Tagesbericht: Schweizer Finanzplatz am 07. Februar 2025
1. Schweizer Aktienmarkt
- SMI-Entwicklung: Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Minus von 0,2 % bei 12.593 Punkten und hielt sich damit im europäischen Vergleich relativ stabil.
- Marktbreite: Von den 20 SMI-Werten schlossen 10 im Minus, 9 im Plus, und eine Aktie blieb unverändert.
- Handelsvolumen: Der Umsatz betrug 19,56 Millionen Aktien (Vortrag: 18,51 Millionen).
1.1. Gewinner und Verlierer im SMI
- Top-Performer:
- Swisscom (+2,3 %) – als defensiver Wert gefragt.
- Holcim (+1,2 %) – getrieben von Spekulationen über den Wiederaufbau der Ukraine.
- UBS (+0,9 %) – Unterstützung durch eine Kurszielerhöhung von Vontobel.
- Roche (+0,5 %) – profitierte von stabiler Nachfrage nach Gesundheitswerten.
- ABB (+0,2 %) – profitierte von neuem Aktienrückkaufprogramm (1,5 Mrd. USD).
- Underperformer:
- Partners Group (-2,1 %) – ohne spezifische Nachrichten, dennoch stärkster Verlierer.
- Geberit (-1,7 %) – unter Druck aufgrund allgemeiner Konjunktursorgen.
- Novartis (-0,9 %) – trotz stabiler Gesundheitsnachfrage leichter Rückgang.
1.2. Entwicklung im breiten Markt
TX Group stieg um 6,1 %, was auf eine positive Unternehmensentwicklung hindeutet.


2. Unternehmensnachrichten
2.1. LEM: Restrukturierung und Stellenabbau
- Umsatzrückgang: -27,1 % auf 230,9 Mio. CHF (April–Dezember).
- EBIT-Verlust: -71 % auf 20,1 Mio. CHF (EBIT-Marge: 8,7 % → Vorjahr: 21,9 %).
- Auftragseingang stabil: 188,5 Mio. CHF (China: +77,2 %).
- Restrukturierung: Stellenabbau von 150 Mitarbeitenden (v.a. in Europa).
- Langfristige Einsparungen: Erwartete 35 Mio. CHF ab 2026/27.
2.2. BioVersys: Positiver Börsengang
- IPO-Preis: 36 CHF/Aktie → erster Handelstag: +1,5 % auf 36,5 CHF.
- Börsenwert: 213 Mio. CHF.
- Kapitalverwendung: Finanzierung der klinischen Phase III für BV100 (Antibiotika gegen Krankenhausinfektionen).
2.3. Cembra Money Bank: Erreicht Mehrjahreshoch
- Kursanstieg: auf 91,35 CHF – höchster Stand seit August 2021.
- Ursache: Erholung nach Beendigung der Partnerschaft mit Migros (2021).
- Dividende: Steigerung von 2,85 CHF auf 4,00 CHF je Aktie.
- Analystenmeinung: Mehrheit empfiehlt „Halten“, da Kurspotenzial weitgehend ausgeschöpft.
2.4. Vontobel: Gewinnsteigerung & Vermögenszuwachs
- Reingewinn: +24 % auf 266 Mio. CHF.
- Verwaltete Vermögen: 229 Mrd. CHF (Vorjahr: 207 Mrd. CHF).
- Geldzuflüsse: +2,6 Mrd. CHF (Privatkunden: +4,6 Mrd. CHF, institutionelle Kunden: -2,9 Mrd. CHF).
- Dividende: Stabil bei 3,00 CHF/Aktie.
2.5. ZKB: Gewinnrückgang trotz stabiler Erträge
- Reingewinn: -9,5 % auf 1,12 Mrd. CHF (Belastung durch OECD-Mindeststeuer).
- Zinsgeschäft: -7,7 % auf 1,68 Mrd. CHF (wegen gesunkener Leitzinsen).
- Verwaltete Vermögen: 457,3 Mrd. CHF (Vorjahr: 395,8 Mrd. CHF).
- Ausschüttung an Kanton/Gemeinden: 562 Mio. CHF (Vorjahr: 558 Mio. CHF).
2.6. ABB: Neues Aktienrückkaufprogramm
- Volumen: 1,5 Mrd. USD (27,6 Mio. Aktien).
- Zweck: Kapitalherabsetzung – Programm läuft bis 28. Januar 2026.
2.7. Ems-Chemie: Trotz Umsatzrückgang stabiler Gewinn
- Umsatz: -5,4 % auf 2,07 Mrd. CHF (währungsbedingt).
