Am 23. Mai 2025 verkündete US-Präsident Donald Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social die Genehmigung einer lang erwarteten strategischen Partnerschaft zwischen dem traditionsreichen US-Stahlkonzern U.S. Steel und dem japanischen Industrieriesen Nippon Steel. Die Entscheidung markiert eine klare Abkehr von der Haltung seines Vorgängers Joe Biden, der die Übernahme des US-Unternehmens durch den japanischen Konzern zu Jahresbeginn aus Gründen der nationalen Sicherheit untersagt hatte.
In seiner Erklärung betonte Trump, dass es sich um eine „geplante Partnerschaft“ handle, die Investitionen in Höhe von insgesamt 14 Milliarden US-Dollar mit sich bringe und mindestens 70.000 Arbeitsplätze in den USA schaffen werde. Der Präsident zeigte sich überzeugt, dass diese Zusammenarbeit die Stahlindustrie stärken und gleichzeitig amerische Arbeitsplätze sichern werde.
Wandel in der Haltung: Von der Ablehnung zur Zustimmung
Interessant ist dabei, dass Trump selbst noch während seines Wahlkampfes im Jahr 2024 öffentlich gegen die Fusion Stellung bezogen hatte. Nach einer erneuten Prüfung durch das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) habe sich jedoch die Gewissheit ergeben, dass das Vorhaben „im besten Interesse der USA liegt“, so der Präsident weiter.
Die genaue Struktur der Partnerschaft bleibt bislang unklar. Ob es sich um eine vollständige Übernahme durch Nippon Steel handelt oder um eine andere Form der Kooperation, wurde nicht offiziell kommuniziert. Trump betonte jedoch, dass U.S. Steel seinen Hauptsitz in Pittsburgh behalten werde und weiterhin als amerikanisches Unternehmen gelte. Zudem versprach er, dass sensible Technologien und Produktionsprozesse unter strengem Schutz stehen würden.
Positive Reaktion an den Finanzmärkten
Die Nachricht sorgte für eine deutliche Erleichterung an den Finanzmärkten. Die Aktie von U.S. Steel schoss innerhalb weniger Stunden um mehr als 20 Prozent nach oben. Investoren begrüßten die Entscheidung als Signal für Stabilität und Wachstum in einem für die US-Wirtschaft wichtigen Industriesektor.
Nippon Steel bezeichnete die Freigabe als einen „Wendepunkt“ für die amerikanische Stahlbranche und betonte, dass man mit dieser Partnerschaft eine führende Rolle bei Innovation und Produktion übernehmen wolle. Ziel sei es, gemeinsam neue Maßstäbe in Sachen Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit zu setzen.
Kritik von Gewerkschaften und Politik
Doch nicht alle reagierten positiv auf die Ankündigung. Gewerkschaften wie die United Steelworkers (USW) sowie einige politische Vertreter aus beiden Parteien übten scharfe Kritik an der Entscheidung. Sie befürchten, dass durch die Beteiligung eines ausländischen Unternehmens Arbeitsplätze verloren gehen oder Löhne sinken könnten. Auch wurden Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit laut, da die Stahlproduktion als Schlüsselindustrie gilt.
Einige Abgeordnete kündigten bereits an, rechtliche Schritte prüfen zu wollen, um die Genehmigung rückgängig zu machen oder zumindest weitere Kontrollmechanismen einzuführen.
Zusammenfassung
Mit der Genehmigung der Partnerschaft zwischen U.S. Steel und Nippon Steel setzt Präsident Trump ein starkes Zeichen für wirtschaftsnahe Kooperationen – trotz vorheriger Widerstände sowohl aus dem Inland als auch aus der eigenen Vergangenheit. Während Investoren und das Management der beteiligten Unternehmen jubeln, bleiben Fragen zur Arbeitsplatzsicherheit, zur Unabhängigkeit der US-Industrie und zur tatsächlichen Ausgestaltung der Vereinbarung offen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die angekündigten Investitionen und Arbeitsplätze tatsächlich Realität werden – und ob Trumps Wirtschaftspolitik damit eine neue Ära einläutet.
