US-Finanzministerium schafft den Penny ab – Effizienzgewinn oder teurer Symbolakt?

Abschaffung des Pennys:
Die US-Regierung hat im Mai 2025 beschlossen, keine neuen Pennys mehr in Umlauf zu bringen. Die letzte Bestellung von Rohlingen für Pennys wurde bereits abgeschlossen, und die Prägung wird eingestellt, sobald diese Vorräte aufgebraucht sind. Bereits existierende Pennys bleiben weiterhin gültiges Zahlungsmittel, doch Bargeschäfte müssen künftig auf den nächsten Nickel (5 Cent) auf- oder abgerundet werden.

Hauptgrund: hohe Produktionskosten:
Die Herstellung eines einzigen Pennys kostet mehr als 3,7 Cent – deutlich mehr als sein Nominalwert. Präsident Donald Trump begründete die Entscheidung mit dem Argument, dies sei eine „Verschwendung“, die es zu beenden gelte. Tatsächlich sind auch Nickels defizitär: Ihre Produktion kostet 13,8 Cent pro Münze – noch verlustreicher als der Penny.

Ökonomische Effekte und Einsparpotenzial:
Kurzfristig wird eine Einsparung von etwa 56 Millionen US-Dollar jährlich erwartet. Doch dieses Einsparpotenzial könnte durch einen Anstieg der Nachfrage nach Nickels wieder aufgehoben werden, sollte deren Produktion steigen. Je nach Bedarf könnten so bis zu 78 Millionen US-Dollar Mehrkosten entstehen – ein Nullsummenspiel.

Historischer Kontext und internationale Vergleiche:
Die Debatte über die Abschaffung des Pennys ist nicht neu. Schon lange wird diskutiert, ob die Münze noch zeitgemäß ist. Kanada etwa hat seine 1-Cent-Münze bereits 2012 abgeschafft. Ein großes Problem in den USA ist zudem, dass viele Pennys nicht mehr in Umlauf sind – sie landen in Sparschweinen oder werden achtlos weggeworfen. Ökonom Gregory Mankiw kommentiert: Wenn Münzen so wertlos erscheinen, dass sie am Kassenbereich liegen gelassen werden, hätten sie ihren praktischen Nutzen verloren.

Reaktionen aus dem Einzelhandel:
Die National Association of Convenience Stores unterstützt die Maßnahme, da sie Transaktionen beschleunigen könnte – selbst wenn es nur um wenige Sekunden pro Kunde geht. Die Praxis, auf den nächsten Nickel zu runden, sei bereits aus Kanada bekannt und funktioniere dort problemlos.

Kritische Betrachtung:
Der Schritt wirkt auf den ersten Blick rational und kostenorientiert. Doch bleibt fraglich, ob er tatsächlich langfristige Einsparungen bringt. Die Umstellung könnte administrativen Mehraufwand verursachen, etwa bei Preisgestaltung und Kassensystemen. Zudem ist der mögliche Anstieg der Nickelproduktion ein ökonomischer Rückschritt, sofern er zu höheren Kosten führt als zuvor beim Penny. Die Entscheidung ist daher eher ein symbolischer Akt der Effizienz – mit unsicherem finanziellen Nettoeffekt.

Insgesamt verdeutlicht der Artikel den Versuch der US-Regierung, Sparpotenziale in kleinen Bereichen zu nutzen – doch möglicherweise nur unter der Prämisse, langfristige strukturelle Reformen zu umgehen.


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