- EBIT: +9,5 % auf 539 Mio. CHF (Marge: 26,0 %).
- Reingewinn: +1,1 % auf 466 Mio. CHF.
- Dividende: Erhöhung auf 17,25 CHF/Aktie.
2.8. Carl F. Bucherer: Mögliche Einstellung
- Rolex-Gruppe erwägt Markenaufgabe wegen langfristiger Unprofitabilität.
- Jährlicher Umsatz: 80–100 Mio. CHF, aber stets defizitär.


3. Makroökonomische und Finanzmarktdaten
3.1. Konsumentenvertrauen
- Januar 2025: -29,3 Punkte (Vormonat: -30,3, Vorjahr: -41,0).
- Besser als erwartet: Prognose lag bei -31.
- Indikatoren verbessert: Wirtschaftsausblick, finanzielle Lage und Kaufbereitschaft.
3.2. Devisenreserven der SNB
- Januar 2025: 736,39 Mrd. CHF (Dezember: 730,87 Mrd. CHF).
- Anstieg: Fünfter Monat in Folge – vor allem durch Bewertungsanpassungen.
3.3. Bitcoin-Entwicklung
- Preis: 100.100 USD (+4.000 USD über Nacht).
- Treiber: Erwartete Zinssenkungen in den USA.
4. Internationale Entwicklungen mit Auswirkungen auf die Schweiz
4.1. Kapitalflucht aus Norwegen
- Hintergrund: Erhöhte Vermögenssteuer zwingt wohlhabende Norweger zur Emigration.
- Ziel: Schweiz als bevorzugtes Zielland (Steuervorteile und stabile Wirtschaft).
4.2. TEPA: Schweiz-Indien Handelsabkommen
- Zollreduktionen: 85 % der Schweizer Exporte zollfrei.
- Betroffene Branchen: Pharma, Maschinenbau, Medizintechnik, Cleantech, Luxusgüter.
- Potenzial: Zugang zum indischen Wachstumsmarkt (BIP-Wachstum, Digitalisierung).
5. Fazit
- Der Schweizer Aktienmarkt bleibt trotz globaler Unsicherheiten stabil.
- Bankensektor mit gemischten Ergebnissen: Vontobel wächst, ZKB leidet unter OECD-Steuer.
- Industrieunternehmen wie ABB und Ems-Chemie zeigen Resilienz.
- Makroökonomische Daten (Konsumentenvertrauen, Devisenreserven) stabilisieren das Umfeld.
- Internationale Faktoren (Kapitalflucht aus Norwegen, TEPA mit Indien) bieten neue Chancen.
Die allgemeine Marktlage bleibt herausfordernd, doch defensive Titel und strategische Marktöffnungen (Indien) bieten Potenzial für langfristige Stabilität und Wachstum.
Goldpreis auf Rekordhoch: Ursachen und Perspektiven
Der Goldpreis befindet sich Anfang 2025 auf einem historischen Höchststand und verzeichnete allein in den ersten Wochen des Jahres einen Anstieg um fast 10 %. Die maßgeblichen Treiber sind nicht – wie üblich – der US-Dollar oder Zinserwartungen, sondern eine verstärkte Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen. Insbesondere die Unsicherheiten rund um die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump sowie geopolitische Spannungen, u. a. im Nahen Osten, beflügeln die Kursentwicklung.
Aber wie viel kann der Goldpreis denn noch steigen? Technisch gesehen könnte er jetzt auf 3.000 Dollar hochschießen, sagt Jörg Scherer, der Charttechnikexperte von HSBC. Und auch Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest glaubt, dass Gold noch viel mehr wert wird: „Gold strebt den 3.000 Dollar entgegen.“ Aber nach dem Erreichen der runden Marke dürfte die Rally am Goldmarkt erst einmal eine Pause einlegen.
Marktanalysten gehen jedoch davon aus, dass der Preis kurzfristig überhitzt sein könnte, weshalb eine Korrektur im Jahresverlauf erwartet wird. Prognosen für Mitte des Jahres liegen bei 2.700 USD je Feinunze, für Jahresende bei 2.650 USD.
Schweiz als zentrales Gold-Drehkreuz
Die Schweiz spielt als weltweiter Umschlagplatz für Gold eine zentrale Rolle. Schweizer Raffinerien verarbeiten bis zu zwei Drittel des globalen Feingoldmarktes, und die Außenhandelsstatistik der Eidgenössischen Zollverwaltung gibt wertvolle Einblicke in die internationalen Goldströme.
