiterte an den Endpunkten – ein Warnsignal für das sonst so solide Pipeline‑Narrativ des Konzerns. Mit Blick auf das Donnerstag anstehende Zahlenwerk von Roche und Nestlé herrscht demzufolge erhöhte Vorsicht.

Überdurchschnittliche Abgaben verzeichneten zudem konjunkturabhängige Werte wie Amrize und Adecco (je –1,5 %) sowie Lonza (–1,4 %) und der Luxusgüterkonzern Richemont (–1,2 %). Bei Richemont wirkt der jüngste Umsatzbericht offensichtlich nur kurzfristig nach; seit Jahresbeginn bleibt ein mageres Plus von gut einem Prozent.

Auf der Gewinnerseite dominierten Finanzaktien. Swiss Re (+1,7 %) profitierte von guten Vorgaben der deutschen Munich Re und knüpfte damit an ihre Rolle als Defensiv‑Dividendenwert an. Julius Bär stieg um 1,5 Prozent; UBS (+0,8 %) und Partners Group (+0,5 %) folgten in ihrem Kielwasser. Auch Industrie­titel mit frischen Erfolgsbilanzen legten zu: ABB (+0,7 %) verteidigte den Kurssprung nach starken Halbjahreszahlen, Schindler avancierte gar um 1,4 Prozent.

Im breiten Markt meldete der Klimatechniker Belimo zweistelliges Umsatz‑ und Gewinnwachstum und übertraf damit die Analystenschätzungen – die Aktie honorierte dies mit einem Aufschlag von 1,1 Prozent. Dagegen kam es bei Highflyern wie Carlo Gavazzi (–6,2 %) und Cicor (–8,1 %) zu deutlichen Gewinnmitnahmen, nachdem beide Titel zuvor zu den Jahressiegern zählten.

Fazit: Der Handel bleibt im sommerlich ausgedünnten Markt von geringer Tiefe geprägt. Die in dieser Woche anstehende Berichtssaison – national Nestlé und Roche, international Alphabet und Tesla – sowie die Zinssitzung der EZB bilden die nächsten Lackmustests. Solange die Schwergewichte schwächeln und die geopolitischen Spannungen ungelöst bleiben, dürfte der SMI nur schwerlich den Ausbruch über 12 000 Punkte schaffen. Zugleich signalisiert der Anstieg des VSMI eine latente Unruhe, die bei Enttäuschungen rasch in erhöhte Volatilität umschlagen kann. In diesem Umfeld rückt die Diversifikation jenseits der altbewährten Kolosse mehr denn je ins Zentrum eines risiko­bewussten Portfolios.

Swiss Blue Chip Aktien(Börsenplatz Zürich)