CCC stocks with long-term dividend growth.

Verlust-Ratio als Risikokennziffer

Die Verlust-Ratio ist eine wesentliche Risikokennziffer, die Aufschluss über das Verlustpotenzial eines Investments gibt. Sie berücksichtigt sowohl die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes als auch das durchschnittliche Ausmaß der Verluste. Dieser Artikel erläutert die Berechnung und Bedeutung der Verlust-Ratio anhand eines strukturierten Ansatzes und Beispielen.

Definition und Grundkonzept

Die Verlust-Ratio beantwortet zwei zentrale Fragen zum Thema Risiko:

  1. Mit welcher Wahrscheinlichkeit tritt ein Verlust ein?
  2. Wie hoch ist der durchschnittliche Verlust, wenn er eintritt?

Die Berechnung der Verlust-Ratio erfolgt durch die Multiplikation der Verlustwahrscheinlichkeit (VW) mit dem gewichteten durchschnittlichen Verlust (gDV):

[math]\text{Verlust-Ratio} = \text{VW} \times \text{gDV} \times 100[/math]

Berechnung der Verlustwahrscheinlichkeit

Die Verlustwahrscheinlichkeit (VW) ergibt sich aus der Häufigkeit vergangener Verlustmonate. Sie wird berechnet als:

[math]\text{VW} = \frac{\text{Anzahl der Verlustmonate}}{\text{Anzahl aller Monate im Beobachtungszeitraum}}[/math]

Beispiel 1:
Angenommen, eine Anlage hat in einem Zeitraum von fünf Monaten zwei Verlustmonate, ergibt sich:

[math]\text{VW} = \frac{2}{5} = 40\,\%[/math]

Bei einer längeren Betrachtung von 120 Monaten, in der 48 Monate Verluste aufweisen, bleibt die Verlustwahrscheinlichkeit ebenfalls bei 40 %.

Berechnung des durchschnittlichen Verlustes (gDV)

Um das durchschnittliche Ausmaß eines Verlustes zu bestimmen, wird der Durchschnitt der Verlustwerte ermittelt. Um jedoch eine genauere Gewichtung zu gewährleisten, werden Verluste zeitlich gewichtet. Jüngere Verluste erhalten dabei einen höheren Gewichtungsfaktor als ältere Verluste.

[math]\text{gDV} = \frac{\sum (\text{Verlust} \times \text{Monatsfaktor})}{\sum \text{Monatsfaktoren}}[/math]

Die Monatsfaktoren sind linear abnehmend, wobei der jüngste Monat den höchsten Wert erhält.

Beispiel 2:
Betrachten wir die Kursverläufe zweier Aktien über 120 Monate:

MonatAktie AAktie B
1-50 %+5 %
2-25 %+5 %
3–119+5 %+5 %
120+5 %-50 %

Die Gewichtung führt zu folgenden Berechnungen:

  • Aktie A:

[math]gDV = \frac{1 \times 50\,\% + 2 \times 25\,\%}{1 + 2} = 33,33\,\%[/math]

  • Aktie B:

[math]gDV = \frac{120 \times 50\,\% + 119 \times 25\,\%}{120 + 119} = 37,55\,\%[/math]

Zusammenführung zur Verlust-Ratio

Die Verlust-Ratio kombiniert VW und gDV. Für die beiden obigen Beispiele ergibt sich:

  • Aktie A:

[math]\text{Verlust-Ratio} = 40\,\% \times 33,33\,\% \times 100 = 13,33[/math]

  • Aktie B:

[math]\text{Verlust-Ratio} = 40\,\% \times 37,55\,\% \times 100 = 15,02[/math]

Interpretation der Verlust-Ratio

Die Verlust-Ratio bietet eine klare Risikobewertung:

  • Niedrige Werte deuten auf ein geringeres Risiko hin.
  • Die Berücksichtigung zeitlicher Gewichtung sorgt dafür, dass jüngere Verluste stärker ins Gewicht fallen, was die Relevanz aktueller Marktbedingungen betont.

Im obigen Beispiel weist Aktie A trotz ähnlicher Verlustwahrscheinlichkeit ein niedrigeres Risiko auf, da ältere Verluste bei Aktie B weniger relevant erscheinen.

Fazit

Die Verlust-Ratio ist ein unverzichtbares Werkzeug in der Performance-Analyse und Risikobewertung von Anlagen. Sie verbindet die Häufigkeit und das Ausmaß von Verlusten zu einer einzigen Kennzahl und liefert so eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Investoren.


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Hinweis: Diese Informationen dienen nur als Referenz und stellen keine Anlageberatung dar. Bitte recherchieren Sie selbst, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.