Tagesrückblick US-Märkte: 29.01.2025

1. Marktentwicklung

Die US-Aktienmärkte schlossen am Mittwoch leicht im Minus, wobei der Dow Jones um 0,3 % (136,83 Punkte) auf 44.714 Punkte fiel. Der S&P 500 verlor 0,5 % (28,39 Punkte) auf 6.039 Punkte, während der Nasdaq Composite ebenfalls 0,5 % (101,26 Punkte) auf 19.632 Punkte nachgab. Der Nasdaq-100 hielt sich mit einem Rückgang von 0,2 % etwas besser.

Haupttreiber:

  • Fed-Entscheidung ohne Überraschungen: Die US-Notenbank beließ die Zinsen im Bereich von 4,25-4,50 %, was von den Märkten bereits erwartet wurde. Es gab nur geringe Änderungen im Statement, wodurch die Marktreaktion begrenzt blieb.
  • Technologiesektor unter Druck: Der Halbleitersektor verlor 2,3 %, insbesondere Nvidia (-4,0 %), nachdem die US-Regierung neue Restriktionen für den Verkauf von Chips nach China in Erwägung zieht.
  • Anleger warten auf Big-Tech-Ergebnisse: Nachbörslich wurden Ergebnisse von Meta, Microsoft, Tesla und IBM erwartet, während am Donnerstag Intel und Apple folgen.

2. Haupttreiber der Marktbewegungen

Politische Einflüsse:

  • Handelszölle und politische Unsicherheiten: Fed-Chef Powell betonte die Unsicherheit über zukünftige Maßnahmen der US-Regierung in Bezug auf Einwanderung, Handelszölle und Steuerpolitik.
  • Trump-Regierung erwägt stärkere Handelsbeschränkungen gegen China, was besonders Tech-Werte belastete.

Sektorale Performance:

  • Verlierer:
    • Technologie: Halbleiterwerte litten unter den neuen Handelsängsten. Nvidia (-4 %) und der gesamte Halbleiter-Index im S&P 500 (-2,3 %) standen unter Druck.
    • Industrie: Unternehmen wie Danaher (-9 %) und Lennox International (-8 %) verzeichneten nach enttäuschenden Quartalszahlen starke Verluste.
  • Gewinner:
    • Telekommunikation: T-Mobile US (+6,3 %) profitierte von starken Kundenzahlen.
    • Konsumsektor: Starbucks (+8,1 %) überraschte mit besseren Zahlen als erwartet.
    • Solarsektor: Nextracker (+24,3 %) profitierte von optimistischen Prognosen für 2025.

Hauptakteure:

  • Nvidia (-4,0 %) unter Druck wegen möglicher Handelsbeschränkungen.
  • T-Mobile US (+6,3 %) dank starkem Kundenwachstum.
  • Starbucks (+8,1 %) nach soliden Quartalszahlen.
  • Alibaba (+0,7 %) mit positivem Sentiment durch die Einführung eines neuen KI-Modells.

3. Konjunkturdaten

Veröffentlichte Wirtschaftsdaten:

  • US-Warenhandelsbilanz (Dez.): -122,11 Mrd. USD (negativer als erwartet).
  • Einzelhandelsbestände ohne Fahrzeuge: +0,2 % (leichter Anstieg, aber schwächer als vorherige +0,4 %).
  • US-Rohöllagerbestände: +3,463 Mio. Barrel (stärker als erwarteter Anstieg).

Interpretation:

  • Handelsdefizit belastet: Ein stark steigendes Defizit könnte negative Auswirkungen auf das BIP haben.
  • Inflation bleibt Thema: Die Fed hielt sich mit klaren Aussagen zurück, was darauf hindeutet, dass man auf wirtschaftliche Entwicklungen wartet.

4. Rohstoff- und Devisenmärkte

Währungen:

  • Der US-Dollar-Index stieg um 0,2 %, blieb aber insgesamt stabil.
  • Der Euro fiel auf 1,0412 (-0,2 %), während der USD/JPY bei 155,38 notierte (-0,1 %).
  • Bitcoin legte um 3,0 % auf 104.238 USD zu, profitierte von allgemeinem Interesse an Krypto-Investments.

