Donald Trumps Zollpolitik ist ein zentrales Instrument seiner Wirtschaftsstrategie. Ziel ist es, die US-Industrie zu stärken, Handelsdefizite zu reduzieren und Steuereinnahmen zu erhöhen. Besonders auffällig ist sein Einsatz von Zolldrohungen als Verhandlungsstrategie, um Länder und Unternehmen zu Zugeständnissen zu bewegen. Ein Blick auf drei Beispiele zeigt, wie diese Taktik funktioniert – und wo sie scheitert.
Erfolge der Zolldrohung
- Kanada: Anfang 2025 drohte Trump, Handelsgespräche abzubrechen und Zölle einzuführen, nachdem Kanada eine Digitalsteuer für Online-Unternehmen plante, die auch US-Firmen betroffen hätte. Am Sonntag lenkte Kanada ein, zog die Steuer zurück und signalisierte Verhandlungsbereitschaft, um eine umfassende Handelsvereinbarung mit den USA zu erreichen.
- Kolumbien: Als Kolumbien im Januar 2025 US-Militärflüge zur Deportation von Migranten blockierte, drohte Trump mit Zöllen von bis zu 50 % auf kolumbianische Exporte. Kolumbien gab daraufhin nach, akzeptierte die Deportationen, und Trump zog die Drohung zurück.
- Europäische Union: Im Mai 2025 drohte Trump mit 50 %-Zöllen auf EU-Waren, da Handelsgespräche ins Stocken geraten waren. Nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte sich die EU bereit, Verhandlungen zu beschleunigen, und Trump verschob die Zollfrist.
Grenzen der Strategie
Trotz dieser Erfolge ist Trumps Zollpolitik nicht immer wirksam. So scheiterte eine Zolldrohung gegen Apple und Samsung, die ihre Smartphone-Produktion nicht in die USA verlegen wollten. Gründe waren die hohen Kosten und der Mangel an qualifizierten Fachkräften in den USA. Ebenso blieb eine angedrohte 100 %-Steuer auf ausländische Hollywood-Filme wirkungslos, führte jedoch zu einer Debatte über Produktionsanreize in Kalifornien.
Fazit
Trumps Zolldrohungen haben in Fällen wie Kanada, Kolumbien und der EU Verhandlungserfolge erzielt, indem sie Druck auf Handelspartner ausübten. Doch die Strategie ist kein Allheilmittel: In einigen Fällen bleiben Drohungen ohne Wirkung, und es besteht das Risiko von Handelskonflikten und steigenden Preisen. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Taktik langfristig die angestrebten wirtschaftlichen Ziele erreicht.