Technische Analyse Xetra-DAX vom 18. Juni 2025: Schwäche setzt sich fort, wichtige Unterstützung im Fokus
Schlusskurs Xetra-DAX: 23.317,81 Punkte (-0,50 %)
Volatilitätsindex VDAX-NEW: 23,58 Punkte (+1,14 %)
Arms Index (TRIN): 0,660
Gewinner: 9
Verlierer:30
1. Das Wichtigste in Kürze (Executive Summary)
- Aktuelle Lage: Der DAX setzt seine kurzfristige Korrektur innerhalb des übergeordneten Aufwärtstrends fort und schloss den vierten Tag in Folge mit Verlusten.
- Dominantes Signal: Stark überverkaufte Oszillatoren (Stochastik, Williams %R, CCI) deuten auf eine extreme kurzfristige Erschöpfung der Verkäufer und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer technischen Gegenbewegung hin.
- Entscheidende Marken: Widerstand bei 23.931 Punkten (SMA 20) / Unterstützung bei 23.262 Punkten (Tagestief).
- Ausblick/Bias: Kurzfristig bärisch, solange der Kurs unter dem SMA 20 bleibt. Die extrem überverkaufte Lage mahnt jedoch zur Vorsicht vor einer baldigen technischen Erholung.
2. Visueller Überblick: Der Tageschart

3. Marktlage im Detail: Korrektur gewinnt an Dynamik, Oszillatoren im Extrembereich
a) Die bullischen Argumente (Was spricht für steigende Kurse?):
- Übergeordnete Trendstärke: Der Kurs notiert weiterhin deutlich über den langfristigen gleitenden Durchschnitten SMA 100 (22.686,52) und SMA 200 (21.122,70), was den übergeordneten Aufwärtstrend fundamental bestätigt.
- Erschöpfungssignale: Eine ganze Reihe von Oszillatoren signalisiert eine extrem überverkaufte Lage. Der Williams %R notiert bei -95,47 und die Stochastik (%K) bei nur 4,53. Werte in diesen Extrembereichen deuten auf eine baldige Erschöpfung der Abwärtsdynamik und eine bevorstehende Gegenbewegung nach oben hin.
- Kursaktion & Volatilität: Der Kurs hat mit dem Tagestief bei 23.262,64 Punkten das untere Bollinger-Band bei 23.368,73 signifikant unterschritten. Ein solches „Herausfallen“ aus den Bändern führt oft zu einer technischen Gegenreaktion zurück in Richtung des Mittelbandes.
b) Die bärischen Argumente (Was spricht für fallende Kurse?):
- Kurzfristiger Trendbruch: Der Kurs liegt klar unterhalb des kurzfristigen SMA 20 bei 23.931,43 Punkten, der nun als massiver Widerstand fungiert. Dies bestätigt den intakten kurzfristigen Abwärtstrend.
- Negatives Momentum: Der MACD-Indikator zeigt ein aktives Verkaufsignal. Die MACD-Linie (66,66) liegt deutlich unter der Signallinie (217,03), und das Histogramm ist mit -150,37 tief im negativen Bereich, was auf anhaltenden Verkaufsdruck hindeutet.
- Schwache Marktbreite: Das negative Bild wird durch die Marktbreite untermauert: Lediglich 9 Gewinner standen 30 Verlierern gegenüber. Der Abverkauf fand bei solidem Volumen von 56,98 Mio. Aktien statt, was die Abwärtsbewegung bestätigt.
c) Die Trendstärke (Ist die Bewegung nachhaltig?):
Der ADX notiert bei einem niedrigen Wert von 15,23. Werte unter 20 deuten auf einen schwachen Trend oder eine Seitwärtsphase hin. Dies signalisiert, dass der aktuelle Abverkauf eher den Charakter einer Korrektur hat und noch kein stark etablierter, dynamischer Abwärtstrend ist. Aktuell dominiert die -DI-Linie (31,73) klar die +DI-Linie (20,13), was die bärische Seite kurzfristig im Vorteil sieht.
4. Entscheidungszonen & Handelssienarien
Unterstützungszonen (Wo könnten Käufer einsteigen?):
- S1: 23.262 Punkte (Tagestief vom 18.06.)
- S2: 22.975 Punkte (wichtige Zone um den SMA 50)
- S3: 22.686 Punkte (SMA 100)
Widerstandszonen (Wo könnten Verkäufer aktiv werden?):
- W1: 23.503 Punkte (Tageshoch vom 18.06.)
- W2: 23.931 Punkte (SMA 20 / Mittleres Bollinger-Band)
- W3: 24.312 Punkte (Parabolic SAR)
Bullisches Szenario (Was muss für einen Anstieg passieren?):
Ein nachhaltiger Anstieg über die erste Widerstandsmarke W1 bei 23.503 Punkten, idealerweise bestätigt durch steigendes Volumen, würde ein erstes Entspannungssignal senden. Ein echtes Kaufsignal entstünde jedoch erst bei einer Rückeroberung des SMA 20 (W2) bei 23.931 Punkten. Das nächste Kursziel wäre dann die Zone um 24.300 Punkte.
Bärisches Szenario (Was würde für einen weiteren Abfall sprechen?):
Ein Bruch der Unterstützung S1 bei 23.262 Punkten auf Schlusskursbasis würde das negative Momentum bestätigen. Dies könnte eine weitere Abwärtswelle direkt in Richtung der starken Unterstützungszone S2 um 22.975 Punkte (SMA 50) auslösen.
5. Fazit & Risikomanagement
Der DAX steht an einem kritischen Punkt. Die Indikatoren zeichnen ein gemischtes Bild: Während der langfristige Trend intakt ist und die Oszillatoren eine massive überverkaufte Situation anzeigen, deuten die kurz- bis mittelfristigen Signale (MACD, SMA 20) klar auf Schwäche. Die wahrscheinlichste Entwicklung für den nächsten Handelstag ist eine volatile Bewegung, bei der ein Test der Tagestiefs ebenso möglich ist wie eine scharfe technische Erholung.
- Für Long-Positionen: Ein antizyklischer Einstieg könnte aufgrund der überverkauften Lage erwogen werden. Ein Stop-Loss sollte jedoch konsequent unter der kritischen Unterstützung bei 22.970 (unter S2/SMA 50) platziert werden.
- Für Short-Positionen: Ein Stop-Loss sollte knapp über dem entscheidenden Widerstand des SMA 20 bei 23.950 (über W2) liegen, um gegen eine mögliche Erholung abgesichert zu sein.
Die weitere Richtung wird maßgeblich davon abhängen, ob die Unterstützung im Bereich 23.260 gehalten oder die Widerstandszone um 23.930 zurückerobert werden kann.
Disclaimer: Diese Analyse dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung oder Handelsempfehlung dar. Alle Angaben ohne Gewähr. Märkte können sich schnell und unvorhersehbar bewegen.