Trump Mobile T1 Smartphone: Made in the USA oder doch nicht?

Die Trump Organization hat kürzlich ihr neues Mobilfunkangebot „Trump Mobile“ vorgestellt, das mit dem T1 Smartphone auf den Markt kommen soll. Laut Donald Trump Jr. und Eric Trump wird dieses Gerät „stolz in den USA entworfen und gebaut“. Doch Experten äußern Zweifel an dieser Behauptung, da die Spezifikationen, der Preis und der geplante Starttermin im September 2025 Fragen aufwerfen. Sie sehen auffällige Parallelen zu einem bereits existierenden, in China hergestellten Smartphone.

Todd Weaver, CEO von Purism – einem der wenigen Unternehmen, das tatsächlich Mobiltelefone in den USA produziert –, hält es für unwahrscheinlich, dass die Trump Organization eine heimische Produktionsstätte ohne Aufmerksamkeit aufgebaut hat. „Ohne jahrelange, geheime Arbeit an einer sicheren Produktionskette ist es schlicht unmöglich, das Versprochene zu liefern“, so Weaver. Ähnlich sieht es Max Weinbach von Creative Strategies. Er und Weaver verweisen auf die Ähnlichkeiten zwischen dem T1 und dem Revvl 7 Pro 5G, einem von der chinesischen Firma Wingtech hergestellten Gerät, das für etwa 169 US-Dollar auf Amazon erhältlich ist. Beide Telefone teilen Spezifikationen wie Bildschirmgröße, Akkukapazität und Speicher, wobei der T1 etwas mehr Arbeitsspeicher bietet.

Auch ein Gerät namens „Vtex Smart Phone“, das auf der Plattform Made-in-China gelistet ist, zeigt nahezu identische Spezifikationen wie der T1. Laut Weinbach ist es üblich, dass Unternehmen Geräte von Originalgeräteherstellern (ODMs) aus China anpassen und unter eigenem Namen vermarkten. „Viele teilen sich Komponenten, Platinen und Antennen-Hardware“, erklärt er. Dennoch bleibt unklar, ob der T1 tatsächlich mit einem spezifischen chinesischen Modell identisch ist, da direkte Beweise fehlen.

Die Trump Organization betont, dass ihre Produkte nicht von ihr selbst entworfen, entwickelt oder hergestellt werden. Dies wirft die Frage auf, wie die „Made in the USA“-Behauptung zu rechtfertigen ist. Experten wie Ryan Reith von der International Data Corporation weisen darauf hin, dass die USA derzeit nicht über die nötigen Fertigungsstätten verfügen, um ein Smartphone komplett lokal zu produzieren. Viele Komponenten müssten weiterhin aus dem Ausland bezogen werden. Selbst Purism, das mit dem Liberty Phone ein „Made in America“-Gerät für 1.999 US-Dollar anbietet, ist auf internationale Lieferketten angewiesen, etwa für spezielle Kristalle in GPS-Chips, die nur in China hergestellt werden.

Die Ankündigung fällt in eine Zeit, in der Präsident Donald Trump verstärkt darauf drängt, die Produktion von Technologieprodukten in die USA zu verlagern. Er hat Unternehmen wie Apple und Samsung zu einer heimischen Fertigung aufgefordert und mit Zöllen von mindestens 25 % für ausländische Produkte gedroht. Doch selbst für etablierte Konzerne wie Apple wäre eine Verlagerung der Produktion ein komplexer Prozess, der nicht nur neue Fabriken, sondern auch eine spezialisierte Arbeitskraft erfordert, die in den USA derzeit fehlt.

Die Federal Trade Commission hat strenge Richtlinien für die Bezeichnung „Made in the USA“. Weaver erwartet, dass die Trump Organization ihre Aussagen korrigieren muss, da die Herstellung eines Smartphones in den USA eine enorme Herausforderung darstellt. Ob der T1 tatsächlich in den USA produziert wird oder lediglich ein angepasstes Gerät aus China ist, bleibt abzuwarten.


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