Technische Analyse Xetra-DAX vom 17.06.2025: Abwärtsdynamik setzt sich fort – Wichtige Unterstützungen im Fokus
Schlusskurs Xetra-DAX: 23.434,65 Punkte (-1,12%)
Volatilitätsindex VDAX-NEW: 23,32 Punkte (+7,14 %)
1. Das Wichtigste in Kürze (Executive Summary)
- Aktuelle Lage: Kurzfristige Korrekturphase innerhalb eines intakten, übergeordneten Aufwärtstrends. Der Index zeigt deutliche Schwäche und testet wichtige charttechnische Zonen.
- Dominantes Signal: Negatives Momentum mit dem Bruch kurzfristiger Durchschnitte (SMA 20) und einem starken Anstieg der Volatilität (VDAX-NEW).
- Entscheidende Marken: Widerstand bei 23.971 Punkten (SMA 20) / Unterstützung bei 23.315 Punkten (Tagestief).
- Ausblick/Bias: Kurzfristig bärisch, solange der SMA 20 nicht zurückerobert wird. Eine technische Gegenbewegung ist aufgrund stark überverkaufter Signale jedoch jederzeit möglich.
2. Visueller Überblick: Der Tageschart
3. Marktlage im Detail: Der Kampf um die 23.500-Punkte-Marke
a) Die bullischen Argumente (Was spricht für steigende Kurse?):
- Übergeordnete Trendstärke: Der Kurs notiert weiterhin deutlich über den langfristigen Durchschnitten SMA 100 (22.667,29) und SMA 200 (21.100,65), was den übergeordneten Aufwärtstrend fundamental bestätigt.
- Erschöpfungssignale: Eine Gruppe von Oszillatoren signalisiert eine stark überverkaufte Lage. Der CCI (14) notiert bei -153,63 und der Stochastic %K bei 10,27. Beide Werte liegen tief in überverkauftem Territorium und deuten auf eine baldige Gegenbewegung nach oben hin.
- Kursaktion & Volatilität: Der Kurs hat das untere Bollinger-Band bei 23.479,58 nicht nur getestet, sondern auf Schlusskursbasis unterschritten. Dies ist oft ein Zeichen für eine Übertreibung nach unten und kann eine technische Reaktion zur Folge haben. Zusätzlich ist der Volatilitätsindex VDAX-NEW stark gestiegen, was auf steigende Nervosität hindeutet, die oft in der Nähe von kurzfristigen Böden ihren Höhepunkt erreicht.
b) Die bärischen Argumente (Was spricht für fallende Kurse?):
- Kurzfristiger Trendbruch: Der Kurs liegt klar unterhalb des kurzfristigen SMA 20 bei 23.971,66, der nun als unmittelbarer und starker Widerstand fungiert. Auch der Parabolic SAR (24.375,81) liegt über dem Kurs und gibt ein aktives Verkaufssignal.
- Negatives Momentum: Der MACD-Indikator zeigt ein aktives Verkaufsignal, da die MACD-Linie (115,58) die Signallinie (254,62) deutlich unterschritten hat. Das negative Histogramm (-139,04) bestätigt die bärische Dynamik.
- Schwache Bestätigung: Der heutige Abverkauf fand bei leicht unterdurchschnittlichem Volumen von 55,14 Mio. statt. Während dies keine panikartigen Verkäufe anzeigt, untermauert es die aktuelle Schwäche und den Mangel an Kaufinteresse auf dem gefallenen Niveau.
c) Die Trendstärke (Ist die Bewegung nachhaltig?):
- Der ADX notiert bei einem sehr niedrigen Wert von 14,69. Werte unter 20 deuten auf einen schwachen Trend bzw. eine richtungslose Seitwärtsphase hin. Die aktuelle Abwärtsbewegung ist also nicht von starker, trendfolgender Dynamik geprägt. Aktuell dominiert die -DI-Linie (32,32) klar über der +DI-Linie (21,32), was die bärische Seite kurzfristig im Vorteil sieht.
4. Entscheidungszonen & Handelsszenarien
Unterstützungszonen (Wo könnten Käufer einsteigen?):
- S1: 23.315 Punkte (Tagestief vom 17.06.)
- S2: 22.921 Punkte (SMA 50)
- S3: 22.667 Punkte (SMA 100)
Widerstandszonen (Wo könnten Verkäufer aktiv werden?):
- W1: 23.674 Punkte (SMA 5)
- W2: 23.972 Punkte (SMA 20 / Mittleres Bollinger-Band)
- W3: 24.464 Punkte (Oberes Bollinger-Band)
- Bullisches Szenario (Was muss für einen Anstieg passieren?):
Ein nachhaltiger Anstieg über den Widerstand W2 bei 23.972 Punkten, idealerweise bestätigt durch steigendes Volumen, würde ein starkes Kaufsignal auslösen. Dies würde die Korrektur vorerst beenden und das nächste Kursziel wäre dann die Zone um die psychologische Marke von 24.200 Punkten. - Bärisches Szenario (Was würde für einen weiteren Abfall sprechen?):
Ein Bruch der Unterstützung S1 bei 23.315 Punkten auf Schlusskursbasis würde das negative Momentum bestätigen. Dies könnte eine weitere Abwärtswelle in Richtung S2 beim SMA 50 bei rund 22.921 Punkten auslösen.
5. Fazit & Risikomanagement
Der DAX steht an einem kritischen Punkt. Die Indikatoren zeichnen ein gemischtes Bild: Während der langfristige Trend intakt ist, deuten die kurzfristigen Signale, die Charttechnik und die gestiegene Volatilität auf weiteren Abwärtsdruck. Gleichzeitig schreien die stark überverkauften Oszillatoren nach einer technischen Gegenbewegung.
Die wahrscheinlichste Entwicklung für den nächsten Handelstag ist eine volatile Stabilisierungsphase um das Tagestief. Ein Test des Widerstands bei W1 ist wahrscheinlich, solange S1 hält.
- Für Long-Positionen: Ein Stop-Loss sollte unter der kritischen Unterstützung bei 23.315 Punkten (S1) platziert werden.
- Für Short-Positionen: Ein Stop-Loss sollte knapp über dem entscheidenden Widerstand bei 23.972 Punkten (W2) liegen.
Die weitere Richtung wird maßgeblich davon abhängen, ob die Unterstützung bei 23.315 Punkten gehalten bzw. der Widerstand des SMA 20 durchbrochen wird.
Disclaimer: Diese Analyse dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung oder Handelsempfehlung dar. Alle Angaben ohne Gewähr. Märkte können sich schnell und unvorhersehbar bewegen.