1. Aktienmarkt Schweiz: SMI kurz vor Allzeithoch
Der Schweizer Leitindex SMI verzeichnete ein starkes Plus von +1,85 % auf 12’949,06 Punkte und näherte sich damit seinem Rekordhoch aus Januar 2022 (13’000 Punkte). Besonders Nestlé (+6,2 %) sorgte mit positiven Jahreszahlen für den Aufschwung. Auch Roche (+2,1 %) profitierte von einer UBS-Hochstufung auf „Buy“. Dagegen blieb Novartis (-0,02 %) aufgrund einer Ratingsenkung nahezu unverändert.


Gewinner:
- Nestlé (+6,2 %) nach überzeugenden Jahreszahlen
- Geberit (+4,2 %) mit Unterstützung durch eine Kaufempfehlung
- Straumann (+4,5 %) und VAT (+2,8 %) als Wachstumswerte
- Julius Bär (+2,0 %) nach UBS-Kurszielerhöhung
Verlierer:
- Swisscom (-3,0 %) nach enttäuschenden Jahreszahlen
- Versicherungswerte (Zurich, Swiss Life, Swiss Re: -0,2 bis -0,5 %) aufgrund möglicher Forderungen durch das Ukraine-Kriegsszenario

2. Internationale Aktienmärkte (17:30Uhr)
- DAX: +2,09 % auf 22’611,29 Punkte
- EURO STOXX 50: +1,72 % auf 5’498,80 Punkte
- Dow Jones: +0,33 % auf 44’493,52 Punkte
- NASDAQ 100: +0,94 % auf 21’922,48 Punkte
- Nikkei: +1,28 % auf 39’461,47 Punkte
3. Devisenmarkt: Franken gewinnt an Stärke
- EUR/CHF: 0.9438 (-0.50 %)
- USD/CHF: 0.9052 (-0.88 %)
Nach den Inflationszahlen gewann der Schweizer Franken an Wert. Analysten sind uneinig, ob die SNB den Leitzins auf 0 % senkt.
4. Anleihen & Rohstoffe
- Bundesanleihen (BUNDESOBLI): 0.4010 (+5.80 %)
- Ölpreis (Brent): 75.03 USD (+0.11 %)
- Gold (1 Unze): 2’914.90 USD (+0.38 %)
- Bitcoin: 95’556.14 USD (-2.37 %)
5. Makroökonomische Entwicklungen
- Schweizer Inflation: 0,4 % im Januar (Rückgang von 0,6 % im Dezember)
- Mietpreise: +3,1 % im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere in Luzern (+7,7 %) und Basel (+6,6 %)
- Lombard Odier verwaltete Vermögen: +12 % auf 215 Mrd. CHF
- Waadtländer Kantonalbank: Gewinnrückgang um 6 %, Dividende erhöht
- Bundesfinanzen: Defizit mit 80 Mio. CHF deutlich geringer als erwartet (Prognose: -2,6 Mrd. CHF)
6. Unternehmensnachrichten
- Nestlé erhöht Dividende zum 29. Mal in Folge (3,05 CHF pro Aktie), trotz Umsatzrückgang (-1,8 % auf 91,4 Mrd. CHF)
- Dertour übernimmt Hotelplan Group von Migros, stärkt Marktstellung in der Schweiz und Deutschland
- Roche favorisierte Schweizer Pharmaaktie laut UBS, Kursziel erhöht (338 CHF)
- Klingelnberg senkt Ergebnisprognose aufgrund von Automobil-Schwäche
- Bell steigert Umsatz um 4,7 % auf 4,73 Mrd. CHF, Dividende bleibt stabil (7 CHF pro Aktie)
Fazit:
Der Schweizer Finanzmarkt zeigte sich heute in exzellenter Verfassung. Der SMI steuert auf ein neues Allzeithoch zu, getrieben von Nestlé und Roche. Der Franken gewann nach den Inflationsdaten an Wert, während sich die Schweizer Wirtschaft weiter stabilisiert.
Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) im Januar 2025
1. Entwicklung der Konsumentenpreise
- Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) sank im Januar 2025 um 0,1 % gegenüber dem Vormonat und erreichte 106,8 Punkte (Basis Dezember 2020 = 100).
- Im Vergleich zum Januar 2024 betrug die Jahresteuerung +0,4 %.
- Die Kerninflation (ohne frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe) lag bei 104,9 Punkten, was einer jährlichen Veränderung von +0,9 % entspricht.

2. Hauptursachen für die Preisveränderungen
- Preisrückgänge:
- Elektrizität (-8,7 %)
- Parahotellerie (-8,5 %)
- Bekleidung und Schuhe (saisonaler Ausverkauf)
- Luftverkehr
- Preisanstiege:
- Hotellerie (+12,8 %)
- Mieten privater Verkehrsmittel (+16,6 %)
- Motorfahrzeugversicherungen (+6,1 %)
- Restaurants und Cafés (+0,3 %)
3. Neugewichtung des Warenkorbs
- Der Warenkorb des LIK wird jährlich angepasst, basierend auf der Haushaltsbudgeterhebung (HABE).
- Im Jahr 2025 wurden insbesondere folgende Gewichtsveränderungen vorgenommen:
- Erhöhung:
- Wohnungsmieten: von 18,4 % auf 19,9 %
- Pauschalreisen: von 1,6 % auf 2,1 %
- Reduktion:
- Bekleidung und Schuhe: von 3,2 % auf 2,6 %
- Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke: von 10,9 % auf 10,4 %
- Restaurants und Hotels: von 10,0 % auf 9,5 %
- Erhöhung:
4. Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI)
- Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für die Schweiz lag im Januar 2025 bei 106,8 Punkten.
- Die monatliche Veränderung betrug -0,1 %, während die Jahresteuerung bei +0,2 % lag.
- Der HVPI dient zur Vergleichbarkeit der Inflation innerhalb Europas und wird von Eurostat veröffentlicht.
5. Bedeutung und Veröffentlichung der Daten
- Die Ergebnisse wurden entsprechend den statistischen Kodex-Richtlinien der EU geprüft.
- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sowie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erhalten die Daten vorab zur geldpolitischen Analyse.
- Die vollständigen Resultate sind über das BFS und Eurostat abrufbar.
Kritische Einordnung
Die Medienmitteilung zeigt eine moderate Inflationstendenz mit einer weiterhin stabilen Preisentwicklung. Besonders bemerkenswert sind:
- Saisonale Einflüsse: Der starke Rückgang bei Bekleidung und Luftverkehr ist vor allem durch saisonale Effekte bedingt.
- Energiepreisschwankungen: Die Reduktion der Elektrizitätspreise um -8,7 % zeigt, dass externe Faktoren, etwa der Energiemarkt, weiterhin eine entscheidende Rolle für die Preisentwicklung spielen.
- Dynamik der Konsumgewohnheiten: Die Anpassungen im Warenkorb spiegeln eine langfristige Verschiebung der Konsumausgaben hin zu Wohnen und Dienstleistungen wider.
Die geringe Inflation ist insgesamt positiv für Konsumentinnen und Konsumenten, birgt jedoch Risiken für die Wirtschaft, insbesondere wenn die Nachfrage durch stagnierende Preise gedämpft wird.