US-Dividendenwachstum bricht im zweiten Quartal ein – Unternehmen agieren vorsichtiger wegen Zoll- und Kostenrisiken

Im zweiten Quartal 2025 verzeichnete S&P Dow Jones Indices einen markanten Rückgang des Dividendenwachstums in den USA. Die Erhöhungen der Dividenden bei US-Unternehmen beliefen sich auf lediglich 9,8 Milliarden US-Dollar – ein Rückgang von 49,8 % gegenüber dem Vorquartal (Q1: 19,5 Mrd. USD) und ein Minus von 52,1 % im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 (Q2: 20,4 Mrd. USD).

Auch die Kürzungen von Dividenden gingen zurück, wenn auch weniger dramatisch: Sie sanken im Jahresvergleich um 46,8 % auf 2,3 Milliarden US-Dollar und gegenüber dem Vorquartal um 44 %.

Auf Jahressicht (Juli 2024 bis Juni 2025) summierten sich die Dividendenerhöhungen auf 57,6 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 26,8 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (78,7 Mrd. USD) entspricht. Die Kürzungen lagen bei 13,5 Milliarden US-Dollar – ein Minus von 43,9 %.

Als Hauptursache nannte Howard Silverblatt, Senior Index Analyst bei S&P Dow Jones Indices, die zunehmende Unsicherheit hinsichtlich künftiger finanzieller Verpflichtungen. Insbesondere Zölle und deren potenzielle Auswirkungen auf Umsätze, Kostenstrukturen und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hemmten die Bereitschaft der Unternehmen, Dividenden im bisherigen Umfang zu steigern. Zwar blieben Dividendenanhebungen prinzipiell bestehen, doch erfolgten sie in deutlich abgeschwächter Form – insbesondere bei Unternehmen, die traditionell regelmäßige Erhöhungen vollziehen.

Kritische Einordnung:

Die Zahlen signalisieren eine wachsende Zurückhaltung der Unternehmen, die auf eine unsichere konjunkturelle Lage schließen lässt. Der markante Rückgang der Dividendenerhöhungen trotz sinkender Kürzungen deutet darauf hin, dass Unternehmen zwar weiterhin Stabilität demonstrieren wollen, jedoch den finanziellen Spielraum zunehmend als fragil einschätzen. In einem Umfeld wachsender geopolitischer Spannungen und protektionistischer Tendenzen – namentlich durch mögliche neue Zölle – dürften viele Konzerne vorsichtiger agieren, um Liquidität zu sichern. Für einkommensorientierte Anleger ist dies ein Alarmsignal: Die klassische Dividendenstrategie verliert an Strahlkraft, solange die Unsicherheit über regulatorische Rahmenbedingungen und Kostenstruktur fortbesteht.


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