Value-Investing ist eine Anlagestrategie, bei der Aktien oder andere Wertpapiere ausgewählt werden, die nach gründlicher fundamentaler Analyse als unterbewertet gelten – also unterhalb ihres tatsächlichen inneren Werts (engl. intrinsic value) gehandelt werden. Die Grundidee dahinter ist: Der Markt übertreibt kurzfristig, sodass gute Unternehmen zeitweise zu günstigen Preisen gehandelt werden. Langfristig gleicht sich der Preis jedoch dem inneren Wert an – und der Investor profitiert.
Kernelemente des Value-Investings:
- Fundamentale Analyse: Unternehmen werden auf Basis ihrer Kennzahlen wie KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis), KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis), Eigenkapitalrendite, Cashflow und Schuldenlage analysiert.
- Sicherheitsmarge (Margin of Safety): Man kauft nur, wenn der Aktienkurs deutlich unter dem geschätzten inneren Wert liegt – so wird das Risiko reduziert.
- Langfristige Perspektive: Value-Investoren sind geduldig und halten Aktien oft über viele Jahre, bis sich der Marktpreis dem inneren Wert annähert.
- Konträres Denken: Oft geht es gegen den Markttrend – man kauft, wenn andere verkaufen, z. B. in Krisenzeiten.
Bekannte Vertreter:
- Benjamin Graham: Begründer des Value-Investings und Lehrer von Warren Buffett.
- Warren Buffett: Berühmtester Value-Investor weltweit, der die Strategie weiterentwickelt und auf qualitative Faktoren (z. B. Management, Markenwert) erweitert hat.
Fazit:
Value-Investing ist keine Methode, um schnell reich zu werden – es ist eine disziplinierte Strategie, die auf solider Analyse und Geduld basiert.