Rohstoffe:

  • Ölpreise rückläufig:
    • WTI: 72,92 USD (-1,2 %)
    • Brent: 76,75 USD (-1,0 %)
    • Gründe: Höhere Rohöllagerbestände und sinkende geopolitische Risiken in Libyen.
  • Gold sank um 0,3 % auf 2.755 USD, da sich Anleger stärker auf Aktien konzentrierten.
  • Silber (+1,1 %), Platin (+0,8 %) und Kupfer (+0,9 %) profitierten von stabiler industrieller Nachfrage.

Anleihenmarkt:

  • Die 10-jährige US-Staatsanleihe rentierte bei 4,55 % (+1,7 Basispunkte), was die anhaltende Zurückhaltung der Fed widerspiegelt.

5. Unternehmensnachrichten und Einzelwerte

  • Tech-Giganten im Fokus: Microsoft, Meta, Tesla und IBM veröffentlichten nachbörslich ihre Zahlen.
  • Negativ überraschte:
    • Danaher (-9 %) und Packaging Corp (-9 %)
    • Moderna (-9 %) nach einer Abstufung durch Goldman Sachs
    • Manhattan Associates (-24 %) aufgrund enttäuschender Prognosen
  • Positive Überraschungen:
    • F5 Inc (+11 %) durch starke Umsatzprognose.
    • General Electric (+2 %) nach einer Kurszielerhöhung durch Bernstein.
    • Norfolk Southern (+1 %) dank besserer Quartalszahlen.

6. Makroökonomischer Ausblick

  • Fed bleibt abwartend: Der Markt preist aktuell zwei Zinssenkungen in 2025 ein, die erste frühestens im Juni.
  • Europa: Die EZB wird am Donnerstag über Zinssenkungen entscheiden, wobei der Markt eine 100% Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 25 Basispunkte einpreist.
  • Chinesisches Neujahr: Die asiatischen Märkte sind teilweise geschlossen, was kurzfristig die Handelsvolumina beeinflussen könnte.

7. Zusammenfassung

  • Märkte reagierten verhalten auf die Fed-Sitzung. Die Zinsen blieben erwartungsgemäß stabil, und Powell gab keine Hinweise auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik.
  • Technologiesektor litt unter drohenden US-Handelsbeschränkungen gegen China. Besonders Nvidia und der Halbleitersektor waren betroffen.
  • Konsumwerte überraschten positiv: Starbucks und T-Mobile gehörten zu den großen Gewinnern.
  • Rohstoffe und Devisenmärkte stabil: Ölpreise leicht rückläufig, Gold unverändert, US-Dollar minimal stärker.

Gesamtstimmung: Verhalten abwartend mit leicht negativer Tendenz. Die Märkte bleiben volatil, während sich Investoren auf weitere Quartalszahlen und geldpolitische Entscheidungen konzentrieren.

LastChange%Chg
DJIA44713,52-136,83-0,31
Nasdaq Composite19632,32-101,26-0,51
S&P 5006039,31-28,39-0,47
DJ Total Stock Market60099,88-265,67-0,44
Russell 20002283,1-5,77-0,25
NYSE Composite19927,47-43,15-0,22
CBOE Volatility16,560,150,91

Prognose* für den S&P 500 für den nächsten Handelstag:

  • Erwarteter Bereich: von 5976.3 bis 6102.3 Punkten.

*Die Ober- und Untergrenzen sind wesentliche Werkzeuge in der Risikoanalyse, die helfen, potenzielle Marktbewegungen zu bewerten und entsprechende Maßnahmen zu planen. Das Überschreiten dieser Grenzen signalisiert ungewöhnliche oder signifikante Marktbewegungen, die eine genauere Untersuchung und möglicherweise Anpassungen der Anlagestrategien erfordern. Das Nichtüberschreiten der Grenzen deutet hingegen auf normales Marktverhalten hin, was Stabilität und Konsistenz in den bisherigen Annahmen signalisiert.

