Trump vermittelt im Alleingang

US-Präsident Donald J. Trump hat während intensiver Friedensverhandlungen mit europäischen Spitzenpolitikern eigenständig den russischen Präsidenten Wladimir Putin kontaktiert, um ein direktes Treffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu arrangieren. Ziel sei es, eine Lösung für den seit fast vier Jahren andauernden Krieg in der Ukraine zu finden. Trump kündigte an, nach einem bilateralen Treffen zwischen Putin und Selenskyj auch ein trilaterales Treffen unter seiner Vermittlung durchzuführen.

Diese Initiative stieß auf Zustimmung bei mehreren europäischen Staats- und Regierungschefs, obwohl einige – etwa Frankreichs Präsident Emmanuel Macron – ursprünglich ein Vierertreffen („Quadrilat“) favorisierten. Auch die Forderung des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz nach einem vorherigen Waffenstillstand wurde offenbar von Trump abgelehnt.

Trump äußerte sich auf seiner Plattform Truth Social optimistisch über den Friedensprozess und sprach von einem „sehr guten, frühen Schritt“. Er erklärte weiter, dass Vizepräsident J.D. Vance, Außenminister Marco Rubio und Sondergesandter Steve Witkoff die Gespräche mit Russland und der Ukraine koordinieren. Trotz noch bestehender Streitpunkte – insbesondere bezüglich territorialer Fragen und eines möglichen NATO-Beitritts der Ukraine – scheinen amerikanische Sicherheitsgarantien die Verhandlungen voranzubringen. Trump betonte allerdings, dass diese Garantien von europäischen Staaten in Abstimmung mit den USA getragen werden sollen.

Im Gespräch mit Euronews prognostizierte Trump, dass ein Friedensabkommen innerhalb weniger Wochen möglich sei. Er sehe keine unüberwindbaren Hindernisse mehr und betonte, dass sowohl Putin als auch Selenskyj zum Einlenken bereit seien.

Kritische Einordnung:
Die Umgehung multilateraler diplomatischer Formate durch bilaterale und trilaterale Gespräche unter Trumps Führung wirft Fragen hinsichtlich der Rolle traditioneller westlicher Bündnisstrukturen auf. Seine Ablehnung einer von Deutschland geforderten Waffenstillstandsbedingung könnte zudem auf ein Kalkül hindeuten, rasche Resultate zu präsentieren – auch mit Blick auf seine innenpolitische Agenda. Die implizite Ausklammerung der EU und NATO als primäre Garanten der europäischen Sicherheitsordnung markiert einen Bruch mit bisherigen Grundlinien westlicher Ukrainepolitik. Ob Trumps persönliche Nähe zu Putin hierbei als diplomatischer Vorteil oder geopolitisches Risiko zu werten ist, bleibt offen. Der Zeitpunkt und die Geschwindigkeit, mit der ein möglicher Frieden nun propagiert wird, verdienen besondere Beobachtung.


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