Zusammenfassung der aktuellen Lage des Schweizer Finanzplatzes (04. Februar 2025)
1. Entwicklung am Schweizer Aktienmarkt
- Der Swiss Market Index (SMI) verlor 0,6 % und notierte bei 12.475 Punkten.
- UBS-Aktie mit einem starken Kursverlust von -7,0 %, trotz eines soliden Gewinns und angekündigter Aktienrückkäufe.
- Julius Bär setzte seinen Abwärtstrend fort und verlor weitere 0,5 %.
- Sonova ohne spezifische Nachrichten, jedoch 3,4 % im Minus.
- Novartis schwächer (-0,5 %), da die Messlatte für Übernahmen im Bereich Adipositas-Therapien hochgelegt wurde.
- Lonza als Tagesgewinner (+1,4 %), nachdem positive Analystenbewertungen aus der Vorwoche anhielten.


2. Performance der wichtigsten Unternehmen
- UBS Group AG: Quartalsgewinn von 770 Millionen USD (höher als erwartet). Allerdings wird ein Rückgang des Nettozinsertrags prognostiziert. Die Unsicherheit über die zukünftige Ertragsstruktur belastet die Aktie stark.
- Novartis, Roche und Nestlé: Moderate Verluste zwischen -0,3 % und -0,8 %, da Investoren in unsicheren Zeiten weniger in defensive Werte investieren.
- Medacta: 11 % Kursanstieg nach starkem Umsatzwachstum im Jahr 2024.

3. Einschätzungen und Branchentrends
- UBS-Analyse zur Medizintechnikbranche:
- Alcon und Medacta werden als attraktive Investments empfohlen.
- Alcon mit Kursziel von 95 CHF und Potenzial für 14 % Wachstum.
- Medacta mit starkem Wachstum im Orthopädie-Segment.
- Straumann hingegen wird zum Verkauf empfohlen.
4. Wirtschaftlicher Ausblick für die Schweiz
- Verlangsamung des Wachstums um 0,8 % aufgrund schwacher Auslandsnachfrage und der Aufwertung des Schweizer Franken.
- Prognostiziertes Wachstum für 2025: 1,5 %, getrieben durch:
- Rückgang der Inflation
- Lockerung der Geldpolitik
- Stabile Binnennachfrage
- Insolvenzen auf historischem Höchststand, erwartet wird eine Stabilisierung erst ab 2025.
- Staatsverschuldung bleibt bei 14 % des BIP, jedoch Risiken durch steigende Militärausgaben und Sozialkosten.
5. Automobilmarkt Schweiz
- Historisch schwacher Januar 2025, nur 14.788 Neuzulassungen, ein Rückgang um 2,9 % im Vergleich zum Vorjahr.
- Steckerfahrzeuge stagnieren bei 28,9 % Marktanteil (reicht nicht für Klimaziele).
- Politische Unsicherheit durch CO₂-Verordnung: Auto-Schweiz kritisiert drohende Strafzahlungen von bis zu 500 Millionen CHF pro Jahr.
Fazit
- Schweizer Aktienmarkt unter Druck, insbesondere durch UBS-Verluste.
- Pharma- und Medtech-Sektor differenziert: Während Alcon und Medacta Aufwärtspotenzial bieten, bleibt Straumann unter Druck.
- Makroökonomisch zeigt sich die Schweiz stabil, aber mit Wachstumseinbußen.
- Die Automobilbranche leidet unter politischer Unsicherheit und Kaufzurückhaltung.
Die wirtschaftliche Gesamtlage bleibt somit herausfordernd, jedoch gibt es Lichtblicke in einzelnen Branchen.