Auswertung der Handelsaktivitäten auf der NYSE und NASDAQ

NYSE (New York Stock Exchange):

  • Gehandelte Titel: 2.843 (nahezu unverändert zum Vortag mit 2.842).
  • Gewinner: 1.017 Titel, ein Rückgang im Vergleich zu 1.230 des vorherigen Handelstags.
  • Verlierer: 1.738 Titel, ein Anstieg gegenüber 1.545 am Vortag.
  • Unverändert: 88 Titel, leicht höher als 67 vom Vortag.
  • Neue Hochs: 104, Rückgang von 120.
  • Neue Tiefs: 37, ein Anstieg gegenüber 26 des vorherigen Handelstags.
  • Gesamthandelsvolumen:
    • Steigende Titel: 402,34 Millionen, Rückgang im Vergleich zu 418,71 Millionen.
    • Fallende Titel: 489,83 Millionen, ebenfalls niedriger als 526,13 Millionen.
    • Gesamtvolumen: 906,28 Millionen (leichter Rückgang zu 962,94 Millionen).

Zusammenfassung:

  • Es gab eine Verschiebung hin zu einer höheren Anzahl an fallenden Aktien.
  • Das Marktsentiment ist leicht negativ, da mehr Titel Verluste als Gewinne verzeichneten.
  • Die Marktbreite (Advance/Decline Ratio) zeigt eine Schwäche.

NASDAQ:

  • Gehandelte Titel: 4.499, ein Rückgang gegenüber 4.531 vom Vortag.
  • Gewinner: 1.841 Titel, deutlich niedriger als 2.157 des vorherigen Handelstags.
  • Verlierer: 2.495 Titel, höher als die 2.193 des Vortags.
  • Unverändert: 163 Titel, geringfügig niedriger als 181.
  • Neue Hochs: 101, Rückgang von 119.
  • Neue Tiefs: 121, leichter Rückgang gegenüber 163.
  • Gesamthandelsvolumen:
    • Steigende Titel: 2,56 Milliarden, Rückgang zu 4,51 Milliarden.
    • Fallende Titel: 3,89 Milliarden, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2,47 Milliarden.
    • Gesamtvolumen: 6,50 Milliarden, Rückgang von 7,12 Milliarden.

Zusammenfassung:

  • Ähnlich wie die NYSE zeigt die NASDAQ ein deutlich negativeres Bild. Der Anteil der Verlierer ist höher, und das Handelsvolumen zeigt eine Verlagerung zu fallenden Titeln.
  • Technologie- und Wachstumswerte wurden stärker abverkauft.

Schlüsselkennzahlen (Closing Arms/TRIN):

  • NYSE TRIN: 0,66 (niedriger als 0,82 am Vortag), zeigt eine relative Stärke der abwärtsgerichteten Volumenbewegung.
  • NASDAQ TRIN: 1,12 (höher als 0,54 vom Vortag), signalisiert einen stärkeren Druck auf die abwärtsgerichteten Titel.

Marktinterpretation:

  • Sowohl die NYSE als auch die NASDAQ zeigten ein schwächeres Handelsvolumen in Gewinneraktien und ein erhöhtes Volumen in Verlierertiteln.
  • Die negativen Bewegungen spiegeln ein stärker werdendes Risikoaversionsverhalten wider, insbesondere bei Technologie- und Wachstumswerten auf der NASDAQ.
  • Die TRIN-Werte deuten darauf hin, dass der Verkaufsdruck bei der NASDAQ höher war, während die NYSE ein ausgeglicheneres Verhalten zeigte.

Alle an US-Börsen notierten Aktien, kategorisiert nach Sektoren und Branchen. Die Größe entspricht der Marktkapitalisierung.

