Stanford Medicine hat angekündigt, keine geschlechtsangleichenden Operationen mehr an Patienten unter 19 Jahren durchzuführen. Damit folgt die renommierte Einrichtung dem Children’s Hospital Los Angeles, das im Juli sein „Trans Youth Program“ schloss. Die Entscheidung, die am 2. Juni 2025 in Kraft trat, wurde nach Rücksprache mit klinischen Experten und unter Berücksichtigung neuer Bundesrichtlinien getroffen, wie die San Francisco Chronicle berichtet.
Die Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofs, das ein Verbot solcher Eingriffe für Minderjährige in Tennessee bestätigte, sowie der Bemühungen der Trump-Regierung, geschlechtsangleichende Behandlungen für Jugendliche einzuschränken. Stanford betont, dass dieser Schritt zum Schutz von Patienten und medizinischem Personal erfolgte, auch wenn er für betroffene Familien schwerwiegende Folgen hat.
Die 2015 gegründete Stanford Pediatric and Adolescent Gender Clinic wird weiterhin andere Formen der „gender-affirming care“, wie Hormontherapien und Pubertätsblocker, anbieten. Solche Behandlungen sind jedoch umstritten, da sie schwerwiegende Nebenwirkungen wie Unfruchtbarkeit oder irreversible körperliche Veränderungen haben können.
Die Debatte um geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Minderjährigen bleibt polarisierend. Während Befürworter von einem notwendigen Schutz der Jugend sprechen, betonen Kritiker die Bedeutung medizinischer Unterstützung für transidente Jugendliche. Stanford Medicine steht nun im Zentrum dieser Diskussion, die sowohl ethische als auch rechtliche Fragen aufwirft.