- Steigende Goldexporte in die USA: Im Dezember 2024 exportierte die Schweiz 64 Tonnen Gold in die Vereinigten Staaten, ein signifikanter Anstieg, der mit erwarteten Importzöllen in den USA zusammenhängt. Die Nachfrage nach physischem Gold in den USA ist stark gestiegen, da Händler potenzielle Handelsbarrieren umgehen wollen.
- Abnehmende Lieferungen nach China: Während China 2024 mit 336 Tonnen der größte Abnehmer von Schweizer Gold war, gingen die Exporte nach China im Dezember auf nur 4 Tonnen zurück. Dagegen blieben die Lieferungen in andere bedeutende Abnehmerländer wie Indien (9 Tonnen) oder die Türkei (9 Tonnen) stabil.
- Goldimporte der Schweiz ebenfalls gestiegen: Die Schweiz importierte im November 2024 192 Tonnen Gold im Wert von 10,2 Milliarden CHF – eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Wichtige Lieferanten waren die Vereinigten Arabischen Emirate (19,5 Tonnen), Kanada (17,8 Tonnen) und Großbritannien (10,9 Tonnen).
Goldkäufe durch Zentralbanken als bedeutender Faktor
Ein wesentlicher Treiber der Goldnachfrage sind die anhaltenden Käufe von Zentralbanken. Diese überstiegen 2024 zum dritten Mal in Folge die Marke von 1.000 Tonnen. Die Gründe hierfür sind:
- Geopolitische Unsicherheiten: Insbesondere der Ukraine-Krieg und Sanktionen gegen Russland haben dazu geführt, dass Notenbanken ihre Währungsreserven zunehmend diversifizieren.
- Rückzug aus dem US-Dollar: Die Zentralbanken vieler Länder reduzieren ihre Abhängigkeit vom Dollar, da das Einfrieren von Devisenreserven zeigt, dass politische Risiken bestehen.
Goldversorgung in der Schweiz weiterhin stabil
Trotz der hohen Preise bleibt Gold in der Schweiz ohne Engpässe verfügbar. Schweizer Banken wie die ZKB und Goldhändler wie Philoro berichten von einer ungebrochen hohen Nachfrage, insbesondere nach Barren und Münzen. Dennoch bleibt Gold ein begrenzt verfügbares Gut, da die Minenförderung zunehmend aufwendiger wird und Recyclingprozesse optimiert werden müssen.
Ausblick: Weiter steigende Preise, aber mögliche Korrektur
Obwohl der Goldpreis weiterhin steigen könnte, insbesondere durch fortgesetzte Zentralbankkäufe und geopolitische Unsicherheiten, sehen Analysten mittelfristig eine mögliche Marktkorrektur. Die Schmucknachfrage ist bereits rückläufig (besonders stark in China mit einem Rückgang um 24 %), und der Markt könnte durch das hohe Preisniveau ausgebremst werden.
Die Schweiz wird als zentrales Drehkreuz des globalen Goldmarktes weiterhin eine Schlüsselrolle spielen, sowohl in der Raffinierung als auch im internationalen Handel. Die zukünftige Entwicklung des Goldpreises wird stark von der US-Zinspolitik, geopolitischen Spannungen und der Nachfrage nach physischem Gold abhängen.

Top 10 der auf Google Maps am häufigsten bewerteten Sehenswürdigkeiten in der Schweiz
- Rheinfall, Schaffhausen
- Löwendenkmal, Luzern
- Titlis Cliff Walk, Engelberg
- L’Horloge Fleurie, Genf
- Lindenhof, Zürich
- Piazza Grande, Locarno
- St. Beatus-Höhlen am Thunersee
- Jungfraujoch, Berner Alpen
- Trümmelbachfälle, Lauterbrunnental
- Aareschlucht, Haslital
Top 10 der auf Google Maps am häufigsten bewerteten Restaurants in der Schweiz
- Zeughauskeller, Zürich
- Hiltl, Zürich
- Kiosque des Bastions, Genf
- Harder Kulm Panorama Restaurant, Interlaken
- Frau Gerolds Garten, Zürich
- Swiss Chuchi Restaurant, Zürich
- Indian Plaza, Genf
- Parfums de Beyrouth, Genf
- Restaurant Rosengarten, Bern
- Korean BBQ Restaurant Aare, Interlaken
Top 10 der auf Google Maps am häufigsten bewerteten Museen in der Schweiz
- Lindt Home of Chocolate, Kilchberg
- Verkehrshaus der Schweiz, Luzern
- Olympisches Museum, Lausanne
- Chaplin’s World, Corsier-sur-Vevey
- Landesmuseum, Zürich
- Technorama, Winterthur
- Kunsthaus, Zürich
- Swissminiatur, Melide
- Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Brienz
- Fondation Beyeler, Riehen