Der Wirtschaftsausblick für 2025, wie er aus aktuellen Statements von Präsident Trump und Wirtschaftsexperten hervorgeht, ist eine Mischung aus Zuversicht und temporärer Unsicherheit. Trump zeigt sich überzeugt, dass seine Politik – Zölle, Deregulierung und Investitionen in die US-Produktion – die Wirtschaft ankurbeln wird. „Ich denke, dieses Land wird boomen“, betonte er und prognostiziert historische Höchststände an den Märkten ohne drohende Rezession. David Solomon, CEO von Goldman Sachs, teilt diesen Optimismus teilweise und erwartet für 2025 eine Zunahme von Börsengängen und Fusionen, angetrieben durch Deregulierung, obwohl Unsicherheiten die Aktivität bremsen könnten. Kleinunternehmer sind ebenfalls positiv gestimmt: 74 % planen Wachstum, 45 % neue Jobs, so eine Goldman Sachs-Umfrage.
Zölle stehen im Mittelpunkt der Strategie. Trump sieht die 25 %-Zölle auf Stahl und Aluminium sowie ab April 2025 reziproke Zölle als Hebel, um Unternehmen zurück in die USA zu holen. Dies führte zwar kurzfristig zu einem globalen Aktienausverkauf und EU-Gegenzöllen auf 28 Milliarden Dollar US-Exporte, doch er bleibt überzeugt, dass langfristige Vorteile wie Arbeitsplätze und Einnahmen überwiegen. Commerce Secretary Howard Lutnick deutet zudem Verhandlungen mit Kanada an, um Öl- und Gaszölle zu vermeiden – eine mögliche wirtschaftliche Integration, die Kanada gar zum „51. Staat“ machen könnte.
Deregulierung und Energiepolitik gelten als weitere Wachstumstreiber. Die EPA plant unter Lee Zeldin mit 31 Maßnahmen – etwa der Rücknahme von Elektrofahrzeug-Mandaten – die größte Deregulierung der US-Geschichte. Energy Secretary Chris Wright hebt Projekte wie Pipelines hervor, die Energiekosten senken und Jobs schaffen sollen. Ölpreise sinken bereits, und die Strategic Petroleum Reserve soll mit bis zu 20 Milliarden Dollar aufgefüllt werden. Dennoch bleiben Herausforderungen: Die Unsicherheit durch Zölle könnte Investitionen hemmen, und steigende Rohstoffpreise könnten die Inflation anheizen, auch wenn Lutnick dies relativiert.
Fiskalisch setzt die Trump-Administration auf Einsparungen. Elon Musks DOGE-Initiative zielt auf eine Billion Dollar Einsparungen ab, etwa durch die Bekämpfung von 135 Milliarden Dollar Betrug bei Arbeitslosenversicherungen. Steuersenkungen und höhere SALT-Abzüge sollen die Wirtschaft zusätzlich ankurbeln. Global sieht Solomon die USA als führend, während Europa stagniert, und neue Regeln sollen Investitionen in Chinas Militärkomplex stoppen.
Insgesamt zeichnet sich ein Bild von kurzfristigen Turbulenzen durch eine „Übergangsphase“, wie Trump es nennt, gefolgt von langfristigem Wachstum. Ob dieser Plan aufgeht, hängt von der Umsetzung und globalen Reaktionen ab – doch die Zuversicht im Weißen Haus ist groß.