Zusammenfassung

  • Die Federal Reserve (Fed) hat eine Pause eingelegt, ohne die Zinssätze zu ändern, und es wird erwartet, dass sie dies bis Juni beibehalten wird. Die Kommentare des Fed-Vorsitzenden Jay Powell wurden als „nichts sagend“ und ausweichend in Bezug auf die Politik des Weißen Hauses kritisiert. Es wird angedeutet, dass die Politik der Trump-Administration die Entscheidungen der Fed beeinflussen könnte.
  • Die Ergebnisse der großen Technologieunternehmen (Microsoft, Meta, Tesla, IBM, usw.) wurden bekannt gegeben. Diese Unternehmen erlebten nachbörsliche Kursbewegungen, die durch enttäuschende Zahlen und Kommentare zu KI-Investitionen und -Ausgaben beeinflusst wurden.
    • Microsoft meldete einen Umsatz von 69,9 Milliarden US-Dollar, wobei die Cloud-Einnahmen um 31 % stiegen. Die Aktien fielen nachbörslich um 5,25 % aufgrund von enttäuschenden Cloud-Einnahmen und Bedenken hinsichtlich der hohen KI-Ausgaben. Das Unternehmen plant, die Investitionen in KI und Cloud-Infrastruktur fortzusetzen.
    • Meta übertraf die Erwartungen beim Gewinn pro Aktie und beim Betriebsergebnis und lieferte einen Umsatz von 39 bis 41 Milliarden US-Dollar für das laufende Quartal, allerdings wurde die Prognose für das erste Quartal niedriger als erwartet aus. Die Aktie fiel, nachdem das Unternehmen die jährliche Umsatzprognose nicht veröffentlichte. Meta integriert KI in seine Produkte und hat in diesem Jahr um 15% zugelegt. Es wird erwartet, dass CEO Zuckerberg erläutern wird, warum Deepseek keine große Konkurrenz für Metas Large Language Model (LLM) ist.
    • Tesla meldete einen Gewinn pro Aktie von 0,73 US-Dollar und einen Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar unter den Schätzungen. Die Bruttomargen des Unternehmens sind gesunken und es gab Bedenken hinsichtlich der Rentabilität. Es gibt auch Spekulationen über den Einfluss von Elon Musk und seiner Politik auf die Aktienentwicklung von Tesla.
    • IBM meldete einen Umsatz von 17 Milliarden US-Dollar mit einem Free Cash Flow über den Erwartungen. Die Einnahmen aus Software entsprachen den Erwartungen und die Bookings für KI-Anwendungen überstiegen 5 Milliarden US-Dollar.
  • DeepSeek, ein neues KI-Modell, hat zu Fragen hinsichtlich der Kosten und der Leistung anderer KI-Modelle geführt. Es gibt Debatten darüber, ob DeepSeek die traditionellen Annahmen für den Bau und die Implementierung von KI-Systemen in Frage stellt. Die Rolle von großen Sprachmodellen (LLMs) und der Einsatz von riesigen Datenmengen zum Trainieren dieser Modelle werden in Frage gestellt.
  • Die Ausgaben der Technologieunternehmen für KI werden aufmerksam beobachtet. Die Analysten haben Bedenken geäußert, ob die hohen Investitionen in KI zu einem entsprechenden Return on Investment (ROI) führen werden.
  • Weitere Markttrends sind ein möglicher Rückgang am Markt aufgrund hoher Bewertungen, und es gibt Spekulationen über die Zunahme von Fusionen und Übernahmen (M&A) im Technologiesektor.
  • Ethische Bedenken in Bezug auf KI werden ebenfalls diskutiert. Insbesondere das Problem von irreführenden Behauptungen und der unverhältnismäßige Einsatz von Ressourcen werden thematisiert. Es wird die Frage gestellt, ob große Unternehmen übermäßig viel Geld ausgeben, weil sie es können und ob dieser Ansatz tatsächlich innovativ ist.
  • Die Rolle der Regierung in Bezug auf KI wird auch angesprochen. Die Auswirkungen einer möglichen Deregulierung von M&A werden diskutiert.
  • Die Analysten sind sich nicht einig darüber, ob große Tech-Unternehmen wie Microsoft oder Tesla gute Investitionen sind, da ihre Bewertungen derzeit hoch sind. Andere Unternehmen, wie z. B. Intuit, werden als potenziell gute Investitionen hervorgehoben, da ihre Aktienkurse nicht so hoch sind.

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